Wer wird Recht erhalten: Stiglitz oder Soros


Im Nachhinein werden wir es wissen – heute können wir würfen, raten oder haben eine eigene Meinung. Zwei recht unterschiedliche Ansichten …

«Soros sieht schlimmste Krise seit 60 Jahren
Der Finanzgigant ist davon überzeugt, dass die gegenwärtige Krise die Weltwirtschaft stärker verändert wird als alle Krisen nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Platzen der Immobilienblase sei der Superboom außer Kontrolle geraten … lesen sie weiter bei WELT ONLINE …»

Sie können den Artikel auch original auf Englisch im persönlichen Blog von Soros lesen. Einer der Grössten weltweit, aber keiner der mir immer imponiert. Wie Jérôme Kerviel hatte auch Soros Erfahrungen mit der Société Général gesammelt – nicht ganz so viele Nullen. Sollte er aber Recht bekommen, hat er vermutlich wie schon einige Male, seine Finger mit extrem riesigen Summen mit im Spiel. Ich wiederhole mich, aber Personen muss man in die Augen schauen, die blaue Farbe alleine macht es nicht aus.

«»Das Problem wird noch grösser«

Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaft, erwartet, dass die US-Finanzinstitute nochmals 100 bis 200 Milliarden Dollar abschreiben müssen. Seiner Meinung nach haben die Banken mit Absicht intransparent agiert … lesen sie weiter bei espace.ch …»

Diese Meinung gefällt mir besser und ich schätze mal, dass im Frühling das Schlimmste hinter uns liegt. Aber vermutlich sollten die Deutschen nicht zu früh aufatmen.

«Deutschland in der Sozial-Falle

Mindestlohn-Streit, Nokia-Eklat, Protest gegen hohe Managergehälter: Die Deutschen handeln, als sei die Globalisierung nur ein böser Traum. Volk und Politiker sind vereint im Umverteilungsrausch – das bittere Ende ist gewiss … weiter bei SPIEGEL ONLINE …

Ja, so genau weiss es keiner, wie die Welt weitergeht. Drehen wird sie noch lange und es gibt auch in jeder Situation Aktien zu kaufen, die sich gut entwickeln werden. Zur Zeit zeichnen wir eine ganz spezielle Aktie aus dem Ökobereich … welche, das wissen meine Kunden, immer vorausgesetzt sie sind nicht in Ländern wohnhaft, wo es einige Restriktionen gibt – aber die Amis werden nie begreifen, dass die Welt auch ohne ihr Zutun dreht.

Vor einem Jahr erschienen: Schweizer Immobilienbrief Nr. 21

Vor zwei Jahren erschienen: Ich mache – statt ich sollte machen

Vermögensverwaltung von MARTI+PARTNER – eigenständig, unabhängig, langfristig

Assessment-Center – gut oder schlecht für die Börse?


Die Börse zeigt, dass Konzerne mit der Auswahl des Kaders nicht immer eine glückliche Hand haben. Gibt es Wechsel, heisst dies nicht, dass es in Zukunft besser gehen wird.

Der Personalblogger wird sicher mein Thema noch ausführlicher aufgreifen. Er schreibt ja auch über die Nanotechnologie, zumindest dass diese in Fribourg ausgebaut werden kann und über die Schwarz Arbeit. Über diese sind sich vermutlich alle im HRM einig: die schadet nur. Ja das Personalblog wenn es mit der Zeit gehen möchte, müsste es Human Resource Management Blog heissen – vielleicht liegt das an den HMR. Ein Heilmittel gegen Schwarz Arbeit gibt es nicht und ich denke, volkswirtschaftlich gesehen ist die eher positiv zu bewerten. Administrative Kosten entfallen, beide Seiten fahren finanziell besser. Nur Vätterchen Staat erhält nichts, aber dieser handelt nicht immer kostenbewusst. Der Auftragnehmer ist zudem versicherungsmässig nicht so gut abgesichert, kann aber mit dem eingesparten Geld mit allergrösster Wahrscheinlich eine bessere Performance erzielen. Wie? Das erfahren jeweils meine Kunden – oder die, die es noch werden möchten.

Nicht dass ich Schwarz Arbeit empfehle, aber es gibt meistens zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen. Auch an der Börse ist es dienlich, wenn man einen Titel kaufen will, dass man sich mal in die Haut des Verkäufers zu stellen versucht. Wenn sie in ihrem bisherigen Leben mehrere Jahre auch die Funktion eines Personalchefs erfüllt haben, schauen sie bei einem Aktienkauf zwangsläufig auf die Personalauswahl. Ein Unternehmen ist im Grunde nur den Ertrag aus einer Liquidation wert, falls es nicht über Personal und Produkte verfügt. Und je besser die beiden sind, desto mehr wert ist ein Unternehmen.

Assessment Center werden auch unterschiedlich gewürdigt. Die Managerseminare sind mit Feuer und Flamme dafür. Genau aus diesem Grunde wurden sie auch eingeführt. Aber nicht in den 70-iger Jahren wie diese schreiben, sondern in den Nachkriegsjahren des 1. Weltkrieges um Mitarbeiter für den Geheimdienst in Deutschland aus zu lesen. Ob 80 Jahre später immer nur Leute gesucht werden müssen, die sich durchsetzen können und meist begnadete Redner sind, ist fraglich . Ich hatte gestern das «Vergnügen» zwei Banker an einem Vortrag zu erleben. Der eine schüchtern, musste alles ablesen aber hat sogar dem Techniker zum 78 Geburtstag gratuliert und ihm für seine Arbeit gedankt. Der andere der echte Zu-Vielredner, alles in der Vermögensverwaltung ist für uns kein Problem, ach ja das ist halt einfach so und wir haben ihnen die Produkte, die für sie alles auf einfachste wissenschaftliche Art lösen. Trudi Gerster erzählt ähnlich, aber interessanter und ehrlicher gemeint. Ihre Sympahtie können sie selbst zu ordnen.

Einer hat sicher schon Assessment Seminare hinter sich und gut abgeschnitten. Der andere käme bei Intelligenz-Tests oder herkömmlichen Test besser weg. Der Vielredner, der sicher für die Bank Bomben-Umsätze generiert und allenfalls kurzfrisig den Aktienkurs nach oben bewegen könnte, kennt garantiert mein Finanzblog. Es waren einige ganz spezielle Sachen im Referat erwähnt die man bei mir schon lesen konnte. Ich komme dann später einmal auf das Irrationale beim Martischen 6-Eck darauf zurück.

Wenn sie mehr über die Auswirkungen, Kostenfolgen und die schlechte Treffer-Rate von Assessment Centers lesen wollen, dann kaufen sie sich bild der wissenschaft – «Stress für nix! Zweifel am Assessment-Center.» Der Artikel wird vermutlich im März gratis aufgeschaltet. Der Artikel ist für Deutschland geschrieben, dürfte meiner Ansicht nach aber auch bei vielen Firmen der Schweiz seine Gültigkeit haben. Wer gerne viel liest (378 Seiten), dem kann geholfen werden. «Evaluation der Eignungsdiagnostik bei der Personalauswahl von Unternehmensberatern» von Tobias Plate.

Das Buch wäre etwas für die Festtage, werden da doch eine ganze Menge Leute börsenkotierter Firmen vermutlich freigestellte Zeit geniessen. Übrigens, ein guter Draht in eine Personalabteilung ist meist mehr wert, als einer in die Finanzabteilung. Finanzleute wissen meist, dass sie nichts berichten dürfen, ansonsten sie von der Börse gemahnt werden. Noch etwas Wichtiges. Es spielt selten eine Rolle wer geht. Das hat zwei Betrachtungsseiten. Interessant ist zu wissen, wieso sie gehen. Den Spatzen auf der Dachrinne zuhören kann amüsant sein.

Spatzen

… der Sperling (Spatz) ist überall an zu treffen, wird aber nicht von allen bemerkt …

Jaeger antwortet Blocher – Musik in meinen Ohren!


An der Börse gibt es immer zwei Tatsachen – einer kauft, der andere verkauft! Bei der Beurteilung der Gesamtwirtschaft sollte es aber nicht immer zwei Meinungen geben. Und wenn, dann ist es gut, dass Leute wie der Wirtschaftsexperte Franz Jaeger, dies kund tun.

«»Das ist Schwarzmalerei«

Wirtschaftsexperte Franz Jaeger kritisiert Bundesrat Blocher für dessen Aussagen zur künftigen Wirtschaftslage hart: Er sollte besser Zuversicht ausstrahlen, als sich in Prognosen wagen, von denen er zu wenig verstehe.

