Übernahmekandidaten und Firmeninformationen


Die Kleinen werden geschluckt! Das muss für den Aktionär nicht negativ sein. Es zahlt sich aus, wenn man auf die richtigen Firmen gesetzt hat. Aber meistens braucht es Geduld – und Nerven.

Saia-Burgess bekämpft die Übernahme nicht, bei Leica-Geosystems drückt das Personal seine Besorgnis aus und vor rund einem Monat schreibt die FuW dass eine mögliche Partnerschaft zwischen der Schaffner Holding und LEM geprüft werde.

Ich kann jetzt zum Beispiel Fritz Gantert, CEO der Schaffner anrufen und fragen ob dies stimme. Es hat aber keinen Sinn, weil:

1. Er darf und wird keine vertraulichen Informationen weitergeben. Alles andere folgt unaufgefordert elektronisch – danke an dein Team, Fritz.
2. Wenn eine Übernahme oder Ähnliches bekannt gegeben wird, es dann schon reichlich spät zum Handeln ist.
3. Bei einem Gerücht die Börse nach oben – oder unten – tendieren kann.
4. Allfälliges Insiderwissen nicht ausgenützt werden darf.

Es gibt noch viele andere Gründe, wieso man nicht jedem Gerücht nachrennen soll. Viel besser ist, zum Teil Jahre vorher Firmen anzuschauen und dann mit allen Hoch und Tiefs zu halten. So lernen sie auch, die Firma besser zu kennen. Gehen sie auch an die Generalversammlungen, denn dort fallen manchmal die tiefsinnigeren Fragen als an einer Presse- oder Analystenkonferenz. Und lachen sie nicht über sogenannte «GV-Schnuris». Gehen sie diesen Fragen nach und seien sie nicht alleine von der kunstvoll dargebrachten Abwehrantwort des VRP, CEO oder CFO beeindruckt.

Interessant sind auch in Gesellschaftsstudien Zusammenstellungen (Seite 6 z.B.) die meist am einfachsten bei den betreffenden Unternehmen selbst zu finden sind.

Hilfreich ist zudem der Aktienführer der «Finanz und Wirtschaft», der in gedruckter Form und in Griffweite die Telefonbücher seit Jahren überlebt hat.

Die NZZ hat vor Monatsfrist einen interessanten Artikel über unterbewerte Small Caps geschrieben, der immer noch lesenswert ist und beim Tagesanzeiger ist ein Artikel über die Eskalation der Gefühle von Prof. Rudolf Volkart erschienen, der mehr als nur betriebswirtschaftliche Theorie ist.

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