Bio-Milch -wirklich wechselnde Horizonte?


«Der ungestillte Hunger der Biokuh» von unipress wirft in der Presselandschaft hohe Wellen, da «Biomilch nicht besser, als herkömmliche Milch» sei. Hoffentlich lernen etwelche Biobauern etwas aus dieser Studie – denn Biomilch kann besser sein.

Die Wissenschaft spricht von der Qualität der Milch und die Presse bezieht sich auf den höheren Preis von Biomilch.

Keiner spricht über den Geschmack der Biomilch!

Man verwechselt Äpfel und Birnen und dabei kann man anhand von Kernobst viel einfacher aufzeigen wovon keiner spricht. Unsere alten Bernerrosen haben manchmal Würmer und Schorf. Den Qualitätsanforderungen der heutigen Lebensmittelgesetzt mögen sie nicht genügen – aber sie schmecken um Einiges besser, als was ich im Laden oder auf dem Markt kaufen kann.

Biomilch schmeckt, einmal von Ausnahmen abgesehen, eigentlich immer kräftiger – aber das mögen einige Leute gar nicht. Es ist wie beim Wein – die Geschmäcker sind verschieden. Einige sind anspruchsvoller und andere beurteile ich eigentlich als total anspruchslos. Die meisten trinken jede UHT-Milch – nur günstig muss sie sein. Qualitativ ist diese vielleicht sogar überlegen, zumal viele Menschen längere Zeit offenstehende Pastmilch problemlos trinken können.

Meine Bio-Milch kaufe ich beim Grossverteiler. Wieso? Wegen der Verpackung. Ob rund, hochkant, dreieckig wie früher die TetraPak, im Schlauchbeutel ist egal, nur nicht offen, denn die Schlämpe, wäh, die mögen meine Kinder nicht. Der Grund liegt an der Beschichtung der Verpackung – nur Glas ist geruchsneutral – VetroPack (pdf – Seite 10 Mitte unten) hat das schon vor Jahren geschrieben. Sorry ich bin in Sachen Milch anspruchsvoll – Coop-Bio-Milch schmeckt mir auch nicht und dann gibt es noch die Anbieter in Plastikflaschen. Zugegen, wenn das Angebot zu teuer wird, oder gar nicht mehr erhältlich, trinkt man (fast) alles. An das Mineralwasser aus der PET-Flasche gewöhne ich mich langsam – aber es macht alles andere als Freude.

Das ist auch in der Bio-Milch-Branche so. Die Horizonte wechseln und der führende Biomilch-Hersteller Horizon Organic wurde ja auch von Dean Foods übernommen. Was braucht es um «gute» Bio-Produkte zu machen?

Beim Bio-Landbau geht es nicht darum, dass Kühe nicht hungern müssen:

1. Tierrassen und Saatgut müssen für die biologische Produktion am entsprechenden Ort geeignet sein
2. eine qualitativ gute biologische Produktion ist anspruchsvoller, als die herkömmliche oder integrierte Produktion
3. die Verarbeitung ist mindestens genau gleich anspruchsvoll

Wenn einer dieser drei Punkte nicht eingehalten wird, gibt es nie ein qualitativ und geschmacklich gutes Bio-Produkt – Label hin oder her. Im langfristigen Bereich kann es unter Punkt 2 Ausnahmen geben und gerade solche Voll-Bio-Profis schätze und bewundere ich. Hier spielt es keine Rolle, ob der Preis höher ist, denn solche Produkte die von A bis Z perfekt gehandhabt wurden schmecken – meist sogar besser.

Kühe

Milch- oder Fleischkühe? Gute Produkte sind wichtig und dann gibt es automatisch gute Aktienkurse. Und wenn alle Bio-Hersteller gleich gross wie Nestlé wären, könnten dies die meisten Konsumenten vom Geschmack her gar nicht feststellen. Die Natur wäre aber dankbar, denn hier liegt der grösste Vorteil bei Bio-Produkten.

Umdenken wäre in der Milchproduktion an einigen Orten angebracht.

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