Antwort aus Pakistan an «The Economist»


Schreiben ist heute kein Problem. Zeitungen, Zeitschriften, Blogs alle dürfen sich äussern. Mich als One-Man-Blogger mit einigen guten Connections erstaunt oft, wie schlecht grosse Medien ihre publizierten Informationen überprüfen. Ob das Schweizer Fernsehen über Gold (der Artikel wurde vor zwei Tagen geschrieben) oder «The Economist» der von Dr. Yahya Hassan Bajwa (Schweizer und Pakistanier) zu Recht «zerrissen» wird, meist werden diese Desinformationen von 100’000-enden als bare Münze gewertet. Eigentlich gehörte manchem Blog solche Leserzahlen.


Ich habe damals über The Economist geschrieben: « Yahya wird vermutlich reagieren. Reagieren, wie der heutige Journalismus reagiert.» Und er hat reagiert. Und gleich ein Dankeschön an all die Medien, wo sich die Chefredaktion die Mühe nimmt, oft unter extremen Zeitdruck, dass nur solches publiziert wird das auch Sache ist – nicht nur Platzhalter. Solche Informationen lese ich gerne, zitiere und verlinke diese, falls sie auf dem Netz zu finden sind.

Übrigens, in der Blogroll findet ihr die Links von Tausenden von Zeitungen und Magzinen – weltweit – darunter acht Zeitungen aus Pakistan – meistens Englisch. Bei zweien landet ihr nicht mehr auf einer Zeitung und wenn ihr Zeit und Nerven habt, dann schaut mal nach, was da im Internet unter Pakistan abläuft – aber auf eigene Gefahr.

posted by first publication in personalblog:

Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan

yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan, 11.1. 08, 06:59 H

Democracy is Pakistan’s only hope”

The chairperson, Miss Bhutto, has being murdered. Pakistan People’s Party is now in the hands of her widower Asif Zardari and her son Bilawal. In the West no one seems to criticize how a party leader of a party which is even called People’s Party has been “elected”.

If you are saying that democracy is Pakistan’s only hope, then the West should start thinking if we are talking of the same democratic system – in the West and in Pakistan. Would the British or Americans accept that the power would be handed over to the son of a former party leader; the only criteria would be that he has the same name…? Give in Pakistan a chance to real democracy!

Dr yahya hassan bajwa (Islamabdad)

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –

POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

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«Pakistan hofft auf Demokratie»

Die Vorsitzende, Frau Bhutto, wurde ermordet. Pakistan People’s Party ist jetzt in den Händen von ihrem Witwer Asif Zardari und ihr Sohn Bilawal. Im Westen scheint niemand zu kritisieren, wie in einer Partei, die sogar Volkspartei ist, «gewählt» wird.
Wenn Sie sagen, Demokratie ist die einzige Hoffnung für Pakistan, dann sollte der Westen anfangen, vom gleichen demokratischen System – im Westen wie in Pakistan zu reden. Würden die Briten oder die Amerikaner akzeptieren, dass die Übergabe der Macht an den Sohn der ehemaligen Parteivorsitzenden, mit nur dem Kriterium, dass er den gleichen Namen hat…?

Geben Sie in Pakistan eine Chance zu echten Demokratie!
Dr yahya hassan bajwa (Islamabdad)

Es wird erwartet, dass es der «Westen» richtet. Niemand wird es auf die Dauer richten, ausser das Volk selber, sofern es das will. Demokratieverständnis müsste auf breiter Basis entwickelt werden. Dieses «verordnen» zu wollen, führt in die Sackgasse. Hoffnungen würden lediglich enttäuscht.

Wie wollen z.B. Pakistani schnell, schnell Demokratie (welche Demokratie?) einführen und verstehen, wenn sich selbst der «Westen» schwer tut, die verschiedenen Systeme untereinander zu verstehen? Beispiel: amerikanische Präsidialdemokratie

«… Die wichtigste Ursache des Verkennens politischer Realitäten der USA liegt vermutlich darin, daß sich Deutsche und andere Kontinentaleuropäer immer wieder von vordergründigen Identitäten und formalen Parallelen der Herrschaftssysteme diesseits und jenseits des Atlantiks täuschen lassen. …»

SF DRS: «Gold auf dem Allzeithoch!» – Quatsch, sagt das Finanzblog


Liebes Schweizer Fernsehen, die Amerikanisierungs-Welle hat euch wohl mit voller Wucht breitsseits erwischt. Vielleicht müsste euch einmal jemand sagen, dass wir in der Schweiz immer noch – und vermutlich noch eine ganz grosse Weile – mit dem Schweizer Franken, dem CHF rechnen. Wenn ihr schon in der Tagesschau von Allzeithoch sprecht, dann beherzigt doch den Spruch, der beim Finanzblog im Banner steht: «Weiter denken ist unser Beruf.»

Das Gold ist im USD – US Dollar – auf einem Allzeithoch. Beim Schweizer Franken wird das Hoch aber garantiert nicht in den nächsten Tagen überschritten. Am 21. Januar 1980 war der Goldpreis im USD je Unze, genau genommen je Feinunze auf 850 USD. Im Schweizer Franken hat dies etwas mehr als CHF 39’000 gebeben – so meine Erinnerung. Einen entsprechenden Langfristchart habe ich im Internet nicht gefunden. Auch Oanda liefert keine so langen USD-Kurse, also müssen wir schätzenderweise nachrechnen.

Hier ist ein langfrstiger Chart der korrekt sein dürfte. 1979 habe ich zwischen knapp 2 CHF und 1.50 je USD bezahlt – die billigste Reise, die ich je erlebt habe. Suchen sie keinen USD-Chart, der weiter in die Vergangenheit zurück geht, sonst überdenken sie sich vielleicht einige Lobeshymnen über die heutige USA. Zum Rechenbeispiel zurück. 850 mal rund 1.60 (damaliger Kurs) geteilt durch 1.11 (heutiger Kurs) mal 32,15 Unzen (so viele hat ein Kilo) ergibt etwas über CHF 39’000. Da fehlen immer noch etwa 25 Prozent – das Allzeithoch lässt noch etwas auf sich warten.

Und der freundliche Berater am Fernseher erwähnt doch noch, dass er sein Goldvreneli nicht verkaufen wolle. Allzeithoch hin oder her, die Grossmutter hat es ihm geschenkt und er hängt daran. Für die Grossmutter war es vermutlich auch viel Geld. Aber schon sie hat in CHF gerechnet. Sie hat sicherlich wesentlich weniger verdient und heute fragt man sich wirklich manchmal, wie ob alle Finanzleute ihren Lohn auch wirklich verdienen. Egal ob in USD, CHF oder EUR.

Das Manager-Magazin hat einen interessanten Artikel dazu – über USD 1000 je Unze noch in diesem Jahr. Absolut möglich, aber ich würde keine Wette eingehen, dass das Allzeithoch gegenüber dem CHF wirklich geknackt würde. Und vermutlich sehen wir auch demnächst wieder mal günstigere Preise. Mit Gold können sie schön Geld verdienen. Entweder haben sie Glück, sind ein Tradertalent oder haben fast fahrlässig viel langfrisitges Durchstehvermögen.

Lesen sie, was im Finanzblog in den letzten fast schon drei Jahren stand:

Gold – ein Rauschmittel

Gold lässt sich mit Kartoffeln vergleichen – und der 8-Jahres-Zyklus – heute echt spannender anzuschauen, als damals – zum Glück haben wir nicht verkauft

Goldigen Zeiten entgegen – der arbeitet heute vielleicht für das Fernsehen

Sind goldige und blende Zeiten bald vorbei? – wir verkaufen immer noch nicht

Gold auf 8000 USD je Unze – wirklich eine Utopie?

Rohstoffe auf den Punkt gebracht

Astrologische Goldpreis Prognosen

Ich wünsche ihnen goldige Zeiten und «Nerven wie Stahlseile» – übrigens der Titel einer spannenden TV-Serie. Aber in den Archiven vermutlich auch nicht zu finden.

Pakistan: Selbstmordattentat in Lahore


Heute, zu einem späteren Zeitpunkt, war genau dort eine Demonstration der Anwälte gegen Musharraf geplant gewesen. In den verschiedenen Berichten und den Informationen die ich direkt aus Lahore per Telefon erhalten habe, heisst es, dass die Polizei die Zielscheibe des Attentats war. Ich werde versuchen mehr rauszufinden. Das ist nicht einfach, wenn der Strom weg ist, keine TV- Sender mehr laufen und das Internet nur per Batterie geht… Es geht, so lange es noch geht…

Selbstmordanschlag in Lahore gegen die Polizei

yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan, 10.1.08

15.30; Der heutige Anschlag geschah an der grossen Kreuzung vor der stark belebten Hauptpost in Lahore. Ein Steinwurf entfernt befindet sich das Obergericht. Von hier aus wollten die Anwälte heute eine Protestkundgebung gegen Musharraf durchführen. Ich sprach mit Malik Riaz, der in Lahore Anwalt ist. Er sagte mir, dass sie sich gerade im Gericht am Versammeln waren, als sie die Explosion hörten. Die Anwälte führten ihren Protest zuerst innerhalb des Gerichts durch und wollten anschliessend auf die Strasse. Zum Glück gab es eine Verspätung und deshalb sind nur wenige Anwälte unter den Verletzten – wenigstens einmal ein positiver Aspekt der Verspätung in Pakistan. Augenzeugen meldeten, dass die Explosion sehr stark war und in der Nähe der Explosion die Fenster zum Bersten brachte.

Im Verlauf des heutigen Tages wurden die Zahlen der Toten und Verletzen mehrmals nach oben korrigiert. Zum jetzigen Zeitpunkt (18h pakistanische Zeitrechnung) heisst es nach offiziellen Angaben, dass 23 Personen – mehrheitlich Polizisten – umgekommen seien und 71 verletzt wurden. Der Anwalt im Obergericht, Malik Riaz, geht davon aus, dass die Polizei das Ziel war. Dies wird durch Ahmad Naseem, Polizeiverantwortlicher, bestätigt. Es kann aber auch sein, dass sowohl die Polizei, als auch die Anwälte das Ziel waren. Doch weil die Anwälte sich verspäteten, jagte sich der Selbstmörder zu früh in die Luft – vielleicht auch, weil er Angst hatte, durch sein Verhalten erkannt zu werden. Die Verletzten wurden in die verschiedenen Spitälern gebracht. Einige liefen sogar zu Fuss in ein nahe liegendes Spital.

