JA für Grundeinkommen dank Panama

Beim BGE, dem bedingungslosen Grundeinkommen scheiden sich nicht nur die Geister, sondern auch helle Gestirne. Es wird wohl die umstrittenste Abstimmung werden, die ich je miterlebt habe. «Die grösste Frage der Welt» sollte nicht von den wenigen grossen entschieden werden. JA – tragt ein JA ja in die Welt. Seit mal mutig und leitet eine notwendige Wende ein.

Der Kommunismus ist tot. Aber ein bisschen gesunder Marxismus würde der Welt nicht schaden. «Die UdSSR ist tot, es lebe die Schweiz«. Zugegeben, es gibt weltweit zumindest noch ein Land, wo knallharter Kommunismus vorgelebt wird. Nord Korea. In welchem Land wurde deren King Kong ausgebildet? In der Schweiz und vermutlich nicht nur vermutlich, sondern echt. Nicht in der Hauptstadt der neutralen Schweiz, in Bern. In den beiden südöstlich gelegenen Nachbargemeinden Köniz und Muri.

Noch bin ich alles andere als ein Verschwörungs-Theoretiker, aber wenn man solchen Tatsachen in den Rachen schaut, dann begreife ich jeden, der behauptet, wir werden gesteuert. Mit dem BGE kommt alles andere als der Kommunismus zurück. Das BGE ist eigentlich kein ökonomisches Thema, sondern zur jetzigen Zeit eher ein philosophisches. Die haargenauen Auswirkungen kennt niemand und Nobelpreise wurden eh schon für gegensätzliche Meinungen vergeben. Also total müssig, über jedes Detail im Voraus nach zu denken. Die Zeit wird es erst zeigen und dann können wir Korrekturen einfügen. Die Schweizer Gesetzgebung ist mustergültig dafür in der Handhabung.

«Wie lebt es sich mit 2500 Franken?» im Monat. Ich kenne wenig Leute, die diese Erfahrung wirklich haben und damit leben wollen, geschweige denn können. Man kann in der Schweiz sogar mit weniger leben. Aber das braucht echte Grösse. Den meisten würde dies nicht gelingen, die wollen mehr. Und haargenau diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Schweiz so weit gekommen ist. Die Schweiz ist eigentlich ein Superland. Nur vergessen wir dies oft. Es kommt wenigen Personen in den Sinn, auszuwandern oder nach den Ferien nicht mehr zurück zu kommen. Das Grundeinkommen würde vor allem denjenigen helfen, die in der heutigen Zeit alles andere als verwöhnt sind: Aussenstehenden, einigen Randständigen, Benachteiligten, einigen Philosophen und vermutlich einigen faulen und bequemen Leuten. Aber die letzte Gruppe hat es im Mittelstand und immer wieder zu beobachten in der öffentlichen Verwaltung auch geschafft, mit «Schleimscheissen» ohne grossen Arbeitsaufwand nach oben zu rutschen.

Diese Gruppe ist strikt gegen das BEG, weil sie Angst haben, dass es viele Faule gibt, die sich nicht so einfach in Hierarchien anpassen und wie sie selbst dem Chef um den Mund schmeicheln können. Dann gibt es viele hand- und landwerklich Beschäftigte, die für ihren Lohn krampfen müssen und nie gesehen haben, wie sehr viele Schweizer ihren schönen Lohn eigentlich viel zu leicht verdienen. Und genau diese Gegner könnten sich eine bessere Zukunft aufbauen, denn denen wäre es möglich zahlbare Arbeitskräfte zu bekommen, welche gerne eine sinnvolle Arbeit ausführen möchten.

Mit dem Bedingunslosen Grundeinkommen wäre es uns sogar möglich einige hunderttausend Flüchtlinge aufzunehmen und der Schweiz einen noch nie dagewesenen Energie-Schub zu geben, der die Schweiz an einigen Orten zu ganz neuen Ufern bringen könnte – Landwirtschaft, Tourismus, Pflegewesen, Kunst – nur um einige zu nennen.

Dann gibt es eine weitere Überlegung, die für das BGE spricht. Die Rationali-sierung. In den vergangenen gut 100 Jahren hat diese in der Schweiz zu Wohlstand geführt. Die nächsten 100 Jahre dürften anders aussehen. Viele der wegrationalisierten Jobs wurden durch Administration und Kontrolle wettgemacht – Dienstleistungsaufbau heisst das moderner ausgedrückt. In der Schweiz hergestellte Produkte und Dienstleistungen die wir ins Ausland verkaufen, schaffen Wohlstand. Gegenseitige administrative Beschäftigungs-therapie bringt keine echte Wertschöpfung. Unnütze Produkte  eigentlich auch nicht. Und wenn sie in noch brauchbarem Zustand entsorgt werden, schaden sie der Volkswirtschaft nur. Alles andere ist Unkenntnis der ökonomischen Grundlagen, geschweige denn der ökologischen.

In der Schweiz ist ein Umdenken angesagt, denn es wird so viel von oben berichteter Unsinn gedruckt oder digital verbreitet. Aber es sind doch die Kreise, die froh sind, wenn ein benutzbares Bett, ein Schrank, ein Buch … weggeworfen wird, denn jemand oder gar ein Freund kann dann eher ein neues verkaufen, weil derjenige, der jetzt ein Gratisbett hätte, sich vielleicht einen Fernseher mit dem eingesparten Geld kaufen würde. Schade haben viele keine Kollegen, die TV-Geräte verkaufen, sonst würden sie eine volkswirtschaftliche Erfahrung machen, die eigentlich jedes Kindergartenkind schon nachvollziehen kann.