Die US-Immobilienkrise zieht immer weitere Kreise. Nun muss auch Swiss Re Millionen abschreiben. Steuern wir auf eine Rezession zu, wie dies Bundesrat Christoph Blocher am Wochenende sagte?

Franz Jaeger: Nein. Ich stelle zwar … » – wer das Finanzblog regelmässig liest, wird eigentlich nichts Neues erfahren. Lesen sie gerade deshalb weiter – eine schöne Bestätigung …

… es sei denn, sie malen auch schwarz – aber da wissen wir ja: Sie können mit Schwarzmalen keine Sicherheit schaffen.

Das Referat vor zwei Jahren dürfte sich heute recht gut bestätigt haben. Oder möchten sie noch lesen, was ich über die Rezession geschrieben habe? Im letzten der drei Artikel ist die Deflation erwähnt und da wir spätestens seit gestern wissen, dass die Amerikaner anders und zu schnell drehen, wird vermutlich demnächst wieder mehr Schlagzeilen mit der Deflation gemacht (ohne Berücksichtigung von Japan – 17 heute). Wenn wir in Bern ins Rutschen kommen, nehmen wir Zahnräder zu Hilfe und in New York hilft man sich mit der deflationären Betrachtung einzelner Branchen, wie hier die Finanzbranche. Wenn sie investieren wollen, dann lieber in Branchen, die eine echte Wertschöfpung haben oder via einen aus der Finanzbranche, der manchmal über selbige schmunzelt.

«Dubai-City» will hoch hinauf – Babylon lässt grüssen


Über Dubai habe ich schon mehrmals geschrieben und die Bilder im Mehr-Jahresraffer von Dubai-Stadt …

… aus dem neuen Newsletter der der Geldwelt sind eindrücklich. Ob solche Extrem-Bauphasen längerfristig verkraftbar sind, wird erst die Geschichte zeigen. Stadtentwicklungen, beonders mit Hochhäusern, sind faszinierend. Der neue Stadtteil, der vor rund 40 Jahren in Bern-West zum Boden heraus gestampft wurde, hat ähnlich viele Einwohner, wie eine Kleinstadt. Dubai hat rund einen Fünftel der Einwohner der Schweiz – zumindest war dieses letztes Jahr noch so.

Gigantismus durchs Band. Dubai besteht fast nur aus Wüste und einige wenige Prozent sind durch die Stadt Dubai überbaut. 99 Prozent der Bevölkerung lebt in Dubai-Stadt. Das müsste man sich einmal ansehen Vielleicht auch einen Chart (2 Jahre nehmen) – der scheint den Wolkenkratzern nach zu eifern. Aber wie das so ist, manchem wird es da oben, wen er sich rumschaut, etwas mulmig im Magen. Und wenn man älter wird, verträgt man vielleicht auch nicht mehr so viel – oder man ist klüger geworden. Heute würde ich auch nicht mehr im 14. Stock von einem Balkon zum andern rüber klettern, nur um in die Wohnung zu kommen. Hat nur funktioniert, wenn die Balkontüre offen war. Ja es gab eine Zeit, wo nicht alle Kinder einen eigenen Schlüssel hatten – oder immer mit in die Schule nahmen. Und Baustellen hatten etwas abenteuerliches – die waren nie verschlossen. Nur der Baustellenlift. Man kletterte freiwillig zu Fuss in den 20. Stock oder höher, bis aufs Dach.

Dubai heisst Treffpunkt. Das islamische (Sunniten) Land Dubai hat prozentual in etwa gleich viele Christen, wie wir Muslime in der Schweiz haben. Und Dubai-City hat eine Gemeinsamkeit mit Langenthal – eine Sikh-Gurudwara (oder Gurdwarasahib), die einzige in den Vereinigten Arabischen Emiraten, resp. in Europa. Dubai, ein gemässigtes, aufstrebendes Land und Bundesrat Merz hätte seine Freude an diesem Steuerparadies. Geldinstitute und Erölgesellschaften zahlen Ertragssteuern – die andern sind für 50 Jahre von diesen Steuern befreit.

Bauboom heisst oft auch schnell Geld verdienen, lausige Ausführung von Arbeiten, Garantieschäden und Langzeitschäden, die nicht mehr durch Garantien gedeckt sind …


… es ist besser, man würde auf Qualität achten. Das ist dann die andere Seite des Lebens und schlimm wenn solche gefordert werden. Die Brücke war im Bau. Den Beitrag habe ich zufälligerweise letzten Donnerstag geschrieben – als diese Meldung noch nicht bekannt war. Es ist wie an der Börse, man muss leider immer beide Seiten anschauen. Und über Bauqualitäten – auch in der Schweiz – habe ich schon einige Male geschrieben.

Der Gorilla – besser als die meisten Anlageberater


Börsenspiele haben eine magische Kraft. Messen sie sich einmal gegenüber den Börsenempfehlungen eines Gorillias – catch the Monkey – bei sharewise.

«sharewise: Neues Finanzportal sorgt erstmals für Anleger-Transparenz bei Aktien.» Dieser Satz ist garantiert nicht von mir, denn hier ist ein Wort zu viel und eins zu wenig. «Erstmals»? Und das, nachdem es seit über 600 Jahren Börsen gibt! «Vielleicht» oder ein ähnliches Wort müsste noch in den Satz. Eine echte Anleger-Transparenz wird auch diese Plattform nie erreichen können. Das nur mal als Warnung, denn auf dieser Plattform kann jeder seine Meinung kundtun. Ob er etwas davon versteht, gar Profi ist (und auch wir liegen des öfters falsch – aber das Gesamtresultat ist massgebend) oder irgend einen Titel pushen möchte. Nicht blind den Vorschlägen Achtung schenken …

… aber zum lernen, spielen und um andere Meinungen ein zu holen, eine wunderschöne Börsenplattform – eine Aktiencommunity. Sie können auch ihre Meinung einbringen. Ich bleibe bei meinem Finanzblog. Hier schreibe ich, was für mich Sache ist. Sharewise kann jedem etwas bringen. Der Auftritt ist wirklich nicht nur für Schimpansen oder Gorillas gedacht. Aber messen sie sich mal gegen einen Affen, der Darts spielt. Der Wirtschaftsprofessor Burton Gordon Malkiel stellt fest, dass Affen besser als der Standard & Poor’s 500 abschneiden …

… und nun ist auch zu begreifen, warum die Masse Index-Funds und Index-Zertifikate kaufen. Sie wollen doch zumindest durchschnittlich abschneiden. Ich will mehr und meistens schaffen wir dies auch. Aber nicht kurzfristig. Und wissen sie, warum ich eigentlich nie an Börsenspielen teilnehme. Dass man sich blamieren könnte ist nicht so schlimm. Viel schwieriger zu verdauen ist, wenn man fiktives Geld einsetzt, einen stolzen Gewinn macht, aber der auch nur fiktiv ist. Hätte man doch wirklich diesen Titel gekauft …

… oder wie die Lehrtochter einmal im richtigen Zeitpunkt verkauft. Sie hat bei mir Rat eingeholt – gilt auch für sie. Da alle Lehrlinge im gleichen Lehrjahr in der Branchenkunde mitgespielt haben, wurde eine aggressive Anlagestrategie ausgewählt. Entweder man ist das Schlusslicht oder mischt vorne mit. Sie wurde Erste. Noch während des dreimonatigen Spiels wurden die Regeln geändert. Man resp. Frau durfte keine Optionen und Pennystocks mehr handeln. Der Spielleiter hat mit später einmal gesagt: «Das hätte ich ja eigentlich von Anfang an regeln müssen. Du hast mich ja auch teilweise ausgebildet.» Dann viel Spass beim Spiel …

… und falls sie keine Idee haben, nehmen sie was ganz Verrücktes, zum Beispiel MXEH. Bitte beachten sie, dass das keine Aktienempfehlung ist, solche mache ich im Blog nie und beachten sie das Risiko, denn wie selten gibt es Aktien, wo wirklich gespielt wird und eines müssen sie sich klar sein, die Leute der Max Holding können kämpfen und mit Max Fighters ganz hart zuschlagen. Echt martialisch, genau «MARTIAL ART X-TREME» wie im Header zu lesen ist. Sogar mit Mini-Blog, aber da schaff ich den genauen Link nicht, da kann mir vielleicht auch noch jemand beibringen, wie man einen solchen schnell kopieren kann. Mal schauen ob einer dies liest – sagen wir dem einfach mal Huber, fast so häufig wie Marti – dann finden sie in Zukunft ein Blog mehr in meiner Blogroll. Echt martialisch wie wir vor langem geschrieben haben und wenn sie ihr Risikoprofil anschauen wollen, dann nehmen sie das martische 6-Eck oder in diesem Fall eher das martialische 6-Eck.