Der Grund für den Anschlag – falls wirklich nur die Polizei das Ziel war -, kann ein Racheakt der Militanten aus Waziristan oder Swat sein. Die Regierung wird beschuldigt, Handlanger der USA zu sein. Seit mehreren Wochen liefert sich die pakistanische Armee, Rangers und auch Polizei blutige Kämpfe mit den Taliban im Grenzgebiet zu Afghanistan. Ein Ende scheint noch in weiter Ferne zu liegen.

Nach offiziellen Angaben werden Al-Qaida und die Taliban für den Anschlag verantwortlich gemacht. Bis jetzt gibt es aber noch kein Bekennerschreiben und man weiss nicht, wer wirklich hinter diesem Anschlag steckt. Angst und Schrecken werden verbreitet und die BürgerInnenen nur noch mehr verunsichert. Kein gutes Zeichen, denn in den nächsten Tagen beginnt der Monat Muharram. In diesem trauern die Schiiten und führen auf den Strassen Prozessionen durch. Jedes mal muss die Polizei solche Prozessionen vor Anschlägen schützen…

Auf jeden Fall, sagte mir Malik, dass anschliessend ihre Demonstration gegen Musharraf abgesagt wurde.

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –

POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

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Es ist erstaunlich, wie sich die Informationen trotz erschwerten Bedingungen relativ rasch konkretisierten.

Pakistan wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt erschüttert. Vor zwei Wochen war die Oppositionsführerin Benazir Bhutto bei einem Anschlag in Rawalpindi im Norden des Landes getötet worden.

Im vergangenen Jahr starben in Pakistan mehr als 800 Menschen durch Anschläge, bei denen es sich überwiegend um Selbstmordattentate gegen die Sicherheitskräfte handelte.

Die Mehrzahl der Anschläge ereignete sich seit Juli, nachdem die Armee die von militanten Islamisten besetzte Rote Moschee in Islamabad gestürmt hatte. Damals starben etwa hundert Menschen.

Pakistan wird als instabilste Atommacht gesehen, was die Gefahr des Missbrauchs von Atomwaffen aufkommen lässt.

odh, personalblog

Pakistan: «The world's most dangerous place»


Eigentlich müssten wir unsere Informationen über Pakistan teuer verkaufen. Sie sind topp aktuell und schneller als in den meisten Tageszeitungen, sie beruhen auf Diskussionen und Recherchen eines Kommunikationswissenschaftlers. Einer der Pakistaner ist und sein Land kennt, dort Bürgermeister ist und der gleichzeitig Schweizer ist und weiss, was wir wissen wollen, was uns interessiert. Ein herzliches Dankeschön an Dr. Yahya Hassan Bajwa.

Wir wollen kein Geld – wenn ihr bezahlen wollt, am 24. Dezember schreibt Yahya neben Bundesrat Moritz Leuenberger – dort findet ihr heraus, wer dringender Geld braucht. Wir wollen informieren.

Der Finanzblog, weil Weltpolitik unser finanzielles Umfeld langfristig stark prägt. Und wo Unruhen sind oder wo sogar Krieg ist, geht es immer um Geld. Wir werden ihnen aber nie sagen, wie sie damit auch Geld verdienen können. Das wiedersteht uns. Auf der andern Seite sind wir aber auch keine Armeegegner, obschon wir mit Vielem nicht einverstande sind. Es gibt einen Spruch: «Wer keine eigene Armee hat, hat eine fremde!» Ich habe lange Sold bezogen und mich mit fiktiven Terroranschlägen herum geschlagen, als dies noch nicht in den Armeeleitbildern stand. Das gibt zusätzlich eine etwas andere Weltanschauung. Der Frage «Hunh oder Ei?» gehen wir nicht nach. Das muss sich ergänzen.

Die Pakistan-Beiträge stehen auch im Personalblog. Er hat mehr Erfahrung mit Menschen, die Munition und Waffen erzeugt haben. Ich war in meiner Funktion (CFO) auch Personalchef in einem Hightech-Unternehmen. Wir haben Ingenieure angestellt und erzählt, wir produzieren Maschinen, die Damen-Rassierapparte automatisch montieren oder Sitzmotoren für Autos der Luxusklasse (im unten stehenden Artikel wird eben für dieses Unternehmen Reklame gemacht – sie fabrizieren auch Militärfahrzeuge). Und dann haben wir eine Maschine gebaut, die Patronen-Blister automatisch füllt. Kriegsmaschinerie. Wobei Waffen auch als Abschreckung eingesetzt werden (können). Vielleicht erzählt der Personalblogger einmal, wie man mit solchen zweischneidigen Situationen umgehen kann, muss, soll.

«The world’s most dangerous place

Nothing else has worked: it is time for Pakistan to try democracy

THE war against Islamist extremism and the terrorism it spawns is being fought on many fronts. But it may well be in … lesen sie beim Economist weiter …»

Handgranate

… der gefährlichste Platz auf der Welt …

Der Aufmachung des Artikel sieht eher nach Krieg, als nach Demokratie aus. Noch herrscht weder Krieg noch extremer Terror in Pakistan. Yahya wird vermutlich reagieren. Reagieren, wie der heutige Journalismus reagiert. Morgen lest ihr noch einmal etwas über Gold. Etwas fehlerfreier als dies das Schweizer Fernsehen in der Tageschau dem Schweizervolk bekannt macht. Mediengeilheit, Informationsgehalt überhaupt nicht überprüft und einen Externen sprechen lassen, bei dem im Hintergrund der PR-Effekt klimpert und die Erfahrung eher zittert. Pakistan und Gold sind heute wichtige Themen. Themen wo Leute Erfahrungen aufzeigen sollten, die auch solche haben. Beim Fernsehen gäbe es genügend gute Leute. Viele sind gleich alt wie ich, sind aufgestiegen oder leiten eigene Sendungen. Persönlichkeiten die Erfahrung haben. Frech? Nein, damals war die Armee noch anders orientiert, man war vermutlich nicht nur zufällig auf der gleichen Soldliste. Diese Einheit gibt es nicht mehr. Die elektronischen Medien kann man nicht mehr im Griff halten. Vielleicht ersetzen diese halt doch einmal unser tägliches Fernsehen.

Gut und Böse wird dann noch viel schwieriger von einander zu unterscheiden. Ob der Glaube hilft, die Religion. Keiner weiss es. Aber daher schalten wir die Berichte über Pakistan gelegentlich auf zwei Blogs rund um Religion die keine Hemmungen mit Andersgläubigen haben. Damit der Leserkreis erweitert wird. Einerseits bei libref., der liberalen reformierten Landeskirche und beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern.

Eine etwas friedlichere Welt wäre manchmal wirklich angebracht. Zumindest die am höchsten entwickelten Lebewesen könnten mit gutem Beispiel vorangehen.

Text: Stephan MartiFinanzblog

Listel: Wandplättli, Walfisch, Sand, Salz, CHF und der Vranken


Listel der Sandwein – vin des sables oder vin de sable – jeder Camargue-Tourist kennt ihn. Oder scheint ihn zu kennen. Unbekanntes aus Börse und Weinbau.

Einzahl oder Mehrzahl. Der Sand, die Sände? Sandwein gibt es nicht nur in Südfrankreich im Departement Gard (30). Es gibt diese Reblaus resistenten Pflanzen die nicht auf eine amerikanische «Grundrebe» veredelt werden müssen auch in Portugal, Österreich und Ungarn …

Listel

… so wie man ihn kennt. «Listel» ist ist fast wie ein Oberbegriff für Sandwein gar Rosé geworden, so wie für Streuwürze «Maggi» und Mineralwasser in der Schweiz ein «Henniez» ist. Die Domaine de Jarras (Domaines Listel). Seine Geschichte fängt 1883 an und verbindet sich heute mit Champagne Pommery von Paul-François Vranken, einem der wohl erfolgreichsten «Winzer». Listel ist mit 1650 Hektaren Rebland die grösste Weindomäne Europas. Das entspricht mehr als 4 x 4 Kilometer Reben …

Rebenmeer

… Rebenmeer auf Sand gebaut. Aus Sand gebaut sind auch die dünnen (ca. 2 cm breiten) Wandplättli, die meist als Trennlinie in Frankreich im Bad und Küche zur Anwendung kommen – Listel heissen diese Dinger – auch in Deutsch. Auf die andere Seite der Strasse gleich viele Reben und …

Salz

… Schnee, nein Salz – einst Zahlungsmittel mit Gold aufgewogen, heute kostet ein Kilo in Frankreich ab CHF 0.30 …

Saline du midi - baleine

… geschmacklich wesentlich feiner, als unser Steinsalz, aber diese Qualität geniesse ich als Badesalz. Wir wollen uns nicht über den Preis und den Geschmack streiten, da ist die Vielfalt zu gross und mitunter ein Unterschied zwischen Mittelmeer und Atlantik. In letzterem habe ich schon Walfische gesehen. Hier nehmen wir Vorlieb mit Baleine, dem Wal, früherer Besitzer von Listel – labaleine

Jungpflanzen

… Jungpflanzen, eben mit dem kleinen Unterschied, nicht aufgepfropft. Weinbau floriert in Touristen-Gegenden auch wenn ich heute als einziger gezählt werden könnte. Im Juli war ich noch nie in der Camargue. An den Parkplätzen zu urteilen, dürften dann einige tausend Besucher pro Tag mehr sein. Ich gehe dann in Gebiete, wo es wenige Touristen hat und weil diese bei der Masse keinen Namen haben, werden Reben der Überproduktion entgegenwirkend ausgerissen, obschon diese Weine nicht schlechter sein müssen. Wie beim Salz, die Weinpreise sind verschieden …

100-jährige Reben

… knapp 2 Euro der Billigste, etwas teuerer solche mit einer «schönen» Etiketten und Médailles d’Or, d’Argent ou de Bronze de Pairs in Hülle und Fülle. Und hier ein Gratistipp, schauen sie lieber auf eine unbekanntere Auszeichnung aus der Gegend – zum Beispiel des Departement Gard. Hier werden schöne Weine nicht nur gegen Geld ausgezeichnet, es findet auch entsprechende Quervergleiche statt. Auf dem Bild sind rund 100-jährige Grenache-Reben zu sehen. Eine Traubensorte, die für mich die erfrischensten Rotweine überhaupt liefert, aber selten an zu treffen sind. Die meisten, wie diese hier auch, werden als Rosé ausgebaut. Nur dass so alte Reben den wesentlich besseren Wein liefern – EO Wine. Bitte vergleichen sie in Frankreich die Preise, börsenkotierte Unternehmen können problemlos 50% höhe Preise im «Fabrikverkauf» ansetzten. Na ja, irgendwie müssen Vranken ja auch zu Franken kommen …

