Mit Ökotickets in die Ferien fliegen


Ökotickets von atmosfair oder Myclimate helfen teilweise ein schlechtes ökologisches Gewissen beim Fliegen zu erleichtern.

Angenommen, sie fliegen von Bern nach New York und zurück, dann können sie mit einer «Beichte» von rund einhundert CHF aufatmen und haben nun – zumindest ökologisch – ein gutes Gewissen. Ihr gespendetes Geld wird an einer Wirtschaftsschule eingesetzt. Die sollten ja zumindest ökonomisch erkennen, dass ihr Heisswasser in der Hitze von Costa Rica billiger mit Sonnenenergie, als mit Diesel zu erhitzen wäre.

Für diesen imaginären Flug verbrauchen sie rund 500 Liter Kerosin (Flugpetrol). Benzin ist im Vergleich zu diesem Treibstoff ein qualitativ hochstehenderes Produkt – denken sie nur an die Russfahnen aus der alten Petrolpfunzel. Diesel ist etwas besser, aber mich wundert, wozu diese Schüler Heisswasser brauchen, wo sogar ich in diesen Breitengraden ohne das Wasser zu erwärmen duschen kann.

Wenn gute Ideen, wie das Ökoticket da sind, dann soll man diese wirklich zu Ende denken. Heisswasser für den ca. 10. Breitengrad (eher tropisches denn subtropisches Klima) – da haben wohl einige Mühe, Geld zu spenden. Auch wenn namhafte Persönlichkeiten und Hochschulen dahinter stehen, sollte aus den dafür gespendeten Mittel ein Optimum herausgeholt werden.

Den Ausstoss von Kohlendioxid (CO2) kann auch anders kompensiert werden. Zum Beispiel durch das Aufpflanzen von Wäldern in Costa Rica oder den Verkauf von Emissionszertifikaten – Precious Woods ermöglicht beides und auch über Zukunft-Baum müssen sie sich selbst ein Bild machen. Meinen Kunden habe ich dies natürlich schon lange abgenommen und die erfreuen sich über ihren Besitz, auch wenn der Quadratmeter zur Zeit nur rund 5,5 Rappen kostet. Oder anders gesagt, rechnen sie mal aus, wieviele Bäume die rund CHF 100 bringen.

Ein nicht ganz einfacher Bereich, wenn man sein Geld vernünftig einsetzen will – man muss aber in der heutigen Zeit noch Etliches hinterfragen.

Das Kyoto-Protokoll hat die USA nicht ratifiziert und für China sowie Entwicklungsländer sind keine Auflagen vorgesehen. Amerikaner und Chinesen werden bei einem Flug nach Bern vermutlich kein Ablassgeld bezahlen. Nächsten Montag würde ich rund 75 Quadratmeter Land kaufen müssen, falls ich fliegen würde und dort ist es zur Zeit auch heiss und vermutlich werde ich deshalb etwas weniger schreiben – ökologisch gesehen etwas Strom für den Compi sparen.

Warmwasser kann man in Südfrankreich auch so gewinnen und vielleicht realisiere ich mit zwei Kollegen (Künstler und Metallbauer) eine bessere, schönere Lösung (Recycling natürlich).

Früher erschienener Beitrag über nachhaltigen Waldbau mit FSC-Label

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