Nehmen sie auf alle Fälle nicht immer alles tierisch Ernst, sondern haben Spass an Anderem, an Ausgefallenem, es darf auch mal Sackstark sein, man oder frau muss einfach immer überdurchschnittlich bleiben …

Gorilla

… und weil er so schön ist, gleich noch einmal. Er studiert übrigens das Anlegerverhalten der Leute im San Diego Zoo, exakt dem Wild Animal Park – genannt the WAP – das nur des Protokolls wegen. Bei Visipix hat es noch ein anderes Tier, welches eher für schlechte Anlagen zuständig sein soll, wenn man sich etwas rumhört …

Carry Trades – der Finanztrick, der eigentlich nicht funktionieren kann


Carry Trades – der sichere Geldverdienst. Nun fängt es langsam an, um zu kippen …

… viele wollten immer hoch hinaus – in den Weltraum hat dies das erste mal genau heute vor 65 Jahren eine Rakete geschafft. Das Schicksal der meisten Raketen – sie verglühen oder fliegen im Nichts herum. Genau wie Carry Trades. Zins und Währungsdifferenzen gehen im Einzelgeschäft auf – nicht immer. Aber in der Gesamtheit alles Bewegungen ist es ein Nullsummen-Spiel. Schlimmer noch, es werden Löhne, meist hohe Löhne bezahlt, damit sich Finanzleute, Investment-Banker mit Luft beschäftigen und je höher sie fliegen, desto dünner wird die Luft.

Meines Wissens hat dies die Deutsche Bank in diesem Sommer als Erste festgestellt und vor der zunehmend dünner werden Luft gewarnt. Kurz danach hat sie Fehlkalkulationen in den USA verkündet. Entschuldigen sie liebe Leser, aber solche Artikel werden meist von internen Bankkontrollern und der PR-Abteilung angeregt. Der CEO muss dann meist ausbaden was der Verwaltungsrat beschlossen hat. Dies ist dann wiederum eine gute Gelegenheit die faulen Eier in den Büchern abzuschreiben – meist nicht auf Null, denn vielleicht bringen die einen oder andern Positionen wieder einmal einen schönen Gewinn ein. Meistens sind die Auswirkungen kurzfristig gar nicht so schlimm. Vielleicht müsste man wieder einmal etwas über Charts schreiben. Langsam werden die Zeiten mit den sich überhäufenden Ereignissen zur Alltäglichkeit und dann spielen Charts vermehrt wieder ein brauchbares Instrument – in unsicheren Situation halten sie lieber die Hände davon. Es sei denn, sie betreiben es im ganz kurzfristigen Bereich (am besten intra day) und sind spezialisiert. Versuchen sie es einmal anhand der UBS. Irgendwie kommt mir da der heutige Tag in den Sinn. Besonders Deutschland – hier ist heute alles beflaggtTag der Deutschen Einheit.

Im Punktmagazin (Seite 14) steht ein interessanter Artikel über «Carry Trades: Leihe billiges Geld, lege es höher an und kassiere»

Die Frage ist noch, wieso kippt dann ein Carry Trade System so schnell um. Nehmen wir wieder unseren Busfahrer der 4000 USD verdient und gleich viel für die Hypothek zahlen muss. Das Haus steht sicherlich noch, aber der Busfahrer wird sich eine etwas billigere Bleibe vermutlich auf Sozialkosten gesucht haben. Nun ist die Frage, wenn beissen die Hunde. Denjenigen der das Haus belehnt hat oder derjenige aus Deutschland der einen Teil dieser Hypotheken übernommen hat oder die Schweizer Bank die wiederum einen Handel mit den Deutschen gemacht hat. Eigentlich sollte ich stolz sein, dass sich mein Musterbeispiel über die Monate so zuträgt – USD in Euro und Euro in CHF. Vielleicht geht das Spiel mit dem Yen noch weiter. Übrigens, da konnte man wirklich Geld verdienen, mit Yen gegen das Englische Pfund zum Beispiel. Falls ein Einziger die Marge, die Zinsdifferenz einsacken konnte, hatte er eine entsprechende Entschädigung, für das Risiko, das er eingegangen ist – der mögliche Währungsverlust und vor allem, die Möglichkeit, dass der Engländer zahlungsunfähig wurde.

Beim Busfahrer gab es vielleicht 3 Prozent Marge zu verdienen (seien wir mal etwas grosszügig). Und drei wollen Geld verdienen – einer in USD, einer in EUR und einer in CHF. Nehmen wir mal an, die teilen sich die Marge – jeder erhält der Einfachheit halber ein Prozent. Wenn es eine Ausfallwahrscheinlichkeit von einem Prozent gibt und das wird vielleicht der Realität im US Hypothekenmarkt vor einigen Jahren entsprochen haben, dann gibt dies unweigerlich ein Problem. 99 bezahlen ein Prozent und der Busfahrer wird mal mit 100 Prozent sofort negativ zu Last fallen. Und keiner weiss wie viele Prozent das Haus das einmal dem Busfahrer gehörte bei einer Liquidation einbringen wird. Wenn sie nun bedenken, dass Löhne und andere Kosten anfallen, dann sieht man – einige erst im nachhinein – das da vermutlich nicht die erhoffte Gewinnspanne darin liegt. Und die Währungsdifferenz tendiert eben in der Gesamtheit theoretisch gegen Null. Volkswirtschaftlich gesehen. Betriebswirtschaftlich wird es unter Null sein, denn hier gibt es An- und Verkaufspreise. Manchmal kleine Unterschiebe, aber von was müssen Löhne bezahlt werden und Gewinn möchte man ja auch machen.

Carry trades können Spass machen, Gewinn bringend sein, aber man muss sich des Risikos bewusst sein – und das wird so alle Jahrzehnte wiederkehrend vergessen. Da hilft auch die Methode der Risikostreuung (Fonds etc.) nicht viel – es ist nur eine Frage der Marge – und des Zeitpunkts – und oft des Glücks.

«Finanzprofis warnen vor neuer Kredit-Klemme»


Einen zugestellten Artikel von Aficionado möchte ich euch nicht vor enthalten. Irgend wie erinnert er an das Kreditdebakel das vor rund zwei Dezennien in der Schweiz seinen Anfang …

… und erst mit der Liquidation der Dezennium Finanz AG Ende 2002, rund ein Jahrzehnt nach der Übernahme der faulen Kredite der Berner Kantonalbank, sein Ende nahm.

«Milliardenmarkt Schuldpapiere von Anna Seith

Den hypernervösen Finanzmärkten droht ein neuer, gefährlicher Engpass: In dieser Woche müssen Schuldverschreibungen über 130 Milliarden Dollar erneuert werden – doch der Markt dafür ist wie tot. Die Angst wächst, dass wieder Banken in die Existenzkrise schlittern … weiter in SPIEGELONLINE …»

Bei der Kantonalbank von Bern, wie sie damals noch hiess, gingen 3 Milliarden verloren. Heute hat der Kanton Bern nicht ganz eine Million Einwohner. Das heisst, für jeden Einwohner gab es mehr als CHF 3000 Schulden. Das ist eine hohe Zahl, aber zwingt keine der führenden Volkswirtschaften in die Knie.

In den USA sind jetzt 130 Milliarden USD gefährdet. Die USA hat etwas mehr als 300 Millionen Einwohner – das ergibt pro Person rund CHF 500. Sorry, liebe Leser, die Finanzbranche hat nicht nur ein Problem, die Finanzbranche ist ein Problem. Hier tummeln sich 10’000ende, die kein Verhältnis mehr zur Realität haben. Ich hab es Ende August schon einmal geschrieben – 3000 CHF gefährdete Kredite je Kopf – kein Klacks, aber dies hat rein gar nichts mit Weltuntergang zu tun.