Pink flamingo

… ein Touristenandenken braucht es trotzdem – fast wie der French Rabbit. Andenken soll man in guter Erinnerung behalten, auch wenn sie wie die Flasche im Weinkeller mit den zwei Camargue-Pferden Staub angesetzt hat …

Camarque Pferde

… wie andere Pferde in dieser Umgebung auch. Die Strassen sind noch schlimmer, der Wagen sieht fürchterlich aus – aber man hat Zugang im Winter zu Gebieten, die man im Sommer nur zu Fuss oder mit dem Camargue-Pferd besuchen kann. Vielleicht besucht man einmal zwei alte Bekannte – clever und löwenhaft. Beide haben mit Pferden zu tun. Bei diesen beiden hat es im Hintergrund Flamingos. Aber eine der besten Ecken um Flamingos auf zu nehmen liegt an der Hauptstrasse. Der bessere Rosé hier bei Listel heist auch «Pink Flamingo» …

Flamingo und Kormorane

… im Hintergrund unter den fliegenden Flaminges das Wahrzeichen von Aigues-Mortes …

fliegender Flamingo

… wie beim Wein, so bei Tieren und Aktien – man muss manchmal etwas näher ran, etwas genauer hinschauen und in der grossen Menge nicht nur die riesgige Masse suchen – Trouvaillen finden, herrliche dunkle rote Sandweine, sie schmecken leicht anders, vielleicht eben nach Sand, Salz oder Flamingo …

Pakistan: Wahl der Parteiführer


Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan

yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan, 8.1. 08

Heute war eine Pressekonferenz mit dem Sohn von BB, Bilawal Zardari Bhutto.

Er wurde gefragt, ob es demokratisch sei, wie er zum Parteiführer gewählt wurde? Seine Antwort: So wird es bei uns in der Partei gemacht. Dann fragte ein anderer, ob es demokratisch sei, dass man wie ein Haus oder ein Auto auch die Führung erbt. Er meinte, dass aus jedem Haus ein Bhutto hervortreten wird…

Da kann man nur hoffen, dass die Oxford Uni ihm während dem Studium noch das Rüstzeug für Demokratie mitgibt…

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –

POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

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«…Der Sohn der ermordeten pakistanischen Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto hat eine Untersuchung des Mordfalles durch die Vereinten Nationen gefordert. Er traue den Ermittlungen der pakistanischen Regierung nicht, sagte Bilawal Bhutto Zardari in London. Der 19-Jährige äußerte außerdem die Sorge, Pakistan könne «zerfallen», falls es keine demokratischen Wahlen geben werde. Pakistans Präsident Pervez Musharraf empfing das englische Ermittler-Team, das er zur Untersuchung des Bhutto-Mordes angefordert hatte….»

Der Kindersoldat im Parteigefüge wird vielleicht politische Karriere machen oder er wird «verheizt», um anderen Interessenten den Weg frei zu machen…
odh, personalblog

Pakistan: Corner Meeting mit Pervais Elahi


Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan per Mail, Eingang: 08. 01. 08, 15:15 Uhr.
Die Veröffentlichung erfolgt in Koordination mit Stephan Marti, Herbert Odermatt, personalblog.

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Corner Meeting mit Pervais Elahi, dem Chef der Muslim League-Q Gruppe

yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan, 6.1.08

Grossanlass im Stadium wie die PPP oder ML-Nawaz Gruppe? Nein, man hat gelernt. Anstatt vor leeren Rängen zu sprechen, zieht man den Sadeq Club vor. Auch hier passen etwa 5000 Personen, doch hier sieht es wenigstens voll aus. Parteileute versprechen, dass noch vor dem 18.2. das Stadium gefüllt wird.

Der Toppkandidat Zafar Waraich und auch die übrigen ML-Q Kandidaten sind gefordert. Sie müssen den Sadeq Club mit Anhängern füllen. In einem Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass die meisten Leute aus den Dörfern herbeigekarrt werden müssen. Die Stadtbevölkerung hat weder Zeit, noch Interesse. Wir treffen uns am Vorabend des 6.1.08, um die Toyota Kleinbusse den Personen zu verteilen, die versprochen haben, Leute herbeizuschaffen. Pro Bus passen 20, zusammengepfercht 22 Personen rein. Die Fahrzeuge werden mit Kleinplakaten beklebt. Die Fähnchen und weiteres Propagandamaterial werden mitgegeben. Der Strasse vor dem Haus von Waraich sieht man die Klebeaktion an – der Müll liegt immer noch dort.

Am nächsten Morgen ist viel los. Die Fahrzeuge, die an beiden Strassenrändern parkiert sind, verstopfen beinah den ganzen Verkehr. Auf dem ganzen Vorplatz sieht man neue Gesichter. Man sieht ihnen an, dass sie aus den Dörfer kommen, um einmal eine Abwechslung zu haben – bezahlter Ausflug mit Mittagessen, dies wurde am Vortag betont. Bunt dekorierte Riksaw (dreirädrige Taxis) mit den grünen ML-Q Fähnchen. Die meisten Leute sitzen gelangweilt am Boden und warten. Freiwillig und umsonst kommen wohl die wenigsten. Ich möchte mich mit einem Riksawfahrer sprechen, doch der schläft – ich störe ihn nicht. Der nächste Fahrer wartet drei Meter weiter. „Wissen Sie, die PPP Leute sind doch alle festgenommen worden, weil sie an den Plünderungen teilgenommen haben. Die ML-Q sollte gewinnen.“ Ich frage ihn, wie viel man ihm für die Riksawmiete zahlt. Ein Fahrer sagt 400 Rupien, ein anderer 200. In dem Moment fliegt ein Helikopter in grosser Höhe über uns und wirft ML-Q Propagandamaterial ab. „Sehen Sie, das zahlt man aus den Steuern. Wir werden alle sicher der PPP unsere Stimme geben“ meinen zwei Fahrer. Immer mehr Leute stossen zu unserem Gespräch. „Die PPP hilft den Armen. Sie hat versprochen, dass das Energieproblem gelöst wird. Wir werden nach dem Anlass wieder die Fähnchen abnehmen, hier geht es nur um Geldverdienen. Mehl, Zucker, Öl, alles wird teurer. Ein Riksawfahrer sollte Premier Minister werden.“ Als erstes, meint einer, würden sie die Reichen erschiessen. Ein anderer ist gemässigter und widerspricht dieser Idee. Plötzlich tut sich was. Jetzt kommt Stimmung auf. 50 Motorradfahrer, meist zu zweit oder zu dritt, fahren mit ihren Fähnchen los. Aufregung. Es soll gleich losgehen. Doch in Pakistan dauert auch dies eine Weile. „Los, los. Es geht gleich los!“ Alle rennen zu den Fahrzeugen – wir quetschen uns zu sechs in einen Toyota Corolla. Die Kolonne setzt sich in Bewegung.

Die Strasse zum Club ist verstopft. Von überall her kommen die Kandidaten mit ihren herbei gekarrten Anhängern. Im Auto meint einer, dass heute alles teurer ist und dass deshalb die Leute nicht mehr zu Wahlveranstaltungen kommen. Aber auch die Angst vor Anschlägen spielt eine Rolle. Hunderte von Fahrzeugen sind um den Club parkiert und versperren da und dort den Einwohnern den Weg zu ihren Häusern. Sicherheit wird gross geschrieben. Überall Polizei, überall Kontrollen. Sogar ein mobiles Gefängnis ist dabei, auch die Feuerwehr steht da.

Langsam bewegt sich die Volksmasse unter dem überdachten Zeltplatz. Ein Redner legt los und plötzlich wird seine Stimme durch Musik übertönt – er steht ziemlich verwirrt am Podium. Er schreit noch lauter. Leider sitze ich direkt vor einem Lautsprecher – das überlebe ich nicht. Ein Platzwechsel ist angebracht und ich bringe mich in Sicherheit. Inzwischen hat sich der Platz fast gefüllt. Sicher etwa 5000 Leute. Der Gesichtsausdruck vieler scheint mir recht ausdruckslos. Einige schwenken Fähnchen. Wenigstens lacht ab und zu jemand. Der nächste Redner versucht mit dem Publikum einige Slogans einzuüben, doch die Leute sind nicht aus ihrer Reserve zu locken. Er begrüsst die Anwesenden, darunter auch eine Frauendelegation. An diesem Corner Meeting nehmen alle ML-Q Kandidaten und Kandidatinnen teil. Immer wieder wird verkündet, dass Pervais Elahi gleich ankommt. Erst jetzt bemerke ich einige Plakate, auch von Kandidatinnen. Eine Kandidatin ist sogar sehr freizügig – für pakistanische Verhältnisse – abgebildet, sie trägt nicht einmal eine Kopfbedeckung. Ein Journalistenkollege neben mir nimmt Platz. Für ihn hätte man lieber zwei Plätze reservieren sollen. Er sitzt halb auf meinem Stuhl. Dann läuft ein Mann mit einem Fassbauch an uns vorbei – gut, dass er nicht mein Sitznachbar ist. Jetzt kommt er. Die Leute geraten in Ekstase, zumindest jene, denen man dafür mehr bezahlt hat. Gleich 30 oder 40 Leute steigen über die Absperrung und versperren uns die Sicht. Die Sicherheitskräfte müssen sie immer wieder auffordern, sich hinzusetzen. Irgendjemandem wird es zu viel und er ruft einem Sicherheitsmann mit einer Kalaschnikow zu, er solle die Leute wegschicken. Dieser meinte locker: „Machen Sie das doch selber!“

Koranrezitation. Dann wird ein Gedicht zu Ehren des Propheten Muhammad (sws) vorgetragen. Endlich steht Zafar Waraich vor den Leuten. Sie lassen ihn hochleben und wollen nicht mehr aufhören. Waraich bittet sie zu stoppen. Nach einer Minute Beifall: „Im Namen Gottes, hören Sie auf!“ Doch der Aufruf verhallt. Er versucht ein zweites Mal mit seiner Rede zu beginnen. „Im Name Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen. Mein hoch verehrter Herr Präsident Pervais Elahi. Meine hoch verehrten Kandidatinnen und Kandidaten. Doch die ich am meisten verehre, das sind Sie, die heute hierher gekommen sind.“ Waraich fährt fort, dass nach dem Anschlag die Wahlaktivitäten eingestellt wurden. Tumulte, Plünderung und Zerstörung war die Folge. Er macht die PPP nicht dafür verantwortlich, fragt aber, woher denn plötzlich diese Massen gekommen sind. „Sie entscheiden! Vergessen Sie nicht, dass Sie die Vertreter von Rahim Yar Khan nach Islamabad schicken!“ Das Erreichte wird wieder den Leuten eingehämmert und die Gegner werden bloss gestellt. So hat der Hauptgegner von Waraich, damit er an den Wahlen teilnehmen kann, sich ein Universitätsdiplom gekauft. Man kann es ihm nicht beweisen, aber eine andere Person sass für ihn in der Prüfung. Da leider die Prüfungsunterlagen vorsorglich vernichtet wurden, kann man die Handschrift nicht mehr vergleichen. Makdoom Khusro Bakhtia ist der nächste Sprecher, ehemals staatlicher Aussenminister. Er spricht in Saraiki – eine Lokalsprache. Er rechnet mit der PPP ab und mit Asif Zardari, dem Herrn 10%, der sich geschickt die Parteiführung angeeignet hat. „Die Amerikaner sind nach der letzten Pressekonferenz von Herrn Zardari verwirrt. Doch wir stehen für Pakistan ein. Es geht um das Überleben Pakistans. Ist die PPP eine Partei des Volkes oder ist sie eine Erbgemeinschaft? Hat Benazir Bhutto die Führung an Zardari vererbt? Wo ist hier die Demokratie?“ fragt der Sprecher die Menge.

