Wind für Flügel und Segel


Zumal in einem Binnenland ist es relativ selten, dass eine Hochsee-Segeljacht anlegt und das noch mitten in der Stadt. Alinghi zu Gast in Bern.

Auto, Bus, Bahn und Velo an einem einzigen Tag. So etwas gibt es. Aber wenn man dann noch die Möglichkeit hätte, die Alinghi in Bern zu besteigen, dann sind das doch eher Ausnahmen. Basel geht leer aus und dabei sind es die Einzigen, die zumindest einen schiffbaren Anschluss via Rhein ans Meer haben. Eigentlich müsste dieser Strom ja Aare heissen, denn die Aare hat mehr Wasser beim Zusammenfluss mit dem Rhein aber nur einige Kilometer kürzer ist (288 : 308).

Wäre ja noch schöner, wenn die Rheinmetall Aaremetall heissen würde. Auf alle Fälle werden in Bern seit vielen Jahren keine Panzer mehr produziert – die sind aus diesem Areal daVON geROLLt. Amnesty International Aaretal hat einen schönen Cartoon über eine andere Meinung.

Bei Wind ist man vielfach geteilter Meinung. Die einen setzen auf Segel, die andern auf Flügel. Fliegen dürfte einfacher sein, als Segeln. Wieso? Ganz einfach, weil in einem Segelflug nicht 7 Skips Platz finden. So erlebt in der Adria vor Kroatien vor drei Jahren. Sieben Meinungen, wie jetzt das Boot (rund 5 Meter kürzer als die Alinghi) zu hand haben sei – am amüsantesten waren Landungen bei rauer See. Nur eben, der Achte empfand dies nie als raue See. Surfen im Pazifik war schlimmer. Dort gab es auch jede Menge an Salzwasser zu trinken – unfreiwillig. Und hier war er zuständig als Koch, Sommelier und Krankenpfleger. Und im Bug las er dann ein Buch über Dalai Lama. Ab und zu wurde halt das Buch nass – die Pfeife konnte man mit einer Hand abdecken. Das waren für mich erholsame Ferien, einmal ohne Fachlektüre.

Auf der Alinghi einmal mit zu segeln, das würde mich reizen. Da herrschen garantiert andere Sitten. Aber stundenlang, sinnigerweise am Waisenhausplatz, anstehen um dann mit dem Schiff in Kontakt zu kommen, das ist nichts für mich. Dank der UBS konnten sich viele einen Traum erfüllen. Sie glauben gar nicht, wer zum Segeln alles ein besonderes Verhältnis hat. Auch derjenige, der mich anfragte, ob ich nicht heute Abend einige Fotos machen könnte – die sehen sie dann morgen früh (wenn sie gelungen sind).

Mit Segeln unterwegs bedeutet im Rennsport:

§1: Der Chef hat immer Recht.

§2: Sollte er einmal nicht Recht haben, so gilt §1.

… und wenn ich an Segel denke, kommt mir eher Windenergie in den Sinn. Ganz so unähnlich sind sich Windflügel und Bootsrumpf nicht. Die Form und Technologie bringt vielleicht den einen oder andern dazu nach zu denken, wie man eine gebrauchte Windkraftanlage umbauen kann. Ab EUR 140 000 sind sie dabei – und das reicht für drei Boote. Bei der Probefahrt würde ich aber einige Medikamente an Bord nehmen – es brauchen ja nicht gleich die von Serono zu sein.

Alinghi

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