Und wenn sie jetzt diese Zahl nehmen und überlegen, dass es auch andere Länder betrifft, die den Amerikanern Geld geliehen haben, wird die Zahl noch kleiner – und wenn sie die Inflation anschauen, dann entsprechen die CHF 3000 der Berner heute etwas mehr. Wer wie die «echten Finanzprofis» genau auf eine Kommastelle rechnen will, der findet in meiner Blogroll den Teuerungsrechner unter Finanzsuche/-hilfen …

… und wenn sie lieber wissen möchten, was wir im Kanton Bern so für Probleme haben, dann schauen sie mal beim Kirchgemeindeverband vorbei – übrigens testhalber mit dem neuen Signet …

«Wenn ein Ei 150 Milliarden kostet


Die Hyperinflation ist an sich überhaupt nicht gut – aber ein ganz interessantes Thema.

«Ende 1993 kostete in Serbien ein Kilogramm Speck 20 Billionen Dinare, in Ungarn wurde 1946 mit dem Szazmilljo B.-Pengö (100 000 000 000 000 000 000 Pengö) der höchste Notenwert aller Zeiten benutzt, und während der Französischen Revolution musste um sein Leben fürchten, wer die zunehmend wertlosen „Assignaten“ nicht akzeptierte. Die Geschichte der Hyperinflation steckt voller Tragik … weiter im Bulletin der Credit Suisse … »

Wer Briefmarken sammelt, ist bestimmt in Deutschland schon auf dieses Thema gestossen und irgend einmal wird man wohl auch in der Volkswirtschaftslehre auf dieses Thema gestossen sein – hier eine umfangreiche Seite von Stephan Wottreng

«Analysten warnen vor Privat Equity für Private»


«Wer jetzt noch auf Private-Equity-Fonds setzt, könnte viel Geld verlieren. Diesen Schluss lässt eine Studie der Ratingagentur Scope zu ...

… lesen sie weiter bei Financial Times Deutschland …».

Danke dem Aficionado für diesen Link. Er kennt sich nicht nur bei Cigarren aus, sondern auch bei Finanzen und zusammen haben wir einige Erfahrung mit Private Equity. Nicht erst seit zwei drei Jahren, wesentlich länger. Und deshalb können wir uns vielleicht auch mal eine gute Cigarre gönnen. Bei Privat Equity, bei Venture Capital gilt es Eines zu wissen – nicht jedes Projekt gelingt. Einige werden schief laufen. Das Gesamtresultat muss stimmen und wenn man den ersten Reinfall hatte, nicht aufgeben, nicht entmutigen lassen, weiterfahren. Vorausgesetzt man ist entsprechend risikofähig.

Es gab bei der Private Equity Phase anfangs dieses Jahrtausends gegenüber heute einen grossen Unterschied. Damals waren viele Projekte günstig – heute sind praktisch alle teuer um nicht zu sagen, überbezahlt. Aber ich denke, wir sind noch nicht in der Boomphase, es scheint mir noch zu ruhig zu sein.

Weinfonds – zum Dritten – nur was für Spieler


Risiko und Rendite haben gewisse Abhängigkeiten und man muss nur ein gut klingendes Produkt in einen Fonds integrieren und schon weiss man, was mit dieser Warnung gemeint ist – Weinfonds machen Schlagzeilen.

Manchmal sind wir betriebsblind und sehen gar nicht, dass es Investments gibt, die plötzlich boomen und wie Pilze aus dem Boden schiessen, von denen früher keiner gesprochen hat. Venture Capital, Private Equitiy, Rohstoffe all das sind Gebiete, die heute fast gang und gäbe sind, aber vor 10 oder 15 Jahren nur einem kleineren Teil der Anlegergilde bekannt war. Wenn nicht der Aficionado, meine Ansprechperson für Cigarren-Fragen aller Art, zwei mal mit einem Artikel über Weinfonds aufgetaucht wäre, hätte wir den Weinboom praktisch verschlafen.

Bevor sie in Weinfonds zuschlagen, lesen sie doch noch schnell, was ich schon so alles zwischen den Zeilen geschrieben habe. Nicht das alles schlecht sein müsste und keine Rendite erwirtschaften wird – aber dem Risiko ist Beachtung zu schenken. In dieser Beziehung gibt es Expertenmeinungen, die zumindest vor einem Investment gelesen werden müssten. Und wer die Finger eh von Fonds dieser Art lässt, findet aber viele Hinweise, die es auch bei anderen Fonds zu beachten gibt: Personen die in irgend einer Form mithelfen, Kostendetails …

– der Drink Tank – 10 Beiträge und was für welche

– WeInvestment – mit der Rendite des Weininvestments

Planet-Bordeaux

Das talk about Wein möchte ich ihnen nicht vorenthalten – hier treffen zum Teil obige Weinprofis auch auf Amateure. Ganz interessant – aber Zeit müssen sie haben. Und zum Schluss noch die Home Page von Mario Scheuermann – Best of Wine. Lesen sie einmal das Interview und sie sehen selbst, wie mancher Weinfonds eigentlich eine gute Investitionsmöglichkeit im Auge hat, wenn nicht die kleinen verzwickten Details wären … aber sie dürfen sich ruhig die andere Seite auch anschauen – Rare-Wine-Pool – versuchen sie doch mals das Beteiligungsangebot als pdf herunter zu laden und was sehen sie: ein total weisses Blatt …

Wie weiter mit Börse, Abfall …


Der Abfallsektor macht zur Zeit genau gleich zu schaffen wie die Börse – viele sind unsicher und man weiss nicht so recht, was die Zukunft bringen wird.

Normalerweise ist Abfall kein grosses Thema. Man und Frau produziert und entsorgt solchen mehr oder hoffentlich weniger sorglos. Citron verbrennt Abfall, Metall haltigen und übrig bleiben, wie ich damals schrieb, Rohstoffe. Um einen erregen sich jetzt die Gemüter. Die Schlacke, das was übrig bleibt und noch heute mehr oder meist weniger kontrolliert entsorgt wird. «Abfälle würden ins Meer geworfen», das werfen ungenannt bleiben wollende Experten der Citron vor. Solche Experten haben nur Vermutungen, sonst könnten sie unter Offenlegung ihres Namens zu ihren Erkenntnissen stehen. Zudem denke ich, dass die Mannschaft von Citron so viel Verstand hat, ungesetzliche Aktionen zu unterlassen. Wenn dies auskäme, würden die Börsenkurse stürzen und das ist sicher nicht in ihrem eigenen Interesse.

Die Börsenkurse von Citron sind aber arg gestürzt. Letztes Jahr habe ich jemanden geraten, mindestens einen Drittel seines Bestandes zu verkaufen. Das war bei CHF 615 – Ausgabepreis war CHF 175. Er hat sie immer noch, alle. Vermutlich müsste man sie behalten, denn die Idee von Citron ist immer noch einmalig. Expertenstreit hin oder her. Die Schlacke wird ja auch als Baustoff für Strassen zum Beispiel eingesetzt. Und dass es da auch noch schädliche Stoffe drin haben könnte, dürfte auch Nichtexperten einleuchten. Die Frage ist nur, wie weit sind diese Stoffe eingebunden und verdichtet. Je höheren Temperaturen sie ausgesetzt waren, desto kleiner und unschädlicher dürfte der Abfallberg wohl sein. Geld regiert die Welt und das Wort Abfallskandal wird wohl jeder schon gehört haben. Für mich ist die Frage, ob die nicht genannten Experten vielleicht sogar bei der Konkurrenz auf der Lohnliste stehen.

Auch die Behörden haben es nicht immer einfach. Geschweige denn die Bauherrschaft. Soll diese nun Kanton oder Bund glauben oder spielt sie allenfalls beide gegen einander aus. Auch wenn die BLS Alptransit sich wehrt und vielleicht gar gegen keine Gesetze verstossen hat, so kann sie sich nicht rühmen, immer ein umweltfreundliches Unternehmen zu sein. Das haben Grossbaustellen so an sich und vieles ist (heute noch) nicht zu vermeiden oder allenfalls mit sehr hohen Kosten. Zumindest einen grossen Unterschied gibt es zwischen BLS und Citron – End of Pipe und Begin of Pipe (Seite 35 resp. 31). Die BLS hat es einfacher, die kann ihre eigene Röhre von beiden Seiten anschauen – aber manchmal nur einspurig.