Dann tritt unter Hochrufe und Fähnchenschwingen Pervais Elahi vor das Publikum. Einige reisst es wirklich von den Stühlen. „Ich hoffe, dass Ihre Begeisterung bis zu den Wahlen grösser wird!“ ruft Elahi in die Menge. Er erinnert die Masse, das verschiedene Regierungen an der Macht waren, doch was haben sie für Rahim Yar Kahn gemacht. Ein langer Katalog an Errungenschaften der ML-Q für dieses Gebiet wird aufgezählt. „Die Zerstörung durch die PPP war nicht eine Spontanaktion, sondern sie war für den 9.1., nach den Wahlen geplant. Nun hat aber die PPP jetzt schon die Katze aus dem Sack gelassen! Was ist das für ein Demokratieverständnis von Bhutto, wenn sie sagt, dass, falls ihre Partei die Wahlen verliert, sie das Wahlergebnis nicht anerkennt?! Von Anfang an ist sich die PPP bewusst, dass sie verlieren wird und spricht daher bereits von Wahlbetrug. Sie ist verantwortlich für die Zerstörung unserer Wahlbüros und von Wahllokalitäten. Es ist schlimm, dass Frau Bhutto umgebracht wurde. Doch noch schlimmer ist, dass Mister 10% nun die Parteimacht an sich gerissen hat. Die PPP Wähler, wollen Sie die Macht an Zardari übergeben? Wählen Sie die Pakistan Muslim League, damit Pakistan nicht an Betrügern übergeben wird.“ Noch waren die letzten Worte nicht verhallt, als die ersten Leute fluchtartig den Ort verliessen. Bombenalarm? Nein, das Buffet wird nebenan gestürmt. Die Musik plärrt aus den Lautsprechern in die Leere. Als ich in das Zelt gelange, läuft mir gerade eine Person Finger leckend entgegen. Halbvolle Teller liegen herum, Einige haben sich gleich drei Cola-Flaschen geschnappt.
Pakistan, ein hungerndes Volk – nicht nur nach Demokratie.

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –

POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

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Während die Menschen dort nicht nur nach Demokratie hungern, überlegt man hier, wie man dem Übergewicht der Kinder begegnen soll.

«….Die Kampagne soll innert vier Jahren die Zahl der Übergewichtigen in der Schweiz stabilisieren; sie kostet 35 Millionen Franken. Die Stiftung wird aus Krankenkassen-Beiträgen (Fr. 2.40 pro Kopf und Jahr) finanziert. (sda/ges)»

odh

Es gibt Meinungen über die Börse, die sie lesen sollten


Es gibt tausende, zig-tausende Meinungen nur über die Schweizer-Börse. Auf alle sollten sie weder hören, geschweige denn ihre langfristigen Anlageentscheide danauch ausrichten. Ich erfinde beleibe nicht immer alles neu, aber es ist eine Bestätigung, wenn sie einen Bericht finden, wo sie die gleiche oder zumindest eine ähnliche Meinung haben. Man stösst nicht täglich auf solche Zusammenfassungen – aber man stösst immer wieder auf die gleichen «Köpfe» – heute Prof. Dr. Franz Jaeger.

«»HerrJaeger, kaufen Sie jetzt Aktien?»

Die USA schlittern nicht in eine Rezession. Und die Schweizer Wirtschaft wird bereits 2009 wieder gegen drei Prozent wachsen. Diese Prognosen wagt Wirtschaftsprofessor Franz Jaeger … weiter im Interview bei stocks …»

Ob jemand in unserem Metier recht hat, zeigt immer die Zukunft. Im Nachhinein sind wir alle klüger. Und wer früher klüger ist, fährt meist besser. Wenn sie Fragen haben, nehmen sie doch mit mir Kontakt auf.

Polizei und Korruption in Pakistan


Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan per Mail, Eingang: 07. 01. 08, 06:10 Uhr.
Die Veröffentlichung erfolgt in Koordination mit Stephan Marti, Herbert Odermatt, personalblog.

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„Die pakistanische Polizei, Dein Freund und Helfer“ – oder: Wie Macht und Geld Recht sprechen…

yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan Polizeistation, 6.1.08

Ich sitze auf einem unbequemen Stuhl auf einer der vielen Polizeistationen in Rahim Yar Khan. Es ist das Zimmer des „Munschi“ oder auch „Muharrar“ (Polizeischreibers). Zwei Personen sind gerade damit beschäftigt, die vielen Anzeigen zu ordnen. Zwei andere sitzen einfach gelangweilt da. Ich werde von einem Bekannten begleitet, der selber Polizist ist und auf diesem Polizeiposten „arbeitet“, wenn er einmal da ist. Einige Minuten später erscheint der Munschi mit einem Plastiksack in der Hand. Ich werde ihm vorgestellt. „Salaam, wo ist Tee und bringt sofort auch was zum Knabbern mit. Das ist Gastfreundschaft!“ Inzwischen hat er seinen Plastiksack deponiert und nimmt Platz. „Wissen Sie, heute ist niemand sicher. Niemand weiss, ob er nicht erschossen wird. Ich arbeite schon seit 20 Jahren im Polizeiwesen. Die Armut ist das Hauptproblem.“ Er führt fort, als ich ihn frage, welche Gründe er dafür nennen könne, dass die Armut das Hauptproblem sei. Die Armut hängt mit der Bevölkerungsexplosion zusammen. Familien mit acht Personen und nur eine Person hat Arbeit. Wenn alle arbeiten würden, dann gäbe es weniger Probleme, doch die Arbeitslosigkeit ist gross und auch der Arbeitswille fehle vielen Menschen. Es sei bequemer, zuhause zu sitzen. Grossgrundbesitzer wollen zum Beispiel auch gar nicht, dass die Armen einer geregelten Arbeit nachgehen oder sich bilden. Sie bleiben praktisch Leibeigene. Diese Kultur muss man verändern. Er meint: „Wir, von der Polizei, sind ja nicht da, um einzelnen Grossgrundbesitzern zu dienen, sondern dem ganzen Volk.“ Die Lösung wäre, dass die Regierung der Unterschicht zu Arbeit verhilft. Jobs müssen geschaffen werden. Es gibt gute Beispiele wie in Sialkot, da würden in Familienarbeit Fussbälle hergestellt. Doch hier in Rahim Yar Khan, würden die Leute einfach zuhause herumsitzen. Er erzählt von einer allein stehenden Frau mit vier Kindern, die er mit jeweils 300 Rupien pro Monat unterstützt. Sie hätte in einer Fabrik gearbeitet. Das sei sehr schwer für sie gewesen, weil dort praktisch nur Männer arbeiten. Schlussendlich habe man sie entlassen. Jetzt verdiene sie gar nichts mehr.

Die Kandidaten für das Provinz- und Nationalparlament geben bei den Wahlen Hunderttausende von Rupien aus. Auch würden sie für Stimmen je 1000 Rupien bezahlen. „Wissen Sie, Politik ist ein grosses Business“, meint er und reicht mir eine Tasse Tee. „Ich kenne Leute, die nur wenig Land hatten und heute, nachdem sie MNA sind, sind die steinreich. Eine solche Person wird nicht dem Volk dienen, sondern es aussaugen.“ Ein Beispiel aus der Baubranche zeigt das normale Vorgehen bei der Vergabe von Aufträgen: Der Bauauftrag hat ein Volumen von 10 Millionen Rupien. 10% behält der Bezirksleiter. 30% behalten die oberen Beamten, sie müssen weiteren Beamten ebenfalls einen Teil abgeben. Einen Teil fliesst in die Taschen des Bauunternehmers. Der Betrag, der für den Strassenbau verwendet wird, beträgt am Schluss vielleicht 10-20%. „Also, kein Wunder, dass man die Strasse, sobald sie fertig gebaut ist, gleich wieder reparieren muss“ meint mein Gesprächspartner.

„Weiss man, wer die Zerstörung währen den anschliessenden Unruhen nach der Ermordung von Benazir Bhutto verübt hat?“ wollte ich wissen. Die Anzeigen sind gegen Unbekannt erhoben worden. Doch die Polizei hat Videoaufnahmen, die die Täter zeigen. Die PPP-Führung stand vor den brennenden Gebäuden und hat lachend zugeschaut. Gegen diese kann die Polizei nicht vorgehen, das sind Grossgrund- und Fabrikbesitzer. Während den Unruhen habe die Polizei keinen Auftrag von Oben erhalten, um gegen die Demonstranten vorzugehen. Wenn durch die Polizei ein Demonstrant ums Leben gekommen wäre, wäre wohl die Situation völlig ausser Kontrolle geraten.

