Über 9/11 wollte ich eigentlich nichts bringen. Aber dass ausgerechnet an diesem 4. Jahrestag ein Papier an die Öffentlichkeit gelangt, wonach Bush ein Freipass für den Einsatz von Kernwaffen erhalten könnte, wird wohl nicht Zufall sein. Viel fällt mir dazu nicht ein! Ich bin nicht sprachlos – ich bin buchstabenlos.
Zum Unglück kann ich noch in meiner Wühlkiste kramen und finde hier einen Artikel, den wir vor noch nicht allzu langer Zeit in ein Gedenkbuch geschrieben haben, das in der reformierten Kirche Langenthal auflag:
Weder Busch noch Baum
Eigentlich möchten wir nicht schon wieder in dieses Buch schreiben müssen. Es gibt aber immer wieder Menschen und ganze Völker, die Büsche vor den Augen haben, welche die Sicht verdecken können und uns zum schreiben auffordern. Büsche verdecken aber weder ganz, noch sind sie uneingeschränkt durchsichtig. Wir versuchen nun, Zweige zurechtbiegen, um Sicht zu bekommen und verfügen als ehemalige Soldaten über genügend Erfahrung und Vorstellungsvermögen, dass ein Busch im Kampf keinen ausreichenden Schutz bieten kann. Wir würden einen Baum vorziehen – wenns dort welche gäbe.
Bäume haben einen weiteren Vorteil. Sie liefern brauchbares Holz, aus dem Papier und Bretter erstellt werden können. Papier, auf dem man sich über den Unsinn eines im Raum stehenden Krieges in Irak äussern kann! Und Bretter, aus denen man Särge zimmern kann – oder Brücken…
… ritzeratze eins zwei drei und die Brücke bricht in Stücke. Viel früher schon hat ein alter, ulkiger Busch mit Missetaten auf sich aufmerksam gemacht. Aber dieser Busch hat im Gegensatz zu andern sinnvolle Brücken geschlagen und das möchten wir auch – keine Brücken aus Luft.
Stephan Marti-Landolt Peter Baumgartner
Reformierter Ratspräsident katholischer Ratspräsident
Anspielungen auf lebende Personen sind nicht rein zufällig – meck, meck, meck!
Peter Baumgartner ist leider in der Zwischenzeit verstorben, aber im Gegensatz zu möglicherweise andern Personen, wird man ihn in guter Erinnerung behalten.
Wir können die Zeit nicht zurückdrehen – es ist fünf vor Zwölf, der Blog erscheint ja auch 11.55 Uhr. Vor 9/11 hat man in Amerika nur 7/11 gekannt – damals getraute man sich noch zu später Stunde auf die Strasse!
In der Nähe des weissen Hauses und dem Pentagon in Washington aufgenommen. Den Kommentar zum Bild könnt ihr selbst erfinden. Bei Visipix hat es noch andere Bilder, die für Leute vom alten Kontinent nicht immer einfach zu verstehen sind. Das «Holzpferd und der Stahlesel» auf dem Bild links oben standen mal im French Quarter in New Orleans.