Ironisch sperbern auch andere: «Mindestlohn für humanoide Roboter«. Lesen sie diesen Beitrag. Denken sie an ihr bisher angedachtes Nein in der Abstimmung. Zumindest falls sie Scanner, e-Banking und andere moderne Errungenschaften etc. benützen, bevor sie selbst mit moderner Technik in Produktion und Handel und demächst auch im Büro jobgekillt werden.

Früher oder länger regieren nur Grosse die Welt. Das war früher anders.

«Girls, Girls, Girls» und Boys hört euch einmal den Songtext von Panama der Sailor an. Dieses Land war damals vor allem für Dutyfree bekannt, für die Kleinen ein Einkaufsparadies. Heute wird Grossen «der Spiegel für die Panama Papers» vorgehalten.

Wollt ihr diese Entwicklungen. Packt die Chance und stimmt JA! Die Welt braucht wieder mal ein mustergültiges Land und wir sollten auch wieder einmal ein Vorbild sein. Wir können dies nämlich – besser als all die andern.

Nachtrag: Der US-Ökonom und ehemalige Arbeits-Minister Robert B. Reich (unter Bill Clinton) – bekannt von Supercapitalism – sagt: «Ohne Grundeinkommen wird es nicht gehen«.

Tamara Funiciello von der JUSO ist für die 25-Stunden-Woche. Hier wage ich «Schiffbruch» voraus zu sagen. Auf freiwilliger Basis wird dies nie gelingen, denn von den Gutverdienenden haben zu viele einen Job, der sich nicht so leicht ersetzen lässt. Und wenn man die unproduktiven Stunden pro Mitarbeiter anschaut, werden die sich bei einer Verdoppelung der Mitarbeiter vermutlich so weit steigern, dass mit zwei zukünftigen Mitarbeitern gleich viele produktive Arbeitsstunden geleistet werden, wie bisher mit einem. Dass jeder nur noch 25 Stunden arbeiten darf, das ist reine Utopie.

6 thoughts on “JA für Grundeinkommen dank Panama”

  1. Das Migrosmagazin liefert heute einen Beitrag, welche Berufe wegdigitalisiert werden könnten – KV bis 96%. Schnebi, so der Rufname des Chefredaktors und seine Crew gehen weiter als ich. Metzger und Sportjournalisten droht eine ähnliche Automatisierung:
    https://www.migrosmagazin.ch/menschen/portraet/artikel/gewinner-und-verlierer-der-digitalisierung
    Denken sie beim Abstimmen an diese Prognose, die sie oder Bekannte treffen können, treffen werden.

  2. Katze im Sack?
    Initiativ-Text:
    Eidgenössische Volksinitiative ‹Für ein bedingungsloses Grundeinkommen›
    Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:
    Art. 110a (neu) Bedingungsloses Grundeinkommen
    1 Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
    2 Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.
    3 Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.
    Und jetzt? Der Bund sorgt…. Und was ist mit den Besitzständen? Und was soll sich wie ändern?
    Tönt gut: Fr 2500.- pro Monat, einfach so! Dann tun sich vier zusammen, bewohnen eine alte Hütte und bei guter Organisation lässt es sich mit 10’000 Franken schon recht gut leben. Wenn man noch einen oder zwei dazu nimmt, kann dann schon ein Schleimscheisser-Leben, wie es in der öffentlichen Verwaltung vorkommen soll, geführt werden… Es stinkt sehr nach Eigennutz!
    Wie wär’s damit, dass man zuerst an die 200’000 Sans-Papiers denkt, bevor man von den durch Deutschland eingeladenen Wohlfülern einen erheblichen Teil abzweigt? Aha, daran habe ich nicht gedacht! Die müssen abgezweigt werden weil BR S. Sommaruga nach „Mutti’s“ Geige tanzt?
    Wie steht es beüglich BGE in Finnland, Holland, Irak und Libyen (einst das reichste Land in Afrika), US-Bundesstaat Alaska, Brasilien, Namibia und noch viele andere?
    Der Mensch hatte noch nie so viele Werkzeug zur Verfügung wie jetzt. Trotzdem schafft er es nicht, diese für den Erhalt und die Förderung des Wohlstandes einzusetzen. Das Gegenteil ist verbreitet der Fall: Krieg und Zerstörung!
    Eine Art bedingungsloses Grundeinkommen mag kommen – früher oder später. Dazu braucht es allerdings noch etwas mehr an grauer Masse! Die nächsten drei Wochen wird noch nicht ungekrempelt! Und falls jemand denkt, die 3% der Reichen würden künftig weniger als 97% des Reichtums verfügen, wird sich getäuscht sehen…!

  3. Die Meinungen zu diesem Thema sind und bleiben immer noch sehr unterschiedlich. Vielen Menschen würde dadurch sicherlich geholfen werden, allerrdings stelle ich mir eine Umsetzung tatsächlich sehr schwer vor, egal in welchem Land auch immer.

    1. lieber Thomas
      das Interesse kannst du ja selbst in den finanznachrichten.de beim Stichwort Grundeinkommen sehen. Ich denke, es vergehen noch 20 Jahre. Die Schweiz mit enorm viel Freiwilligenarbeit wäre sicher ein guter Kandidat.

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