Inzwischen betritt ein hoher Polizeioffizier, ein Inspektor, das Büro. Er unterhält sich mit dem Munschi. Es geht um einen verzwickten Fall. Es gibt Augenzeugen, die die Unschuld einer Person bezeugen können. Sogar die Anzeigeerstatter geben zu, dass die Anzeige manipuliert sei. Doch die Augenzeugen wollen nicht vor Gericht erscheinen, weil sie polizeilich in einem anderen Fall gesucht werden. Ich frage, ob denn der Fall nicht abgeschrieben wird, wenn sogar die Anzeigesteller zugegeben, dass es eine falsche Anzeige sei. Ein Polizist sagt, dass man in einem solchen Fall Muhammad Ali Jinnah (der Gründer Pakistans, der auf der 1000er Note abgebildet ist) einladen muss. Gelächter. Der Polizeibericht muss fair sein, meint der Inspektor. Solange es keine Beweise gibt, darf man eine Person auch nicht festnehmen oder gar ins Gefängnis überführen. In einem solchen Fall kann nur Geld etwas bewirken. Ich frage, ob das bedeutet, dass eine arme Person nie Recht bekommt. „Wissen Sie“, meint er, „der arme Mann bekommt kein Recht, weil er gar keine Rechte hat.“ Zwischendurch sprechen der Inspektor und Munschi miteinander. Plötzlich sagt der Inspektor, dass er mit dem Munschi draussen sprechen wolle. Der winkt ab und sagt zu mir: „Wir müssen Korruption bekämpfen! Doch, wenn Polizisten nicht genug verdienen, dann ist das praktisch eine Einladung zur Korruption. Wir versuchen trotzdem unser Bestes.“

Ich wechsle das Thema und will wissen, wie die Polizei gegen den Terrorismus vorgeht. Der Munschi erwidert: „Benazir soll nicht nach Islamabad, weil sich dort Terroristen befänden. Ja, tun die Musharraf nichts?“ Er führt fort und meint, dass die Regierung alle Informationen habe. Es gibt keine Terroristen, ohne dass es die Regierung weiss. Auch hier in Rahim Yar Khan gibt es Koranschulen, die würden aber keine Terroristen hervorbringen und hier gab es auch noch nie einen Selbstmordanschlag. Diese Terroristen werden „geboren“ und die Regierung weiss, wo. „Wenn wir diese Informationen haben, weshalb weiss es die Regierung nicht, die Geheimdienste“, wollte der Munschi wissen. „Osama sitzt doch im Knast und die USA benutzt ihn. Der hat doch nichts getan. Er wird benutzt. Terrorismus ist ein grosses Theater der Geheimdienste. Die ganze Geschichte mit Baitullah Masud ist doch ein Witz. Doch, wer soll schon dagegen protestieren, niemand will Schläge einstecken!“ Der Munschi fordert eine Rechtsreform. In Pakistan würde man nach dem Britischen Recht leben, das vor 200 Jahren eingeführt wurde. Ein Rechtschaffener Mensch, unser Munschi. „Wollen Sie noch den Posten anschauen? Ja! Also, bitte zeigt ihm alles. Auch das Schlachthaus… äh, nein, wir sind keine Metzger. Auch den Aufenthaltsraum der Gefangenen.“ Meinem Munschi war der Ausrutscher sichtlich peinlich…

Zum Schluss zwei Anmerkungen. Man erinnere sich, als der Munschi das Zimmer betrat, hielt er einen Plastiksack in einer Hand. Darin waren die Einnahmen, die die Quartierleute bezahlt hatten. Früher, so mein Begleiter, wäre der Betrag mehrere Hunderttausend Rupien gewesen. Jetzt seien es nur noch bescheidene Beträge, da der Zuständigkeitsrayon dieser Polizeistation verkleinert worden sei. Doch der Munschi habe genug verdient, so dass er eine Fabrik für Plastiksackherstellung eröffnet habe und nun ein schönes Haus besitze. Der SHO, der wegen Depression im Moment frei hat, besitzt bereits drei Fabriken und habe pro Tag 3000 Rupien für sein Essen ausgegeben – das ist praktisch ein Monatslohn eines armen Mannes. Depressiv sei er, weil es sich nun für ihn kaum mehr lohne, auf die Polizeistation zu kommen…

Während unserem Gespräch trat ein höherer Polizeioffizier ins Büro – der Inspektor, der den Polizeivorsteher vertritt. Mein Begleiter fragte mich, ob ich verstanden hätte, was da abgelaufen sei. Der Inspektor wollte im verzwickten Fall der falschen Anzeige, dass der Munschi mit ihm privat draussen spreche, doch jener habe abgewinkt und gesagt, dass man gegen Korruption vorgehen muss. Ein anderer Polizist meinte, dass man in einem solchen Fall Muhammad Ali Jinnah einladen muss. Vor meinen Augen und mitten in unserem Gespräch wurde folgendes beschlossen, ohne dass ein Aussenstehender es verstanden hätte: In diesem verzwickten Fall, wird Schmiergeld bezahlt. 5% erhält unser Munschi (mit einer Fabrik). Je 10% der Inspektor und der SHO (Polizeivorsteher mit drei Fabriken). Weitere 10% der DSP (der Verantwortliche für den Distrikt). Die Polizei, Dein Freund und Helfer – in jeder Situation.

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –
POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info
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Pakistan ist eine Atommacht mit ungewissem Weg und gleichzeitig Entwicklungsland. Ein grosser Teil der Bevölkerung ist ohne Arbeit, dafür haben sie grosse Familien. Wie diese ernährt werden ist mir schleierhaft. Viele Menschen sind ungebildet, weil man sich die Schule nicht leisten kann oder weil gewisse Kreise Ungebildete wie Leibeigene behandeln – billige und willige Arbeitskräfte… Wer die Übersicht hat, bereichert sich. Korruption gehört zum Alltag wie essen und schlafen. Wie kann ein Land unter solchen Vorzeichen garantieren, dass mit den Mitteln (atomare Waffen) in ihren Händen kein Unfug betrieben wird? Vielleicht sind es die ausländischen Instruktoren, welche die Fäden in den Händen behalten. Vielleicht ist das einfach eine andere Form einer «Besetzung». Im weltweiten Interessensbereich einer Grossmacht und deren Strategien muss es mehrere Formen der Einflussnahme geben. Man gewinnt eine «Schachfigur» für sich, gibt ihr zum Schein nach aussen «Machtmittel» in die Hand, die aber lediglich in seinem Land stationiert sind… Beide Seiten profitieren. Eine ein wenig mehr. Ob der «Grosse Bruder» auch das Scharnier des Bösen im Griff hat? oder muss er sich die «Tragödie Pakistan» (Joschka Fischer) erst einmal verdauen? (odh)

Astrologische Gold-Preis-Prognosen


Wenn es den Leuten schlecht geht, schauen sie ihr Horoskop an. Machen sie es doch einmal umgekehrt – schauen sie das Horoskop für den Gold-Preis an. Gold ist auf einem Allzeithoch

… aber das ist nur die halbe Wahrheit. Mit einer stabilen Währung, wie zum Beispiel dem Schweizer Franken muss er noch um rund 30 Prozent zulegen. Das historische Hoch ist zumindest vom US-Dollar aus gesehen überschritten. Diese Weisheit habe ich am Donnerstag am Telefon einem 18-jährigen Anleger erzählt, mit dem Hinweis, dass es vermutlich weiter nach oben geht. Aber dies stellt kein Anlagetipp dar, denn jeder muss selbst entscheiden, wann und ob er etwas kaufen will – Risiken gibt es immer. Und falls sie sich von der Astrologie nicht überzeugen lassen, dann haben sie hier ein ganz schönes Beispiel wie man auf diese Weise analysieren kann. Jeder soll wählen was er will. Manchmal schadet es nicht etwas über den Gartenhag zu schauen und sich mit einer Meinung auseinander zu setzten, die vielleicht anders ist oder zumindest auf eine andere Art zustande kam.

Viel Spass mit der Analyse von Iris Treppner von der Astro-Börse.com.

Astrologische Gold-Preis-Prognosen

von Iris Treppner

Nach vielem Hin und Her und Recherche bei «Wikipedia» und «The London Bullion market Asscociation», habe ich jetzt das passende historische Datum für den Goldpreis ermittelt, um endlich ein Horoskop zu entwerfen … weiter im pdf-File …» das mir von Iris Treppner freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank.

Goldpreis Astroprognose Treppner

Ob die Sterne recht behalten werden, ob sie auch für anderes um Rat angefragen werden sollten – auf alle Fälle, Astrologie ist absolut im Trend – und die Treffsicherheit schlägt manchen Anlageberater. Deshalb suchen auch wir immer wieder nach Zweitmeinungen. Fragen kostet nichts.

Frühere Beiträge:

Steigt die Börse – fällt die Börse?

Alles schaut nervös auf die Sterne der USA!

Demokratieverständnis in Pakistan


Pakistan, haben wir da nicht schon genug gehört? Noch zuwenig um es zu verstehen – ein Land am Rand zum Übergang in eine Demokratie oder …? Mit dem Christentum sind wir nicht ganz sattelfest, geschweige denn mit andern Religionen in Asien.

Pakistan 20 mal so gross wie die Schweiz, 20 mal so viele Einwohner. Das heisst, etwa ähnlich dicht besiedelt, Atomstaat wie wir, nur mit einem feinen Unterschied, dass viele bei uns das Sturmgewehr zu Hause schon für gefährlich finden … und beide haben schöne Berge. Die Karte aus Pakistan erinnert mich an den Julier Pass mit See und Bergen. Sie sind nicht 20 mal, aber doch fast doppelt so hoch, zumindest der K2, der Lambha Pahar. Im Nachhinein stellte man fest, dass er höher ist, als Nr. 1 im Karakorum-Gebirge. Irren ist menschlich und «unser» Fleckenmittel K2 kann auch nicht alles schönen, «schön kriegen». Stabilität ist für alle wichtig. Pakistan ist ein Land, das beobachtet wird – auch vom Wahl-Kampf in den USA – der «bible belt» in Iowa lässt grüssen. Ähnlich weit weg wie Pakistan und auch von Religion und vielleicht dem gleichen Kapital forciert. Stabilität ist auch für die Börse wichtig, aber ethisch gesehen fast nebensächlich.

Zu kompliziert? Dann freuen sie sich auf den Samstag-Morgen – die Planeten verraten uns, was sie über den Goldpreis wissen. Einfach wird es aber nicht, denn Fundiertes beinhaltet Detailwissen – und das Folge habe ich beim Personalblog kopiert. Er war schneller, er erhält meine E-Mails aus Pakistan in Kopie. Er hat auch die moderne Software, was man an den Stabilo-Boss-Einträgen merkt. Die gab es schon 1971, drei Jahre bevor Nicht-Muslime gesetzlich verankert wurden.

Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan per Mail, Eingang: 04. 01. 08, 08.34 Uhr.

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Demokratieverständnis in Pakistan – „Alle sind gleich“ oder weshalb die Ahmadi Muslime seit 1974 aus den Wahlen ausgeschlossen sind

yahya hassan bajwa, 4.1.07, Rahim Yar Khan

* Diesen Artikel schrieb ich im Auftrag für das Schweizerische Flüchtlingshilfswerk im Jahre 1998 für die SFH – Infobörse Nr. 2/98. Den hier veröffentlichten Artikel habe ich auf die jetzige Situation überarbeitet.

