Berna Biotech hat Grippe …


Übrigens, wär nid nume mid de Zahle sondern ou no mit em Nöi-Dütsch vom ehemalige «Serum- u Impfinstitut» e chli Müe het, dä sou haut bir «Berna Biotech Schweiz» läse, wo dr Sitz i Basu het. Dr Houpsitz isch früecher einisch uf Bärn cho. Nid wüeme ne verleit het, nei, Bümpliz isch vor Hauptstadt gschlückt worde. Gsesch no düre? Mach dr Nüt drus, nid vergäbe seit dr eint oder anger Bärner geng no «Sumpfinstitut».

Na ja, wer den Einschub nicht verstanden hat, soll sich nichts daraus machen. Der frühere Chef von Berna Biotech Peter Wiesli, mag mir meine Spitze Zunge verzeihen und sich mit mir bei einem GBEB-Treffen mit Worten duellieren, wie es sich für Ehren(hafte)mitglieder gehört.

Die Zahlen von Berna Biotech sind zumindest im Kerngeschäft zuversichtlich – plus 42 Prozent. Zum Kerngeschäft gehören auch die Impfstoffe gegen die Grippe – die Influenza. Eine ganz heimtückische Krankheit, die auch heute noch zum Tod führen kann. Bei der nächsten weltweiten Grippeepidemie schätzt die «Wirtschaftswoche» 7 Millionen Tote (3.3.05 Grippe falsches Feindbild – kostenpflichtiger Artikel). Es kann bei einer Pandemie jeden treffen, denn es wird zu wenig Impfstoff haben, weil dieser praktisch bei jedem Virus artspezifisch entwickelt werden muss. Die Vogelgrippe – H5N1 ist nur mehrere Flugstunden weit entfernt beheimatet und die Spanische Grippe – H1N1 hat 1918/1919 rund 20 bis 45 Millionen Menschen das Leben gekostet. Das Virus hat sich damals viel langsamer auf der Welt ausgebreitet, als dies heute der Fall wäre. Aber der Faktor Zeit wird in einem solchen Fall viel grausamer sein. Hoffen wir darauf, dass die Berna Biotech, die Roche oder ein anderes Unternehmen Impfstoff zur Verfügung haben wird. Auf der einen Seite werden die Toten nur als Statistische Zahlen betrachtet und auf der andern Seite stecken in jedem Einzelfall Schicksale. In der Stadt Bern, dem Hauptsitz der Berna Biotech, waren es rund 600 Tote. Marie Messerli, eine davon, starb am 12. November 1918 – sie war die erste Frau meines Grossvaters.

Ob sie mit solchen Produkten Geschäfte machen wollen oder nicht, muss jeder selbst für sich entscheiden. Wichtiger sind die vorgelegten Zahlen und hier liegt der Entscheid auch bei ihnen. Ethisch gesehen habe ich keine Bedenken, hier hilft man Leben retten.

Citron – end of pipe


Citron ist ein Schweizer Top Unternehmen der Zukunft (orell füssli ISBN 3-280-05051-0). Sie hat durch beträchtlichen Forschungsaufwand einen neuen Prozess zur Schliessung der Stoffkreisläufe mit schwer-metallhaltigen Abfällen entwickelt
und grosstechnisch realisiert. Der Oxyreducer™-Prozess oxidiert rückstandsfrei toxische, organische Verbindungen, reduziert gleichzeitig Metalle und trennt die toxischen Schwermetalle selektiv ab.

Wer es noch genauer mag, schaut sich das Prozessdiagramm an oder druckt sich die Broschüre aus. Wem das jetzt wirklich technisch «zu hoch» ist, dem sollte eigentlich genügen, dass Citron in Le Havre metallhaltige Abfälle mit 1200 Grad C verbrennt. Am Schluss haben sie z.B. aus Altbatterien, Galvanikschlamm oder metallhaltigem Staub frische Luft, sauberes Wasser, gewonnene und gleich verbrauchte Energie und wiederverkaufbare Rohstoffe.

