Uniformes Dezennium geht zu Ende – 1. Teil


Ein individuelles Dezennium steht uns bevor und in einigen Tagen, geht ein De10nium zu Ende, das selten von Führungskräften gestaltet wurde, welche diesen Namen auch verdienen. Kleinkariertheit und vor allem Geldgier herrschten vor. Ein uniformes, das in der Weltgeschichte nicht all zu viele positive Wellen hinterlassen wird. Einige Gedanken.

Weihnachtskarte

Ein Ausschnitt meiner versandten Weihnachtskarten zeigt einige der Oberflächlichkeiten, mit denen wir lebten. Wer hat jemals die Zeit auf dieser von allen schon oft gesehenen Briefmarke angeschaut. Sie steht auf dem Kopf, haben einige bemerkt – relativ typisch für die verflossenen 10 Jahre. Vieles stand Kopf und keiner schaute die Details an, wir haben keine Zeit mehr, Details zur Kenntnis zu nehmen. Zehn «schnell lebende» Jahre gehen zur Neige … …

Muba-Zeit

… hier die richtige Uhrzeit. Oder doch nicht. Zumindest ist der Hersteller, Moser-Baer aus Sumiswald der gleiche …

Bahnhofuhr

… fünf Minuten zu spät! Genau genommen 12 Stunden und 5 Minuten. Die Flüchtigkeiten, schlechte Analyse und Unwissenheit haben das Jahrzehnt geprägt. Und genau hinschauen, das haben wir oft verlernt – hätten sie die Zeit gewusst? Zeit, die wir eigentlich gar nicht mehr haben. 24 Stunden reichen nicht, wir müssten 48 haben und um besser zu rechnen lieber 50 oder doch besser gleich 100. Die Dekade der Zahlengläubgigkeit geht erst jetzt richtig zum Schlussspurt über … …

Geleisfehler

… in diesem Jahrzehnt hat DiePost den Briefmarkensammeln mehr Fehldrucke und Druckunregelmässigkeiten geliefert, als in rund 1 1/2 Jahrhunderten zuvor. Und dabei müsste man doch annehmen, dass wir einen technologischen Fortschritt verzeichnen könnten. Und schneller sind wir auch nicht geworden. Die Weihnachtspost muss heute genau eine Woche vor dem heiligen Abend aufgegeben werden. Vorsorglich mit einem Luftpostcouvert versehen, damit dies für B-Post reicht … und das im Zeitalter des E-Mails … Oberflächlichkeit herrscht überall vor … hier eben richtige Geleisfehler … einige schöne Sammlerstücke …

… wer eine individuelle Weihnachtskarte bekam, findet vielleicht auch einige Fehler auf seiner Marke, jede ist fast individuell. Der Text auch. Einen mit Rebbergen habe ich gefragt, wie man einem flachen Rebberg sagt – Rebtal? Einen andern, wieso ich ein Recycling-Couvert aus Umweltschutzgründen nicht mehr zum anfeuern brauchen darf. Ökologie war ein Schlagwort in diesem De10nium, aber noch nicht wirklich verstanden. Erhat den «Engel, noch tastend» von Paul Klee erhalten …

… von der Börse her betrachtet ein aussergewöhnliches Jahrzehnt. Der SMI im Langfristchart sagt alles …

SMI-Langfristchart

… noch nie so hoch, aber fast 20 Prozent tiefer als am Anfang. Der Dow Jones 10% höher und der US-Dollar runde 40% billiger gegenüber dem Schweizer Franken. Die wohl weltweit stärkste Währung der Welt und dies nicht nur in den letzten 10 Jahren. Langfristig gesehen hat sich dies für jeden meiner Kunden ausbezahlt. Die gängigen Indexe habe ich geschlagen, auch wenn die letzte Zeit für viele gute ökologische Werte schlecht war. Zeit um einsteigen, wer noch nicht investiert ist.