Mit Tunnelbau und Abfall lässt sich Geld verdienen oder an der Börse auch verlieren. Börsencrash in China, Kurse weltweit im Keller – wenn alles steigt und steigt, muss man sich nicht wundern, wenn mal etwas fällt. Und wenn sie seit gestern schlecht geschlafen haben, weil ihre Aktien gesunken sind, dann sollten sie vielleicht den Kontakt zu mir suchen, denn ich habe mindestens die stärkeren Nerven und manchmal hat man ja schon etwas über China und Co. lesen können. Schwein haben, ist auch wichtig. Ob an der Börse oder mit Abfall ist es ähnlich – wir wissen es nicht zum Voraus, wir sind erst im Nachhinein schlauer. Panik ist von mir aus noch nicht angesagt und gleich alles in Obligationen wechseln, wie heute an mehreren Orten geraten wird, da hätte ich andere Ideen. Ungemütlich dürfte es erst werden, wenn die Chinesen oder die Amerikaner … aber zumindest ein «Experte hält Bush nicht für Abenteurer» und ich vermute, dass Mister President in seinen bisherigen Jahren doch etwas gelehrnt hat..

Also lassen wir es draussen regnen und stürmen, es kommen vermutlich wieder bessere Tage und manchmal muss man halt eine gewisse Zeit lang in eine saure Citrone beissen.

Kies BLS Alptransit

… hier geht es um viel Kies – Mitholz (BLS Alptransit Baustelle – Juni 2005)

Gringsvoraa – hot stocks – Vorsicht vor Aktienspam


Pro Tag erhalte ich einige E-Mails, die Aktien empfehlen welche garantiert steigen werden. Gehen sie lieber an die Fasnacht und lassen sie sich dort über Aktien inspirieren …

… Grings voraa, Kopf voran – so das diesjährige Fasnachtsmotto – könnten sie landen. Vergessen sie solche E-Mails. Es funktioniert nicht. Meist handelt es sich um Penny-Stocks Titel, deren Börsenkurs hochgetrieben werden soll. Penny-Stocks haben immer noch etwas Faszinierendes an sich. Hohe Gewinnmöglickeiten, wenn wirklich einmal ein Titel entdeckt wird und auf der andern Seite der Totalverlust.

Entgegen dem Eintrag bei Wikipedia gibt es Aktienspam nicht erst seit diesem Februar. Anzahlmässig dürfte ich vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2006 wesentlich mehr E-Mails erhalten haben, die auf die Chance des Jahrhunderts aufmerksam gemacht haben. Die meisten E-Mails in dieser Zeit kamen aber in Englisch. Wenn etwas auf Deutsch kam, dann immer in Form eines Newsletters – den man meist gar nie abonniert hatte. Professionell aufgemacht und wie auch in den E-Mails oft eine angeblich fundierte Analyse. Ich empfehle im Finanzblog nie Aktien – das behalte ich meinen Kunden vor. Aber es gibt auch Aktien, die schon erwähnt wurden, welche in Kundendepots oder meinem persönlichen vorkommen und die spekulativ sind, ein hohes Risiko in sich tragen. Mit den meisten Kunden diskutiere ich auch nie über spekulative Positionen.

Aber die Verheissung von schnellem Reichtum ist für viele Anleger verlockend. Die Vorgehensweise bei Aktien-Spam ist meist sehr ähnlich. Wenn sie eine absolute Spieler-Natur sind, können sie auch rund zehn Pennystock Positionen kaufen, um das Risiko zu verteilen. Aber kleine Beträge einsetzen, wenn es absolut sein muss. Sie müssen Totalverluste finanziell und psychisch verkraften können, denn diese gehören bei einem solchen «Spiel» garantiert dazu. Aber wenn sie es nicht lassen können, gehört etwas unbedingt dazu. Die Geschäftsidee muss überzeugen, sonst 100- und nicht nur 99-Prozentig die Finger davon lassen. McLaren könnte ich mal suchen, aber ich habe keine Lust dazu – das war einmal. Mit anderen sind wir «Grings voraa uf d’Schnure gkeit» – Seiler Pollution eine Schweizer Firma die hochgiftigen Abfall verglaste – keine Ahnung, was die heute macht. Hier müsste man vielleicht einmal schauen. Dann gibt es andere, die halten sich immer noch ruhig. Fortune Oil haben wir vor über zehn Jahren gekauft. Eine chinesische Aktie, die ein Flugzeug-Tankestellen-Netz betreibt, in London kotiert ist, jährlich einen Geschäftsbericht sendet und sich nicht gross vom Fleck rührt. Bei solchen Titeln erwartet man auch nicht, dass sie 10 Prozent steigen, sondern sich verzehnfachen – bei Rodime zum Beispiel war der Faktor wesentlich höher.

Aber aufpassen, nicht Grings voraa … und wer sich hier beteiligen will, wäre eben auch schon ein Jahr zu spät und hat das Nachsehen …

Mystery Park

… Mystery-Park – achtung auch bekannte Finanzinstitute stacheln ab und zu Kunden auf hot stocks an – ich habe weder den Park gesehen, noch je Aktien oder Wandelobligationen angerührt …

VR Hasli Bier

… Hasli-Bier, das ist ein Liebhaberwert, die Dividende gibt es flüssig und dem Geschäftsbericht liegt ein Revisionsbericht bei, dessen Ersteller gestern kein Auge für den Fotografen hatte – er hat Blumen verteilt. Übrigens der nicht mehr munz-ige mit der Biene Maja istVerwaltungsrat bei der Hasli-Bier. Er ist mindestens noch gute 10 cm grösser als ich – rechnen können sie selbst. Es gibt Firmen, die im Alkoholgeschäft tätig sind und ethischer handeln, als andere die sich meist von der Schockolade-Seite her zeigen. Geld regiert die Welt, so der Spruch am Fasnachtgsumzug …

Thommy SKA

… kaufen sie lieber Blue Chips – wie Thommy oder die Schweizerische Kreditanstalt – aber seien sie auch hier vorsichtig, manchmal ändern sogar die Namen …

Alpha – alle werden in einen Topf geschmissen!


«Alpha – die entscheidende Zusatzrendite» – einige Bemerkungen zu einem interessanten, lesenswerten Artikel und einige Bemerkungen zur Bank Wegelin und zur UBS.

«Wer würde nicht gerne Jahr für Jahr mit seinen Anlagen ein besseres Ergebnis erzielen als der Aktienindex? Leider sieht die Realität für die meisten Anleger anders aus. Der Erfolgsausweis von aktiven Vermögensverwaltern insgesamt ist enttäuschend. Was kann der Anleger tun?» – der Artikel im Lead ist bei Private.ch auch dort zu finden.

Also, was kann der Anleger tun? Sagen wir es einmal ganz, ganz anständig. Der Anleger soll sich einmal überlegen, was das Wort insgesamt im oben hervor gehobenen Satz bedeutet. Am besten ersichtlich ist es, wenn wir in Englisch nachschauen. Collectivly. Woher die Bank Wegelin das wohl wissen will. Die Marti+Partner Vermögensverwaltung veröffentlichen nirgends ihre Renditen – wieso, das kann man im gestrigen Beitrag lesen. Und es gibt noch andere Vermögensverwalter, die gleich arbeiten.

Die Bank Wegelin ist mir nicht unsympathisch. Sie ruft im Jahr im Schnitt auch zweimal an, ob man nicht zusammen arbeiten wolle. Der Lead ist nichts, als billigste Werbung – in der Hoffnung, dass wir Leser wie gewohnt lesen – flüchtig und nur den Lead. Im Artikel wird aber erwähnt, dass 80 Prozent der Vermögensverwalter schlechter abschneiden und ganz am Schluss stellt man fest, dass (die restlichen 20 Prozent) durch eine konsequent verfolgte Strategie eine Überperformance erreichen können. Das dürfte wohl der Wahrheit näher kommen als der Lead.

Und noch etwas. Die Bank Wegelin erwähnt, «Wir pflegen eine enge Beziehung zur Universität St. Gallen.» Vermutlich hätten sie dort neuere Zahlen, als die erwähnten von 1983 – 1998. Das ist gemessen mit dem Alter der Bank Wegelin (1741) wohl noch jung. Zudem stammen die Zahlen aus den USA! Und bei ihren Fonds mit der Active Indexing® Strategie werden nur Index-Papiere gehandelt. Rein mathematisch ist also vor allem die gewählte Benchmark massgebend. Oder: «(technisch: Alpha geteilt durch den
Tracking Error bzw. die Standardabweichung des Alpha). Zumindest steht es so im Artikel.