Eine faszinierende Technik, für einige vielleicht ein Buch mit sieben Siegeln und vermutlich noch jahrzehntelang gefragt. Abfallverwertung ist eine «End of Pipe-Lösung», die am Schluss des Produkt- oder Produktionszyklus umweltschonend retten und entsorgen muss. Weltweit wird die Arbeit noch lange nicht ausgehen auch wenn dies im Grunde genommen vom Umweltschutz her sinnvoll wäre. Zu Risiken und Nebenwirkungen und weiteren interessanten Details hat die FAZ letztes Jahr geschrieben.

Und wenn sie noch einige Stunden Zeit und Lust zum Lesen haben, weitere Publikationen über Citron.

Bananen – Havelaar oder Chiquita



Eric Frey schreibt im «Schwarzbuch Amerika» über die Bananen-Lobby und den Handelskrieg, vor dessen Ende Chiquita Banana in Konkurs fiel. Die «neue» Chiquita Banana (CQB) ist in Sachen Umweltschutz und Ethik mit dem ehemaligen Unternehmen nicht mehr vergleichbar. Vermutlich ist es auch Max Havelaar und seinem Kampf um faire Preise zu verdanken, dass Konkurrenzfirmen, vor allem Chiquita, diese beiden wichtigen Punkte vermehrt beachten. Gerade der bei Chiquita angekreidete Punkt der Auslagerung von Geschäftstätigkeiten, hilft Kosten senken. In diesem Sinn betrachtet, darf ein Aufpreis von rund 60 Rappen je Kilo Banane beim Schweizer Grossverteiler, als fair betrachtet werden. Wer jetzt aber glaubt, dass diese 60 Rappen alleine dem Bananenbauer als Mehrpreis ausbezahlt werden, irrt sich vermutlich gewaltig – mir sind diese Zahlen nicht bekannt. Aber dass ich sowohl Havelaar, wie Chiquita’s esse – am liebsten mit brauner, nicht gelber Schale. Übrigens, essen sie nie eine Plantagen-Banane ab Strauch, denn diese kann man noch nicht einmal fürs Kochen verwenden.

Über Kaffee könnte ich noch viel mehr schreiben, aber die Schlagzeilen sehen nicht viel anders aus. Übrigens, der Röstduft des Merkur Kaffees habe ich immer noch in der Nase, aber das ist wohl Jahrzehnte her, dass wir auf dem Schulweg dort zuschauen durften. Und obschon Merkur heute auch Havelaar verkaufen würde, habe ich nach über 20 Jahren zu Tchibo gewechselt. Bohne ist nicht Bohne. Morgens um 4 Uhr hat ein Marketing-Verantwortlicher eines grossen Kaffee-Herstellers für zwei Verbindungskollegen eine Privatlektion erteilt. Leeren sie einmal einen Sack Kaffee auf dem Esstisch aus und schauen sich die Bohnen an – von Bruchstücken und fast koksartig gerösteten Bohnen ist alles zu finden. Aber eben, nicht in jeder Sorte.

Und wer sich gerne mal eine eigene Banane basteln würde, da kann ich auch mit Adressen helfen, die das Schnittmuster gemacht haben (Fasnachts-Guggenmusik «Pausenblaser» aus Langenthal).

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1. April und Börsengerüchte


Kurz und gut, Zeitungsenten gibt es immer wieder und Börsengerüchte mehrmals täglich. Damit muss man leben lernen. Rein statistisch gesehen ist es vermutlich besser, Börsengerüchte links liegen zu lassen, denn die Gesamtperformance dürfte negativ sein. Folgen sie dem Rat von Kostolany: «Wenn es sich um ein Börsengerücht handelt, darf ein Börsianer nicht einmal seinem eigenen Vater trauen.» Dazu noch einige andere Ratschläge über Börsengurus.

Sind die folgenden Meldungen nun Zeitungsenten? Muri/BE als erste Gemeinde rauchfrei. Über das Thema der Sucht- kontra Genussraucher werde ich einmal unter «Gegensätze in der Ethik» schreiben. Als Allergiker und trotzdem Geniesser von guten Zigarren (oder Cigarren), darf ich mich an dieses Thema wagen. Das ist keine Zeitungs- oder Internetente im Gegensatz zum reformierten Bischof der Schweiz.

Ich wünsche einen spassigen Tag.