Japan habe ich in diesem Jahrzehnt nie angerührt. Der Nikkei war einmal fast auf 40 000 Punkten – fast vier mal höher – und die Zinsen nahezu bei Null. Bei tiefen Zinsen, steigt die Aktienbörse. Vergessen sie in Zukunft die Börsenweisheit. Greenspan, von den meisten früher immer gerühmt, hat mit seiner Tiefzinsenpolitik und vor allem mit dem systematischen Anstieg die Immobilienkrise erst ermöglicht.

Und da wäre noch der Euro – er wurde vor neun Jahren als Bargeld eingeführt. Sogar Collobrières wird 2011 auf den Euro umstellen. Und auf 50 Rappen wird der Euro in den nächsten 10 Jahren vermutlich nicht sinken. Und wenn schon, dann würden die Immobilienpreise vermutlich wesentlich mehr steigen. Der Euro wird allen Unkenrufen zum trotz in den nächste Jahren auch nicht aufgehoben, aber die Sanierung dürfte vor allem Deutschland eine Stange Geld kosten. Die Schuldensituation sieht weltweit auch nicht besonders rosig aus, nicht mal in der Schweiz, wenn man bedenkt, dass auch hier Milliardäre und Millionäre noch lange nicht zum Durchschnitt zählen.

Oh Tannenbaum

Zum Weihnachtsfest wünsche ich alles Gute, vor allem Gesundheit und hoffentlich reicht es für einen schöneren oh Tannenbaum, als diesen, heute in den letzten hellen Stunden aufgenommen … nicht typisch für das vergangene Dezennium, aber doch manchmal sinnbildlich. Und wenn das Lied «ihr Kinderlein kommet» gesungen wird, denkt daran, dass in diesem Dezennium Fortschritte in Millimeter gemessen werden.

Aktuell beim befreundeten Personalblog: «Der Landvogt hat gesprochen – hat er?»

Vor einem Jahr im Finanzblog:
«Frohe Weihnachten»

Vor zwei Jahren erschienen:
Bürgermeister besucht in Pakistan christliche Kirche

Vor drei Jahren erschienen:
Bundesrat Leuenberger antwortet und Demokratie pur, Wahlkampf in Pakistan

Vor vier Jahren erschienen:
Adventskalender – letzter Tag – USA

Vor fünf Jahren erschienen:
Vermögensverwaltung von MARTI+PARTNER – unabhängig, langfristig, Gewinn orientiertes Honorar – Spezialgebiet Ökologie, Ethik, Technik und Energie.
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One thought on “Uniformes Dezennium geht zu Ende – 1. Teil”

  1. … habe eben ein Mail versandt – die Oberflächlichkeit schein sich in diesem angebrochenen Dezienium noch zu verstärken …

    «Sehr geehrte Damen und Herren

    Ihr Paket «Der 10-Pfünder» das ich aus der beigelegten Broschüre mit dem Ausland «die Lupe» bestellt habe, ist angekommen. Aber ohne den «Zumstein-Katalog im Wert von Fr. 35.–!». Beim Rechungstotal habe ich diesen Betrag abgezogen und heute CHF 76.90 per Postfinance bezahlt.

    Zu den Briefmarken möchte ich nur sagen, dass diese einen Anfänger erfreuen können und Motivsammler sollten auch auf ihre Rechnung kommen. Bei den fabrikneuen grossformatigen Einsteckbüchern, muss man einem angehenden Jungphilatelisten erklären, dass es eigentlich nur grössere Alben mit mehr als 4 doppelseitigen Blättern gibt. Dafür mit etwas dünnerem Karton.

    Ich nehme an, dass damit die Geschichte erledigt ist.

    Die Post, welche sich in eine Aktiengesellschaft wandeln wird, wäre vielleicht zum zweiten mal nahezulegen, dass sie bei Ihren Versänden mit den inserierenden Firmen etwas kritischer umgehen sollten. Wenn die Jugendphilatelie wieder aufgebaut werden soll, braucht es seriöse Anbieter. Ich werde mir erlauben, im Dezember im Tscharni wieder einmal mit dem anwesendenden Personal etwas zu diskutieren.

    Viele Grüsse

    SMS»

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