Ja noch was zur UBS. Sie hat gestern an der Veranstaltung «Herausforderung Unternehmung» von Prof. Marco Casanova eine Studie vorstellen lassen, die ich im Netz noch nicht vorfinde – «Nachfolgeregelung: zwei Perspektiven, eine Meinung?» Bern scheint gar nicht so langsam wie sein Ruf zu sein. Auch die Mitteilung über die Publikation «Klimawandel – ein heisses Eisen» erfolgte gleichen Tags wie bei der Presse.

Danke der UBS für diesen aktuellen Anlass und wenn ihr über den Präsentator bei privat.ch noch etwas lesen wollt – «Umfassendes, globales Research: Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg» von Rolf Bögli. Danke Drop, diese Unterlagen sind für uns Vermögensverwalter sehr nützlich und man arbeitet mit aktuellem Zahlenmaterial, nicht solchem aus dem letzten Jahrtausend.

Wie gesagt, die Berner sind schnell – und teuer. Zumindest bei den Parkplätzen im Stade de Suisse. Nicht einmal sechs Stunden kosten CHF 15.50 oder EUR 11.07. Man ist international – aber das Wankdorf Center (bis auf den UBS-Anlass) praktisch leer. Solche Immobilien können auch in Fonds stecken. Es gibt immer Informationen, die man am Rand aufnimmt und die manchmal auch Börsen relevant sind. Oder wie diese: «Wenn ich in Indien eine Gastvorlesung habe, hören während drei Stunden 300 Studenten aufmerksam zu.» Oder wenn ich in Indien oder der Schweiz an Studenten die _Frage stelle «Wollt ihr einmal selbständig werden?», antworten an beiden Orten rund 85% aus anderen Beweggründen, «Warum stellen sie diese Frage?»

Hedge-Funds – über alle Zweifel erhaben?


Hedgefonds werden meistens nur gelobt – aber es scheint auch Schwachpunkte zu geben.

«Riskante Devisen-Geschäfte schwächen den Franken» – Der Franken schwächelt. Die besondere Bedeutung als «sicherer Hafen» hat zumindest vorübergehend abgenommen, Hedgefonds sorgen mit riskanten Geschäften für Druck. Dies engt auch die Nationalbank in ihrer Politik ein … lesen sie weiter bei espace.ch …»

Hier werden die Auswirkungen der Gesamtheit der Hedge-Fonds betrachtet. Diversifizieren ist immer noch der bessere Rat, als alles auf eine Karte zu setzen.

«Die Kraft der Diversifikation – Das Investment-Mantra «Leg nicht alle Eier in denselben Korb» ist so alt wie das Investieren selbst. Es ist allgemein bekannt, dass sich Investoren mit der Verteilung ihres Vermögens auf verschiedene Anlageklassen besser gegen potentielle Verluste absichern können. Weniger bekannt und nicht so offensichtlich ist hingegen die Erkenntnis, dass man mit der Beimischung «risikoreicher» Vermögensklassen auf Gesamtportfolioebene eine Diversifikation erreichen kann, die das Portfoliorisiko reduziert … lesen sie weiter in Private.ch …»

Hoch interessant ist die Grafik auf Seite 3 (im Magazin auf Seite 27). Im Einzelfall hatten nur die Hedge-Funds und die Emma-Anleihen (Emerging Markets) eine einmalige negative Performance aus zuweisen. Aber Achtung. Schlechter als die Hedgefunds (90%) haben in diesen elf Jahren nur die Aktien (70%) abgeschlossen. Die High-Yield-Bonds sind in der aufgerechneten Performance etwa gleich auf, aber es gibt diese Kategorie erst seit 7 Jahren (der Ertrag wäre in 11 Jahren höher). Am besten abgeschnitten haben – Finanzblogleser erinnern sich – die Immobilien mit rund 195% Zuwachs in diesen 11 Jahren, gefolgt von den Emma-Aktien mit knapp 115% und fast gleichviel die Emma-Anleihen (schauen sie sich doch die Länder im Adventskalender im Dezember des letzten Jahres an).

Runde 135% ist der Sektor des Private Equity gestiegen. Also eigentlich Platz zwei, wobei ich richtig Freude geniesse, aber hier haben wir nur Erfahrungswerte aus acht Jahren. Diese Kategorie ist starken Schwankungen unterlegen, hat aber in den Jahren 1996 – 1998 recht gut abgeschnitten. Nur damals war es noch schwieriger, an solche Anlagemöglichkeiten zu gelangen. Die Rohstoffe haben im Mittelfeld knappe 5% mehr als die Hedgefunds rentiert.

Elf Jahre ist ein guter Betrachtungszeitraum und er zeigt, dass Hedgefunds wohl eine Ergänzung zum Depot sein können, aber mit Sicherheit nicht das Gelbe vom Ei sind. Es gibt bessere Anlagemöglichkeiten – und billigere. Der Kunde weiss dies zu schätzen und deshalb arbeiten wir mit einer Gewinnbeteiligung. Und während ich diesen Blogbeitrag schreibe, mache ich meine Analysen – und halte sie hier, ohne meist etwas zu empfehlen, fest.

Anzumerken gibt es noch etwas zu den Aktien. Deren relativ schlechtes Abschneiden kann man mit Stockpicking beeinflussen. Hier liegen Gesamtindexe zugrunde, die es zu schlagen gilt. Und die Praxis beweist, dass dies möglich ist. Nicht immer. Langfristig denken, eine eigene Meinung haben und nicht zu vergessen mit der Glücks- und Schicksalsgöttin Fortuna gut auskommen. Pech hat, wer immer zu Höchstständen kauft, immer das kauft, was überall empfohlen wird.

Prognosen 2007


Irgend eine Prognose für das Börsenjahr 2007 wird schon stimmen – oder zumindest in einem Teilbereich. Die Frage ist nur welche Prognose nehmen.

Was hätten sie gerne. Den Dax Ende 2007 auf 6972 Punkten – die Finanznachrichten planen da auf den Punkt genau. Oder wird vielleicht das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit dem Durchschnitt von 6700 richtig liegen. Die Welt analysiert MDax, SDax, TecDax und DivDax und stellt fest, dass 1400 Punkte fehlen, um das Allzeithoch zu erreichen.

Diesem Tatbestand sind wir ja letzte Woche schon in den USA begegnet. Länder exakt anschauen ist nicht nur interessant, es kann sich sogar lohnen. Wenn wir bei der USA noch die Währung berücksichtigen, sieht es noch schlechter aus – oder besser, je nachdem, was sie vorhaben oder hatten. Im ersten Quartal 2001 war der USD im Schnitt bei 1.65 zum CHF.

Die Ostthüringer machen es ähnlich wie ich, die wissen es auch nicht so auf den Punkt genau und stellen fest, dass die Prognosen für den Dax zwischen 6500 und 7500 liegen – mehrheitlich steigend oder zumindest seitwärts.

Es wird Branchen geben, die man vielleicht etwas genauer anschauen sollte. Die boomende Baubranche. Ist hier alles in Ordnung? Zur Zeit herrscht Hochdruck und es wird oft schlechte, mangelhafte Arbeit geliefert. Viele bestellte Maschinen werden erst im 2007 ausgeliefert, die Arbeitslosen bei den Ämtern steigen (auf Kosten von polnischen Arbeitern?) – oder sind das nur saisonale Schwankungen?

Oder gar nur Bereiche innerhalb von Branchen. Die Medizintechnik ist zum Beispiel so ein Teilbereich, dem es vermutlich auch nicht schlecht gehen wird. Schlechter geht es in der Medizin Leuten, die notfallmässig ambulant operiert werden. Dann ruft man zuhause an und teilt mit, dass man vergessen habe, Antibiotika zu verschreiben. Also geht man noch einmal ins Spital, muss die Medikamente bei der Apotheke abholen, weil das im Spital bei ambulanten Patienten anscheinend verboten ist. Holt sie in der Apotheke ab, aber erst, nachdem diese wieder geöffnet hat und bezahlt zusätzliche CHF 4.30 Apothekenpauschale und CHF 9.20 Patientenpauschale. Generika gibt es noch keine, weil in den USA noch Prozesse laufen …

… es ist nicht mal einfach, ein günstiges Produkt zu kaufen, da man es heute braucht und keine Internetapotheke berücksichtigen kann, die liefert erst morgen, geschweige denn, das richtige Unternehmen zu suchen, das überproportionalen Erfolg haben wird. Da scheint die Branche und das Land fast nebensächlich … – einfach Zeit nehmen beim Auslesen und Spass daran haben …

Viel Glück – sie können auch uns fragen und diskutieren – weiter denken ist unser Beruf!