Die Verfolgungssituation der Ahmadis

Vorgeschichte

Die Ahmadiyya-Bewegung des Islam wurde 1889 von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad in Qadian, Punjab (Indien), gegründet. Er verstand sich als den Imam Mahdi, den alle Muslime im letzten Jahrhundert erwarteten und auch als die Wiederkunft von Jesus Christus. Mirza Ghulam Ahmad sah sich als die spirituelle Wiederkunft von Jesus, genauso wie Jesus von Elias sprach, als die Buchgelehrten erstaunt bemerkten, dass vor dem Messias Elias wieder erscheinen müsse:

«Denn alle Propheten und das Gesetz haben auf Johannes hin geweissagt, und wenn ihr es annehmen wollt: er ist Elia, der kommen soll» (Matthaus 11:13-14, vergleiche dazu Markus 6:14-20). «Und seine Jünger fragten ihn: Warum sagen nun die Schriftgelehrten, zuvor muss Elia kommen?… ich (Jesus) sage euch aber: Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm getan, was sie wollten… Da verstanden die Jünger, dass er zu ihnen von Johannes dem Täufer redete» (Matthaus 17:10-13).

In diesem Sinne versteht sich der Gründer der Ahmadiyya-Bewegung als die Wiederkunft von Jesus, während dem die meisten anderen Muslime auf den historischen Jesus, der vor bald 2000 Jahren gelebt hat, warten. Dies ist ein wesentlicher Unterschied in der Auffassung zu Jesus. Ein weiterer Unterschied besteht auch in der Frage, ob Jesus am Kreuz gestorben sei. Wie die Christen, so behaupten auch die meisten Muslime, dass Jesus in den Himmel gefahren sei. Während die Christen davon ausgehen, dass Jesus am Kreuz gestorben und dann wieder auferstanden und in den Himmel gefahren sei, meint die Mehrheit der Muslime, dass Jesus gar nie am Kreuz war, sondern dass er direkt in den Himmel gefahren sei und in der Endzeit wieder zurückkommen wird, und zwar als Muslim. (Siehe dazu auch das Barnabas Evangelium in den Apokryphen.) Die Ahmadis gehen davon aus, dass Jesus am Kreuz war, dass er aber lebendig herunter geholt wurde und dass er später bis nach Kaschmir/Indien auswanderte und dort zu den «verlorenen Schafen Israels» predigte. Nach deren Meinung befindet sich sein Grab in Srinagar. Diese Interpretation wird auch unter anderem wieder aus der Bibel geholt: «… und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben als nur das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie «Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Meerungetüms war», so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoss der Erde sein» (Matthaus 12:38-40). Bekanntlich lebte der Prophet Jonas im Bauch des Wals und überlebte – er war nie tot.

Ein weiterer Unterschied ist auch in der Auffassung der Himmelfahrt des Heiligen Propheten (sws = Frieden und Segnungen Gottes seien auf ihn) anzutreffen. Während die meisten Muslime überzeugt sind, dass der Prophet wirklich auf einem Pferd mit Flügel aus dem Felsendom in Jerusalem in den Himmel gefahren sei, vertreten die Ahmadis die Auffassung, dass es sich hier um eine Vision handelte. Sämtliche Interpretationen der Ahmadis sprechen die Logik und die Vernunft an.

Das Gesetz aus dem Jahre 1974

In einer Prophezeiung des Propheten Muhammad (sws), würde der Messias wieder das Kalifenamt einführen. Dieses Armt wurde durch Mirza Ghulam Ahmad eingeführt und zurzeit leitet der fünfte Kalif, Hazrat Mirza Masroor Ahmad, die Geschicke der Gemeinschaft. In der Zeit des dritten Kalifen, Hazrat Mirza Nasir Ahmad, wollte der damalige Präsident Pakistans, Zulfikar Ali Bhutto, den König von Saudi Arabien zum Kalifen aller Gläubigen ausrufen lassen. Dahinter steckte eine politische Motivation, war doch der pakistanische Staat auf die saudischen Finanzspritzen angewiesen. Die Ahmadi-Muslime wurde aufgefordert das Kalifenamt aufzugeben und Ibn Saud, den damaligen saudischen Herrscher, als neuen Kalifen zu akzeptieren. Als sich diese weigerten, gab es nur noch eine Möglichkeit, um die Ahmadis los zu werden, nämlich sie aus der islamischen Glaubensgemeinschaft auszustossen. Dies war keine einfache Aufgabe, da sich die Ahmadis in keinen der fundamentalen islamischen Lehren von den anderen Muslimen unterscheiden. Als die Diskussion unter den islamischen Gelehrten vor Gericht immer unüberschaubarer wurde, verlangte der damalige Richter die Definition eines Muslims von den Mullahs. Die Antwort war, dass der Richter ihnen nochmals Zeit geben solle, damit sie diese Frage erörtern könnten. Der Richter meinte, dass es ihm nicht anstehe, ihnen nochmals Zeit zu geben, denn der Islam bestehe bereits seit 1400 Jahren und wenn in dieser Zeitspanne keine Definition erarbeitet worden sei, dann würden die paar Tage auch keinen Unterschied mehr bewirken.

Die unterschiedlichen Auffassungen zum Thema «Jesus», «Imam Mahdi» und dem Kalifenamt genügten nicht, die Ahmadis zu nicht-Muslimen zu erklären. Da aber die Regierung sich das Ziel gesetzt hatte, die Ahmadis zu einer nicht islamischen Minderheit zu erklären, gab es nur noch die Möglichkeit zu definieren, wer ein nicht-Muslim ist. Diese Definition ist heute in der pakistanischen Verfassung unter Artikel 260 verankert. Sie lautet wie folgt:
«Eine Person, die nicht an die absolute und uneingeschränkte Beendigung des Prophetentums durch Muhammad (Friede sei auf ihm), dem letzten Propheten, glaubt oder beansprucht, in irgendeinem Sinne des Wortes oder irgendeiner Beschreibung ein Prophet nach Muhammad (Friede sei auf ihm) zu sein, oder solch eine Person als Propheten oder als einen religiösen Reformer anerkennt, ist nach der Ansicht der Verfassung oder des Gesetzes kein Muslim».

Der Gründer der Ahmadiyya-Bewegung behauptete von sich, ein Prophet und ein Reformator zu sein – dies, nach Ansicht der Ahmadis – schliesslich habe bereits Muhammad (sws) prophezeit. Das obige Gesetz hat zwei Schönheitsfehler:

1. Seit wann entscheidet ein weltliches Parlament, ob eine Person, die sich als Muslim versteht, sich Muslime nennen darf oder nicht?

2. Wenn keine Propheten, nicht einmal mehr Reformatoren, erscheinen dürfen, wie kann dann Jesus wieder zurückkommen? Er wäre ja ein Prophet nach Muhammad (sws).

Mit diesem Gesetz waren die Ahmadis zwar per Dekret keine Muslime mehr, aber sie konnten sich weiterhin als Muslime bezeichnen, ohne dass es strafbar gewesen wäre.
Bei Wahlen waren sie aber nur noch berechtigt teilzunehmen, wenn sie sich als Nicht-Muslime bezeichneten – etwas, was ein Ahmadi nie tun würde. Daher hat seit 1974 kein Ahmadi mehr an Wahlen teilgenommen. Die Islamisten haben aber bereits damals zu Mordtaten aufgerufen, ohne dass die Regierung dagegen einschritt. Häuser, Geschäfte und Warenlager von Ahmadis wurden in über 100 Städten und Dörfern geplündert oder verbrannt und über 8000 Ahmadi-Muslime wurden aus ihren Häusern vertrieben. Auch aus juristischer Sicht ist dieses Gesetz fragwürdig. Unter Art. 20 der pakistanischen Verfassung ist die Religionsfreiheit garantiert. Dort heisst es:
a) «Jeder Bürger soll das Recht haben, seine Religion zu bekennen, zu praktiziere und zu propagieren.
b) Jede religiöse Sekte (Glaubensgemeinschaft) und jede Richtung soll das Recht haben, religiöse Einrichtungen zu errichten, zu unterhalten und zu handhaben».

Das Gesetz aus dem Jahre 1984

1977 stürzte Zia ul Haq, ein General, den damaligen Präsidenten ZA Bhutto, den Vater von Benazir Bhutto. 1979 wurde Bhutto zum Tod verurteilt und gehängt. Zia, selber Sohn eines Militärgeistlichen, sympathisierte mit den Islamisten und versuchte, ihre Gunst zu gewinnen. Während seiner Diktatur wurden Gesetze im Namen des Islams eingeführt, die nichts mit dem Koran zu tun hatten. So führte Zia das Steinigen für Ehebruch ein. Als der oberste Richter in einem Kommentar meinte, dass Steinigen im Koran gar nicht vorkommt und, dass dieses Gesetz im Alten Testament anzutreffen sei, wurde der entlassen und durch einen neuen Richter ersetzt, der die Richtigkeit Zias bestätigte.

1984 erliess Zia das berüchtigte Militärdekret XX. Dieses Gesetz verbietet den Ahmadis, sich Muslim zu nennen und islamische Handlungen durchzuführen. Auch schon der Gruss «assalamo alaikum» wird strafbar.

Seit 1984 steht folgendes in der Verfassung:
«Ergänzung des Strafgesetzbuches von Pakistan (Gesetz XLV von 1860): (. . .)

3. (auszugsweise): Ergänzung nach Paragraph 298A:

Paragraph 298 B. Missbrauch von Beiworten, Beschreibungen und Titeln etc., die aus schliesslich gebraucht werden für die heilige Persönlichkeiten oder Plätze.

(i) Jeder Anhänger der Qadiani Gruppe, Lahori Gruppe und Ahmadis, der durch Worte, gesprochen oder geschrieben, oder durch äussere Zeichen

(a) sich auf eine Person bezieht oder diese anredet, ausser dem Kalifen oder einem Nachfolger des Heiligen Propheten (Friede sei mit ihm) als «Amir-ul-Mominin», «Khalifat-ul-Mominin», «Khalifat-ul-Muslimin» (d.h. Oberhaupt der Gläubigen), «Sahabi» (Ausdruck wird verwendet für die Zeitgefährten des Heiligen Propheten, bei den Ahmadis aber auch für die Zeitgefährten von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad) oder «Razi Allah-Anho» (d.h. «Möge Allah mit ihm zufrieden sein),

(b) sich auf eine Person bezieht oder diese anredet, ausser einer Ehefrau des Heiligen Propheten Muhammad (Friede sei auf ihm) als «Umm-ul-Mominin» (d.h. «Mutter der Gläubigen»),

(c) sich auf eine Person bezieht oder diese anredet, ausser eines Mitgliedes der Familie des Heiligen Propheten Muhammad (Friede sei auf ihm) als «Ahl-e-Bait» (d.h. die Leute des Hauses des Heiligen Propheten (sws)),

(d) der sich bezieht oder seinen Ort der Religionsausübung bezeichnet als «Masjid» (d.h.