Adventskalender – 7. Tag – Ghana


Ghana, das marktwirtschaftlich und politische Musterland Westafrikas ist zugleich das ärmste Land, das im Adventskalender vorgestellt wird.

Ferdinand Magellan: Der gestrige Klausentag geht eigentlich auf Mathäus zurück, wo drei Knechte gefragt werden, was sie mit ihrem Talent erreicht haben. Aus diesem Grunde werden heute meist Kinder beschenkt, ausgefragt und gerügt. James Baker hat gestern diese Rolle bei US-Präsident George W. Bush wahr genommen. Vermutlich eine der grössten Rügen, die ein amtierender US-Präsident über sein Talent je erhalten hat. Die Welt atmet aber auf, Deutschland, das an unserem Rätselraten nicht beteiligt ist, will bei den Änderungen mithelfen.

sml: The Irak Studie Group Report – die 79 Vorschläge sind auf den Seiten 33 – 62 zu finden. Freuen dürfte sich auch der bekannteste Ghanaer – Kofe Annan (verlinkt in einem Bericht aus Mali [nur für einen Leser: hier findest du Timbuktu] und dem Nachbarland Burkina Faso [Hauptstadt Ouagadougou – frag mal deinen Paten]). Nur ich war noch nie in dieser Gegend, aber habe dafür eine Häuptlingskrawatte von Henry Kwabena erhalten. Ich «Berner Reiseleiter» und er hatte einen anstrengenden Tag: LEM (Leichtelektromobil) fahren in Langenthal und wurde vom Fernsehen gleich in die ganze Schweiz gesendet, sah sich an, wie Emmentaler gemacht wird und trank dort Brunnenwasser. Dazu brauchte er Mut, denn das hat er noch nie in seinem Leben gemacht – in Ghana kann dies tödlich sein. Und am meisten Freude bereitet ihm Freudiger – Meringue – schwarzer Kopf und weisse Süssschaumklemme. Und der Bärengraben und dazwischen immer wieder Geld sammeln, um in Ghana Brunnen bauen zu können.

Ferdinand: Eines der ärmsten Länder und dennoch zum Teil hoch entwickelt. Im Gegensatz zu den Nachbarländern Elfenbeinküste und Togo (das Land schauen wir noch an) militärisch stabil, wenn nicht gar vorbildlich mit dem The Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) . Vielleicht nimmt sich seit gestern eine Grossmacht in diesem Sektor ein Beispiel. Auf der andern Seite, gibt es kein Land, in dem die Beamten mehr Bestechungsgelder annehmen, als in Ghana. Na ja, die Schweiz ist auch ab und zu bei Transparency International erwähnt.

sml: Ghana dürfte ein Land sein, das man etwas genauer unter die Lupe nehmen sollte, nicht der Korruption sondern der wirtschaftlichen Entwicklung wegen. Und die Sprache macht Ghana für manchen einfacher – Englisch, im Gegensatz zum Französischen der beiden Nachbarländern mit Atlantikanstoss.

… weiter zum Adventskalender und zur GSE – der Ghana Stock Exchange

Krawatte

Adventskalender – 5. Tag – Ecuador


Ecuador ist wohl eines der am wenigsten bekannten Länder Südamerikas. Vermutlich wegen deren Politik.

Stephan Marti-Landolt: Politik, Wirtschaft, Verbände, Gewerkschaften und Militär sind in Ecuador so zerstritten, dass es keinen Sinn macht, den aktuellen Präsidenden namentlich zu erwähnen. Keine ein einhalb Jahre bleibt einer im Durchschnitt. Da kann man sich nicht einmal richtig einarbeiten.

Ferdinand Magellan: Die Wahlen von Ecuador werden trotz dem Lachprogramm des Vizepräsidenten weltweit kaum wahrgenommen – dafür freuen sich einige um so mehr um den Rücktritt des US UN-Botschafters John Bolton. Zu lachen gibt es in Ecuador nicht all zu viel – Korruption herrscht vor. Der Gallup Corruption Index beträgt für Ecuador 89, für Finnland als Spitzenland nur 12. Dieses Land werden wir im Adventskalender nicht behandeln, es trägt also nichts zur Suche bei. Die Schweiz werden wir einmal anschauen – hier hat sie 36 Punkte. Österreich mit 44 Punkten lassen wir aus und auch Deutschland. 75 Punkte haben die, beinahe soviel wie der Bananenstaat Ecuador. Gemäss Rangliste nach Gallup doch auf Platz 48, aber die haben eine eigene Art, zu zählen. Übrigens, das was wir auf Weihnachten suchen, wird meines Wissens erstaunlicherweise in keiner Rangliste mehr festgehalten. Es gibt keinen Letzten und keinen Besten – deshalb nach Alphabet.

sml: Ecuador ist tatsächlich weltweit der grösste Bananen-Exporteur. Vor Costa Rica. Wirtschafts-mässig sind aber in Ecuador Investitionen risikoreicher. Die Enteignung zum Beispiel der Anlagen von OXY Occidental Petroleum wirkt für ausländische Investoren nicht gerade Vertrauen erweckend.

Ferdinand: Dem Land hilft auch nicht viel, dass es der fünft grösste Ölexporteur von Lateinamerika ist. Aber es wird ja eh viel weniger Öl in Zukunft gebraucht, denn die Sicherheitsbestimmungen beim Fliegen wurden so rigoros gehandhabt, dass vor lauter Verspätungen, Flüge zusammen gelegt werden könnten. Und die Sicherheitsvorkehrungen sind nahe zu perfekt. Waren, die bei einer Zwischenlandung im Duty Free Shop gekauft wurden, werden sicherheitsbewusst, wie die Menschen halt so sind, beschlagnahmt und weggeworfen. Man könnte ja Bomben basteln.

sml: Nur Polonium 210 finden sie zu spät. Das Polonium und Radon brachten vermutlich der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie den Tod, wie Alexander Litwinenko. Nur hatte Curie es wesentlich schwieriger, ans Polonium heran zu kommen, als dies heute der Fall ist.

Ferdinand: Du hast schon zu deiner Schulzeit gewusst, dass Polonium zu Ehren von Polen so benannt wurde. Hast ja mal einen Vortrag darüber gehalten. Aber du weisst vermutlich noch nicht was du zu Polen schreiben willst.

sml: Nein, aber wen erstaunt es, dass Tatsachen in Europa ablaufen, die man eher in Südamerika vermuten würde und Polen, das zur EU gehört, ist auf dem zweit letzten Platz in Sachen Korruption, gefolgt vom letzt bewerteten Litauen. Dass man Menschen auf den Mond wünscht, hilft heute nichts mehr. Dort können wir sie wieder herunterholen. Die modernen Entdecker haben ein Raumschiff. Mit dem Mars wird das in Zukunft auch nicht mehr anders sein – hier siehst du eines der schönsten Marsbilder. Das Risiko der verschiedenen Länder ist bei den Anlageentscheiden ein wesentlicher Faktor – aber auch die Gewinnchancen.

… weiter zum Adventskalender und der Börse in Quito – Bolsa de Quito

ETF – das Wundermittel?


Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für ETF’s sind unbekannte Märkte und Bereiche. Geben sie sich aber im allgemeinem mit dem Durchschnitt zufrieden?

Hand auf das Herz – würden ETF verkauft, wenn man damit nicht schöne Verdienste generieren könnte? Und sie wissen nicht, was ETF, das zur Zeit von allen angepriesene Wundermittel im Anlagesektor, heisst? ETF Exchange Traded Funds im Wesen vorzustellen bringt nicht viel, darüber gibt es im Internet genügend zu Lesen. Nobelpreisträger Prof. F. William Sharpe von der Standford University erklärt wie einfach in ETF zu investieren ist. Überfliegen sie vielleicht nur die ersten Zeilen des Schluss-Summarys.

Wieso werden dann mit riesigem Wachstumstempo ETF angeboten? Aus mindestens zwei Gründen. Einer der wichtigsten ist vermutlich, dass man bei der Performance ein Ergebnis vorweisen kann, das nahe beim Index ist. Der grösste Teil aller Aktienfonds liegt Performance mässig unter den entsprechenden Indexen. Und zum andern hat man ein sehr einfaches und günstiges Anlagevehikel, das dem Kunden leicht verkaufen werden kann: «Sie haben die gleiche Performance, wie der entsprechende Index.» Ich versuche immer diesen Durchschnitt zu schlagen. Bis auf wenige Ausnahmen ist mir dies bis heute gelungen. Oder anders gesagt: «Auch in meinem privaten Wertschriftendepot hat es glücklicherweise keine ETF.»

Für Märkte die man zuwenig kennt – Länder, Regionen, Branchen – können ETF angebracht sein. Auch für den Kunden recht kostengünstig. Man könnte allen Kunden ja nur ETF kaufen und dann ausspannen und die Fonds liegen lassen …

Im letzten ÖKO-Invest sind vier interessante Seiten über ETF’s zu finden. Übrigens, nächste Woche hat Max Deml sein 15-jähriges Jubiläum – herzliche Gratulation.

Zu ETF gibt es noch einige Bemerkungen und Überlegungen, die ich einmal als Fragen zu schildern suche.

– Wird der Handel wirklich abnehmen, da ETF im Grunde genommen eine Langfristanlage sind?

– Wird langfristig wirklich kein Personal abgebaut?

– Wird der Handel wirklich ruhiger, weil jeder ja schon mit diesen Titeln eingedeckt ist?

– Wieso steigt die Zahl der aktiv gemanagten ETF? Versuchen diese den Durchschnitt zu schlagen? Wird es ihnen gelingen? Werden solche Fonds in Zukunft wieder mit schlechteren Performance-Resultaten aufwarten?

– Wollen sie wirklich mit jeder Aktie zum gleichen Zeitpunkt in die Börse einsteigen?

– Wie und vor allem über welche Zeit werden ETF aufgebaut, bis die Fondsanteile verkauft werden?

– Wer liefert (verkauft) bei offenen ETF und entsprechender Nachfrage Titel an die Börse – der Fonds selbst oder werden Nostro-Bestände mit tieferen Einstandskursen geliefert? Wird dieses System vielleicht sogar angewandt, wenn nicht über die Börse gehandelt wird?

– Verkaufen die obigen «Lieferanten» bei schlechten Börsenerwartungen «short»?

– Wer betreibt zu welchen Spreads und Kosten das Trading?

– Könnte es bei einem grösseren Vermögen sogar interessant sein, Aktien direkt zu kaufen?

– Wem gehört die Dividende? Gibt es Ausnahmen?

Jede aufgeworfene Frage ist nicht nur einen Blogbeitrag wert, darüber können sie Dissertationen schreiben. Und dann gibt es noch viele andere Fragen und Überlegungen zu ETF. Richtig interessant wird es aber erst, wenn man Index orientierte Derivativ-Produkte anschaut. Da müsste man aber mehr Zeit haben …

… sie sehen, das Anlegen in ETF macht wenig Spass (und für einige auch wenig Sinn), aber die technische Abwicklung und die Details bei ETF sind faszinierend. Vielleicht ist es für mich ein Vorteil, dass ich nicht nur analysiere oder mich nicht nur mit technischen Details herumschlagen muss. Im Durchschnitt ein bisschen mehr zu wissen, kann gar nicht so schädlich sein.

Bei Indexfunds finden sie eine grosse Übersicht – und einige schöne Details und einen Kurs in 12 Steps, der schon länger dauert, als die versprochenen 15 Minuten, die es dauert um zum investieren.

Haben sie wirklich die Zusammenfassung von Sharpe gelesen? «Should everyone index everything? The answer is resoundingly no.»

Das Wetter und die Börse


Ob Terror oder Politik, auch das Wetter hat Einfluss auf die Börse.

«Nicht immer – aber immer öfters.» Wenn wir die heutigen Prognosen mit bis zu 25 Grad am Nachmittag anschauen, dürfte vielleicht der Bierkonsum steigen, nicht aber Bieraktien. Der Einfluss ist zu klein, da braucht es schon einen überaus heissen und trockenen Sommer. Am Wetter verdient immer einer mit, ob es schön oder schlecht ist. Skifahren, Film anschauen, Reisen – irgendwo steckt meist auch ein börsenkotiertes Unternehmen dahinter.

Aber man kann mit dem Wetter auch spekulieren. Dann bricht ein richtiges Jagdfieber aus. Im kurzfristigen der Pilzsammler, der überlegt, ob er heute oder morgen die grösseren und schöneren Exemplare findet. Aber aufgepasst, einige sind ungeniessbar und andere gar tödlich. Mit ähnlichen Überlegungen können Fonds und Hedge Fund Manager spekulieren. Hoffentlich nicht gleich mit der Anzahl an Toten, aber zumindest, dass es möglichst viele verheerende Wirbelstürme geben wird. Da fragt sich Mancher «Wieso Hedge Funds Manager Wettervorhersagen anschauen» . Bei den Amaranth Hedge Funds war es eine Wette, die verloren ging.

Es wird nicht viel helfen, wenn sie diese Risiken mit staatlicher Aufsicht (letzter Abschnitt) in den Griff kriegen wollen. Das dauert Jahre. Wenn sie solche Risiken vermeiden wollen, dann suchen sie sich einen modernen Vermögensverwalter, der nach alter Schule Anlagen tätigt. Einen Teil mit hohem Risiko, darüber kann man diskutieren, aber nicht 20 Prozent wie vielfach üblich in Hedge Funds. Rufen sie an! Sie müssen auch das E-Mail von Hand eintippen – das ist eine Schutzmassnahme um das Risiko von Spam zu vermeiden.

Mit Funds ist es wie mit Pilzen. Sie sind manchmal schwer verdaulich und die exzellenten sind nicht so leicht zu finden. Aber gleich mit Wirbelstürmen zu spekulieren ist eigentlich schon unethisch. Das müssen Leute sein, die beim Pilze sammeln gezielt den «gemeinen Schwiegermutter-Täuschling» suchen. Das ist wie bei einigen Funds. Jung und gut gekocht ist er essbar. Es fragt sich nun, wie viel Mut sie haben, welches Risiko sie eingehen wollen.

Es gibt einige, die verstehen nichts von Funds aber viel von Pilzen. Bei Pilzen beachten sie das Risiko, bei Funds nicht. Obschon sie niemals einen Giftpilz nehmen würden.

Das macht jeder. Wechseln sie aber einmal die Worte «Funds und Pilze» gegenseitig aus. Übrigens, das Wetter fordert vermutlich mehr Tote, als Pilzvergiftungen. Meiden sie auf alle Fälle den grünen Knollenblätterpilz. Wenn sie hier die ersten Symptome spüren, ist es meist zu spät – bei Funds können sie oft noch aussteigen. Aber die meisten machen das ja eh nicht.

Wenn wir das Wetter nicht kurzfristig, sondern sehr langfristig anschauen, dürfen wir dem sicher Klima sagen. (Anmerkung für Herbie – mein morgiger Beitrag ist klar, wetterklar). Nicht nur in California dürfte die Klimaerwärmung an der Börse etwas zu reden geben. Kalifornien verklagt sechs Autohersteller. Und Reuters versucht dies gleich mit einer erlaubten Manipulation zu erreichen. Ihre Headline: «Kalifornien verklagt Chrysler wegen Treibhausgasen» – erst später folgt, dass da noch andere fünf mitangeklagt werden. Man muss ja für das eigene Geschäft schauen. Was sagt die Konkurrenz Telekurs zu Chrysler?. Nichts, denn die einzige angeklagte deutsche Firma heisst meines Wissens nach DaimlerChrysler. Zugegeben börsenkotierte heissen nicht immer gleich wie die vielen Töchter. Aber es ist wie bei den Pilzen, die kleinen Unterschiede sind wichtig – man muss die Perlen (Perlpilz) finden, nicht die Panther.

Wenn wir schon bei Pflanzen und Tieren sind, wissen sie, welchen Wagen der Gouverneur Arnold Schwarzenegger in Kalifornien fährt …

Hummer

… einen Hummer. Der kleinste braucht 14,7 Liter Benzin im Stadtverkehr

«EU will Zinssteuern aus Asien»


Die EU will die Zinssteuern neu auch auf Asien ausdehnen.

«14 Monate nach Inkrafttreten der EU-Zinsbesteuerung will Brüssel auch asiatische Finanzplätze in den Kampf gegen die Steuerflucht einbinden. … weiter bei Tagesanzeiger.ch

… es gab bereits einige Gebiete in Übersee, die der Zinsbesteuerung unterlagen …

Im managermagazin 8/2006 ist ein Artikel zum Thema «auf der Flucht» (links oben bei Archiv als Suchbegriff eingeben) zu finden, der sich mit der deutschen Steuerfahndung befasst – 0.75 EUR kostet der Artikel.