Moschee), wird bestraft mit Gefängnis jeder Art bis zu drei Jahren und mit (einer) Geldstrafe.

2. Jeder Anhänger der Qadiani Gruppe, Lahori Gruppe und Ahmadis, der durch Worte, geschrieben oder gesprochen, durch äussere Zeichen sich auf die Art oder Form zum Gebetsaufruf bezieht wie die Muslime oder die Worte des Azans (Gebetsruf) gebraucht wie die Muslime, wird bestraft mit Gefängnis jeder Art bis zu drei Jahren und mit (einer) Geldstrafe.

298 C. Personen der Qadiani Gruppe, Lahori Gruppe und Ahmadis, die sich Muslime nennen oder ihren Glauben verbreiten, jeder Anhänger der Qadiani Gruppe, Lahori Gruppe und Ahmadis, der direkt oder indirekt wie ein Muslim auftritt oder seinen Glauben Islam nennt, seinen Glauben predigt oder verbreitet oder andere anhält, seinen Glauben anzunehmen, durch Worte, gesprochen oder geschrieben, durch äussere Zeichen oder in irgendeiner Weise die religiösen Gefühle der Muslime gröblich beleidigt, wird bestraft mit Gefängnis jeder Art bis zu drei Jahren und mit (einer) Geldstrafe.»

Mit diesem Gesetz ist ein Ahmadi-Muslim endgültig nicht mehr ein Muslim. Aus dem Grund darf er auch nicht mehr die islamische Terminologie verwenden oder islamische Handlungen vollziehen. Er darf auch nicht mehr für seinen Glauben werben – eine Pflicht für jeden Ahmadi (Frauen und Männer). Dadurch wird jede islamische Aktivität, die für einen Ahmadi eine alltägliche Handlung ist, zum Verbrechen. Juristisch gesehen ist das eingeführte Gesetz ein «Gummiparagraph», denn die Aussage «in irgendeiner Weise die religiösen Gefühle der Muslime gröblich beleidigt» ist im Gesetz nicht weiter festgelegt.

Das Gesetz aus dem Jahre 1986

Der nächste Schritt, die Verschärfung der obigen Gesetzgebung, war bereits geplant. 1986 führte die pakistanische Regierung den Paragraph 295 C ein:

«Wer in Worten, schriftlich oder mündlich, oder durch sichtbare Übung, oder durch Beschuldigungen, Andeutungen oder Beleidigungen jeder Art, unmittelbar oder mittelbar den geheiligten Namen des Heiligen Propheten Muhammad (Friede sei auf ihm) verunglimpft, wird mit dem Tode bestraft».

Mit dieser Gesetzgebung schliesst sich der Kreis:

1. Die Ahmadi-Muslime werden zu einer nicht-islamischen Minderheit erklärt.

2. Jede religiöse Handlung ist von den Ahmadis zu unterlassen, die mit dem Islam in Verbindung gebracht werden kann.

3. Jede religiöse Handlung der Ahmadis stellt eine Beleidigung des Heiligen Propheten (sws) dar.

Somit ist nur schon die Existenz eines Ahmadis ein Verbrechen, das mit dem Tod zu bestrafen ist. Wichtig ist, dass nach dem Abgang Zias verschiedene Parteien z.T. mehrmals an der Macht waren (Pakistan Peoples Party unter Benazir Bhutto, Muslim League unter Nawaz Sharif), doch keine der Parteien hat es gewagt die Gesetz, die gegen die Ahmadis eingeführt wurden anzufassen. Als General Musharraf das Blasphemiegesetz einschränken wollte, gingen die Islamisten auf die Strasse. Schliesslich wagte auch er nicht, die antidemokratischen Gesetze auf zu heben. Unter den Leidtragenden sind in erster Linie die Ahmadis, die sich als Muslime verstehen, dann aber vor allem auch Christen, die immer wieder wegen Blasphemie angezeigt werden. Doch auch kritische Sunniten oder Schiiten, die es wagen, den Islam und vor allem die Auslegung der Mullahs zu hinterfragen werden der Blasphemie angezeigt.

Mit der Forderung der getöteten Ex-Premier Ministerin Benazir Bhutto, dass die Verfassung aus dem Jahre 1973 wieder eingeführt werden soll, kommt ein bisschen Hoffnung auf. Doch man kann vermuten, auch wenn die alte Verfassung wieder gelten sollte, wird man bei den Anti-Ahmadi-Gesetze vermutlich eine Ausnahme machen und sie weiterhin für gültig erklären. Auch das ist Demokratie auf pakistanisch.

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –
POB 1351 – 5400 Baden – Switzerland – www.TransCommunication.info

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«Alle sind gleich, aber einige gleicher!» Politische und religiöse Ideologien wirkten durch ihren Machtanspruch schon seit eh und je auch zerstörerisch. Intoleranz ist ein deutliches Kennzeichen einer Ideologie.

«Ökologie ist neue Religion»


Trends erkennen ist für die langfristige Vermögensanlage sehr zweckdienlich. Ökologie und alternative Energien resp. Energie-Effizienz hängen stark zusammen. Bewusst habe ich im Dezember dieses Thema forciert – einige hat es überstrapaziert. Und doch ist es schön, dass der nachstehende Artikel eben von so einem Strapazierten gemailt wurde. Dass Ökologie zu einer Religion wird, wage ich stark zu bezweifeln – aber zum Glauben dürfte es für einige doch werden …

«Second-Life, Kochshows und iPhones – darum kam im Jahr 2007 kaum einer herum. Doch es ging nicht nur um Spaß und Konsum: Die Ökowelle hat mit Macht Deutschland erreicht. Glaubt man Trendforscher Matthias Horx, wird kommendes Jahr daraus sogar eine Weltrettungs-Religion weiter bei Welt.de»

… aber Bio, Öko soll nicht zum Aberglauben werden. Bisher musste ich die Leute immer darauf aufmerksam machen, dass man nicht nur das magische Dreieck beachten muss – auch ökologische und ethische Gedanken sind in den Anlageentscheid mit ein zu beziehen. Aber bitte, wenn sie nun voll auf Ökologie abfahren wollen, behalten sie bitte Rendite, Risiko und Liquidität auch im Auge. Alles muss berücksichtigt werden …

Martisches 6-Eck

… schauen sie sich bei Welt.de auch die Bilder an – zumindest das erste müsste ihnen auffallen. Wenn sie Fragen haben – Allgemeines beantworten wir im Kommentar – Persönliches am besten Kontaktaufnahme via E-Mail

«Geld und Geist» – Pakistan auf dem Weg zur Demokratie?


«Geld und Geist» interessiert nicht alle. Die einen wollen über Geld lesen, die andern eher über Geist. In nächster Zeit versuchen wir einen technischen Handstand zu vollbringen, damit alle Finanzblogleser automatisch mit «Geld» bedient werden und trotzdem wissen, was unter «Geist» publiziert wird. Der kurzfristig denkende braucht häufiger «Geld» und der langfristige Anleger legt vermutlich etwas mehr Wert auf den Zusatz «Geist» – er wird das beinhalten, was nicht direkt mit Finanzen und Anlagen in Verbindung gebracht werden kann.

Nun lassen wir aber Yayha wieder direkt aus Pakistan berichten. Eine Quelle aus dem Freundeskreis auf die manche Zeitung stolz darauf wäre und es ist mir eine Freude, seine Berichte im Blog präsentieren zu dürfen. Danke.

dr yahya hassan bajwa, Rahim Yar Khan / Pakistan.

1) Wie ist Musharrafs Rede bei der pakistanischen Bevölkerung angekommen?

Welche Wirkung sie zeigen wird, das werden wir heute und in den nächsten Tagen sehen. Wichtig ist seine klare Stellungnahme. Er bezeichnete die Ermordung als eine Nationale Tragödie und machte Terroristen für den Anschlag verantwortlich. Auch sehr wichtig, Musharraf verurteilt nicht die PPP für die Ausschreitungen, sondern differenziert, dass meist kriminelle Elemente die Chance zu Plünderungen und Zerstörung genutzt haben. Sein Auftreten war besonnen und sehr eindringlich. Er wollte die Nation erreichen und sie bitten, vernünftig zu Handeln. Auch machte er klar, dass gegen Kriminelle und Plünderer hart vorgegangen wird. Gemäss ersten Meldungen wurden bereits in der Nacht auf heute solche Elemente festgenommen. Hoffen wir, dass dies auch wirklich so verstanden wird.

2) Für Musharraf ist es klar, dass Terroristen, die Al Kaida nahe stehen, für das Attentat auf Benazir Bhutto verantwortlich sind. Ist seine Überzeugung glaubwürdig?

Das Argument ist, dass nur Al Kaida die Möglichkeit hat, ein solches Attentat durchzuführen. Musharraf war schon mehrmals Ziel ähnlicher Attentate und meist führten die Spuren zu Al Kaida. Doch inzwischen wird auch unter der Bevölkerung gesagt, dass der Ehemann von Benazir Bhutto, Asif Zardari, sie umbringen liess. Diese Behauptung wurde sogar in einem Fernsehinterview geäussert. Der Verdacht fällt also von Al Kaida bis hin zum Ehemann – wir sehen, wir haben da ein weites Spektrum.

3) Der britische Scotland Yard soll bei der Ermittlung helfen. Ist damit sichergestellt, dass die Wahrheit ans Licht kommt?

Falls die Briten die Wahrheit gepachtet haben, dann ja. Verschiedene Politiker wurden in der Geschichte Pakistans ermordet – was sie alle gemeinsam haben ist, dass man die Täter nie fand. Als Zardari gegen die Regierung Vorwürfe erhob, dass sie lüge, schlug man ihm eine Autopsie vor. Doch dem stimmt er nicht zu. Wichtig, auch für Scotland Yard, wäre eine post mortem Untersuchung von Benazir Bhutto, um heraus zu finden, woran die Politikerin wirklich gestorben ist.

4) Die Wahlkommission hat die Parlamentswahlen vom 8. Januar auf den 18. Februar verschoben. Was bedeutet dies für die verschiedenen Parteien?

Nun, die PPP hat bereits ihren Protest angekündigt, aber auch gleichzeitig klar gemacht, dass sie an den Wahlen teilnimmt. Auch der Präsident der ML-Q Gruppe, hat gesagt, dass sie zu jeder Zeit für die Wahlen bereit wären. Bei der ML von Nawaz Sharif, da weiss man nie.
Sharif ändert seine Meinung täglich. Im Moment will er wieder teilnehmen. Währenddem die islamistische Partei, die Jamaat-e-Islami, bei ihrem Wort bleibt und die Wahlen boykottiert.

5) Wie beurteilen Sie die Wahlchancen der verschiedenen Parteien?

Die besten Wahlchancen hätte die PPP am 8.1. Jetzt profitiert die Partei noch vom Sympathiebonus. Je grösser die Verspätung, umso grösser ist die Chance, dass die PPP Wähler sich bewusst werden, dass mit Asif Zardari eine Person an erster Parteistelle steht, der vor allem wegen seiner Korruption bekannt ist. Auch besteht die Gefahr, dass sich in den
nächsten Monaten die PPP aufspaltet, denn innerhalb des Bhutto Clans ist man gar nicht einverstanden, dass Bilawal Zardari, der sich über Nacht den Zusatznamen Bhutto angeeignet hat, der Nachfolger von Benazir geworden ist.

Als Mörderpartei verschrien ist momentan die ML-Q – obwohl es natürlich keine Beweise gibt, dass sie den Mord auf dem Gewissen hat. Sie war aber direkte Zielscheibe der Attacken und Zerstörung während den Ausschreitungen.

Es ist also jetzt noch schwieriger, eine Prognose zu machen. Musharraf sagte in seiner Rede, dass es eine faire, freie, transparente und friedliche Wahl werden soll. Dem Frieden trauen jetzt immer weniger und das kann dazu führen, dass nur wenige BürgerInnen zur Urne schreiten werden.

6) International gibt vor allem das pakistanische Atomwaffenarsenal Anlass zur Sorge. Welcher Wahlausgang würde die nukleare Sicherheit am ehesten gewährleisten?

Einerseits ist bekannt, dass die USA jährlich hunderttausende von Dollars für die Ausbildung und Ausstattung der Teams ausgibt, die für die Sicherheit der Nuklearwaffen verantwortlich sind. Das ist beruhigend. Anderseits wäre das Traumduo der USA Präsident Musharraf an der Spitze und Premier Ministerin Benazir Bhutto an dessen Seite gewesen. Doch da Bhutto nicht mehr zur Verfügung steht, sieht man, dass die USA kein Interesse an Demokratie hat – sie hatte nur Interesse an der Person Bhutto. Die PPP ohne Benazir ist für sie nutzlos und eine Alternative ist nicht in Sicht. Vielleicht doch? Voraussetzung dafür wäre, man gäbe wirklich der Demokratie in Pakistan eine Chance.

Schweizer Immobilienbrief Nr. 43


Mit Immobilien lernt man nie aus und auch in diesem Jahr ist hier Geld zu verdienen. Aber vermutlich werden einige Börsenspekulaten weniger mit mischen.

Das Jahr revue passieren lassen hat auch der Spiegel – nur etwas anders. Und wenn man den Kommentar bei meinem Beitrag von Silvester anschaut kann man den gleichen Schluss ziehen. Wer in der Vergangenheit etwas gelernt hat, der kann auch in der Gegenwart etwas für die Zukunft damit anfangen. Die Subprime-Krise wird noch einmal durchleuchtet.

Meiner Meinung nach gibt es einen einzigen groben Fehler. Denn möglichen Zins- und Währungsgewinnen stand ein viel zu hohes Risiko gegenüber. Wenn man 100 Prozent verlieren kann – und das kann es in der Vermögensverwaltung geben – müssten auch die Gewinnchancen extrem hoch sein. Und hier haben etwelche nicht aus betreibswirtschaflticher Vernunft oder Risikobereitschaft investiert, sondern aus reiner Geldgier.

Nie alles auf eine Karte setzen und im Bedarfsfall vielleicht einmal mit einem unabhängigen Vermögensverwalter Kontakt aufnehmen.

… der Immobilienbrief zum herunterladen und die Börsenkurse als pdf-Datei (gleiches Fenster) vom …

Immobrief

Diffuse Verantwortlichkeit zum Tod von Benazir Bhutto


Hier berichtet, Dr. Yahya Hassan Bajwa aus Pakistan per Mail, Eingang: 01. 01. 08, 21.39 Uhr. Die Veröffentlichung erfolgt in Koordination mit Stephan Marti, Herbert Odermatt, personalblog.

Ehemann, Asif Zardari, ist mitverantwortlich für die Ermordung von Benazir Bhutto“ und „Israel ist der Urheber des Anschlags“

yahya hassan bajwa, 1.1.2008, Rahim Yar Khan / Pakistan

Wann immer Menschen in eine Stresssituation geraten, spielen Gerüchte, die in der Bevölkerung die Runde machen, eine wichtige Rolle. Sie geben die Meinung vieler wieder. Manchmal scheinen sie abwegig, abstrus und gegen jede Logik. Trotzdem können Gerüchte die Meinung mitformen und müssen ernst genommen werden.

Die jetzige Situation in Pakistan, scheint mehr als bloss durcheinander zu sein. Parteien werfen sich gegenseitig vor, für die Ermordung von Benazir Bhutto verantwortlich zu sein. Einzelne Personen werden genannt. Ein Mobilegespräch von Bait Ullah Masud, einem Führer einer militanten muslimischen Gruppe, wird immer wieder in pakistanischen TV-Sendern
gespielt. Doch im Gespräch in Paschtoo werden keine Namen der sprechenden Personen genannt. Sie gratulieren sich gegenseitig. Namen werden genannt, die – gemäss Interpretation der pakistanischen Regierung – das Attentat verübt haben. Dann fragt der erste Sprecher, wo er (Bait Ullah Masud) sich aufhält. Er gibt daraufhin sogar den Namen der Person an, wo sie sich anschliessend treffen wollen.

In einem Gespräch mit einem Polizeioffizier in Rahim Yar Khan meinte dieser, dass diese Frage unter Polizeikollegen diskutiert wurde und niemand eine solche Aussage ernst nehmen kann. Anderseits gab er zu, dass es der die Polizei unmöglich in der Lage ist, gegen Terroristen vorzugehen. Zwar seien verschiedene islamistische Organisationen verboten worden, doch diese würden ihre Ausbildungslager in unzugängliche Gebiete verschieben. Inzwischen hat der Sprecher von Bait Ullah Masud bekannt gegeben, dass dieser nichts mit der Ermordung zu tun habe. In ihrer Tradition würde man sich nicht an Frauen vergreifen. So eine Aktion sei gegen ihre Würde…

In den Medien wurde die Pressekonferenz der Regierung gezeigt und ein Sprecher sagte aus, dass Benazir Bhutto keinerlei Schussverletzungen aufweise. Sie sei durch den Zusammenstoss mit dem Fahrzeugdach tödlich verletzt worden. Später wurden in den Medien plötzlich verschiedene Aufnahmen gezeigt, in denen sichtbar ist, dass eine Person eine Pistole hochhält und abdrückt. Benazir Bhutto, die zu diesem Zeitpunkt bereits
ihren Rücken zum Attentäter gedreht hatte, bricht zusammen und fällt ins Fahrzeuginnere. Zum gleichen Zeitpunkt erfolgt eine Explosion. Asif Zardari, Ehemann von Benazir Bhutto, wirft der Regierung Betrug vor. Daraufhin schlägt die Regierung vor, eine Post Mortem Untersuchung durchzuführen. Diese wurde aber durch Asif Zardari abgelehnt. Inzwischen hört man bereits Stimmen unter dem Volk und heute sogar im Fernsehen, dass unter die Verdächtigen auch Asif Zardari zu zählen sei. Einige Tage vor dem Attentat habe es eine Auseinandersetzung zwischen Zardari und Bhutto gegeben. Im Streit sei es um Gelder, die in der Schweiz liegen, gegangen.

Ein ganz anderes Gerücht lautet wie folgt. Ich fragte, als ich beim Coiffeur war, wer denn hinter diesem Anschlag stecke. Alle anwesenden Personen nahmen an der hitzigen Diskussion teil. Mein Coiffeur, der mich gerade rasierte, meinte, dass Musharraf nicht dahinter stecken kann, denn er habe ja ein Abkommen mit Bhutto gehabt und seine Lage sei jetzt unsicherer als zuvor. Auch die ML-Q, die Musharraf unterstützt, kann nicht interessiert sein, denn sie hätten so oder so die kommenden Wahlen gewonnen [d.h. auch durch Wahlbetrug]. Jetzt hingegen hätte die PPP von Bhutto einen Sympathie-Bonus. Und dann platzt die Bombe. Wer wirklich hinter dem Anschlag steckt ist Israel. Israel fühlt sich durch die Nuklearmacht Pakistan bedroht. Ein solcher Anschlag ist ein Katalysator für das Chaos in Pakistan. Damit will Israel ein Eingreifen der USA erzwingen, die als erstes die Kontrolle über das Nukleararsenal übernehmen wird. Mein Coiffeure ereifert sich und meint, dass wir Israel mit Raketen angreifen können und davor haben die Juden Angst. Als ich auf die Tatsache verwies, dass Pakistan gar nicht die Kapazität besitzt, um Israel einzugreifen, meint er mit der Rasierklinge herum fuchtelnd: „Wir können jeden Punkt in Israel zerstören“ [dies ist eine beschönigte Übersetzung, die starken und unanständigen Wörter möchte ich hier nicht wiedergeben]. Am Schluss war ich froh, dass ich lebend den Coiffeursalon verlassen konnte.

Zum Schluss: CNN erhielt am 26. Oktober ein Mail von Benazir Bhutto. In diesem Mail verwies sie darauf, dass, wenn ihr etwas geschieht, Präsident Musharraf dafür verantwortlich ist. Der Regierungssprecher meint, dass man so ein Mail wohl kaume ernstnehmen darf. Asif Zardari, der die Muslim League – Qaid-e-Azam als Qatal Gruppe umbenannt hat (Qatal heisst auf Urdu Mord/Mörder), ist hingegen der Überzeugung, dass das Mail für sich spricht und dass es keines Kommentars bedarf…

TransCommunication – Research and Communication – Dr yahya hassan bajwa –
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