Vollgeld kommt nicht von besoffen oder besetzt … oder Krypto der Superhund

Zugegeben, das einzig blöde an Vollgeld ist der Name und vor Hunden habe ich eigentlich nie Angst gehabt.

Entschuldigen sie, die ulkige Einleitung, aber die Diskussion ums Vollgeld vollzieht sich meistens auf ähnlichem Niveau. Vor vier Jahren habe ich das erste mal darüber geschrieben:

«Nach der Finanzkrise droht die Geldkrise» – es gilt immer noch «Viel Glück» und das Ganze kommt immer noch wikiwiki (viel zu schnell). Ein Huber soll Erfinder dieses Geldes sein – hab ich geschrieben. Aber nach knapp vier Jahren bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich hatte das Glück, das letzte Jahr Volkswirtschaftslehre mit einem ehemaligen Assistenten von Milton Friedman zu geniessen. Mit diesem Dozenten konnte man echt diskutieren. Friedman war schon der Ansicht, dass Banken keine Geldschöpfung betreiben sollten – Vollgeld war gemeint. Gibt es wirklich keine Länder, wo alles Geld nur vom Staat ausgegeben wird? Diese Frage habe ich in den letzten Monaten vielen wirtschaftlich bewanderten Menschen gestellt. Diktaturen zum Beispiel, lassen doch nicht andere verdienen, die behalten das in eigener Hand. Der eigenen zwar vielleicht. Diese Frage machte die Kenner total unsicher und keiner wollte seine Hand ins Feuer legen, dass die Schweiz das erste Land wäre.

Wissen sie, warum die SNB, die Schweizerische Nationalbank gegründet wurde? Vor über hundert Jahren. Die Schweiz unterband den Banken die Macht, selbst Münzen herauszugeben. Münzen und nicht Giralgeld. Aber wo bitte, ist da der Systemunterschied. So gesehen hatten wir schon einmal Vollgeld. Lesen sie doch mal dass Dossier Vollgeld des Infosperbers – speziell den Beitrag «so einfach wäre es zu erklären«. Gibt es noch Fragen? Das Problem ist heute, dass wir vermutlich mehr als 40 frankenkreierende Banken haben.

«MoMo-l … Vollgeld dürfte zu Lehrgeld werden» – im Dezember 2015 geschrieben und kurz danach «2015 – das Pendel schlägt um …». Heute ist in der Wikipedia etwas mehr dazu geschrieben worden, aber mit der Warnung, dass dieser Artikel noch Fehler enthält. Was soll es, in der Abstimmungsbroschüre hat es auch Fehler, resp. Nichtinformationen. Eine Materie, die noch heute nicht ganz einfach zu erfassen ist. Der Schweizer hat die Tendenz, wenn er etwas nicht begreift, stimmt er nein. Die Abstimmung wird meiner Meinung nach abgelehnt. Aber wir sind eigentlich auf gutem Weg. Das Thema ist noch lange nicht abgeschlossen. Ich habe keine Statistik, die ich zeigen kann, aber das allermeiste geschöpfte Geld wird nicht für Kredite verwendet, sondern für Finanzgeschäfte. Derivative, die nicht den Aktienmarkt beeinflussen, sondern von dem abhängig sind. Dieses Geld wäre viel besser in den Aktienmarkt und Emissionen gesteckt worden. Aber dazu habe ich mich schon des öftern bemerkbar gemacht. Geschöpft werden jährlich CHF 550.– pro Einwohner. Eine stattliche Zahl und da sind halt viele dagegen, wenn man diese Verdienstquelle abschafft und alle Einwohner profitieren lässt. Das ist einigen gut verdienenden vorbehalten und Aktionären, die von den guten Bankgewinnen profitieren.

Im Abstimmungsbüchlein hat es 12 Seiten Text zur Vollgeldinitiative. Über das Geldspielgesetz fünf mal mehr – 60 Seiten. Je einfacher, desto mehr Text. Zumal unterstehen Tätigkeiten, die der FINMA unterstellt sind, nicht dem Bundesgesetz über Geldspiele. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Börse heute manchmal ein Geldspiel ist. Vor kurzem habe ich mit dem HIV Bern den Kursaal Bern besucht. Im Casino durfte ich nicht fotografieren. Vermutlich weil nur sieben Leute da waren. Im grossen Saal waren zwei an der Bar und der Rest an Glückspielautomaten. Wenn ich diese 60 Seiten richtig interpretiere, sind Jackpotspiele nicht erwähnt.

Und das alles, in der Zeit, wo Karl Marx seinen 200. Geburtstag hat. Seine Gedanken müsste man sich in heutiger Zeit vielleicht wieder einmal durch den Kopf gehen lassen. Und was er sicher nicht erfunden hat, ist der Kommunismus. Über «Geschichte» werde ich demnächst einen Artikel schreiben. Wie alt ist die Hammerschmitte in Schmiedrued wirklich. Mit meinen Thesen habe ich einigen Historikern zu denken gegeben. Vermutlich war die Grundsteinlegung zu meinem Haus zwei Jahrhunderte früher. Nicht als Hammerschmitte, sondern als Schmitte.

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Düstere Aussicht von der Kursaalterasse – eher fürs Vollgeld, als für die Glücksspiele. Übrigens, diese Woche empfahl mir einer eine eSport-Emission. Ich denke, dass man sich hier die Finger verbrennt. Ich soll mir unbedingt ein Video ansehen – «es ist ein Fehler aufgetreten«. Nur einer? Vermutlich könnten die ab nächstem Sonntag ein Problem bekommen.

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Im Kursaal hängt ein Bild von Einstein. Albert soll sich die Haare schneiden. Vermutlich nicht die einzigen, die Haare lassen müssten.

Etwas anderes als Vollgeld sind die Kryptowährungen. Aber eigentlich in der Abstimmungskampagne der «NEIN kein Vollgeld-Seite» nicht unähnlich. Hier hat die Zukunft bereits angefangen. «Das Leben überrascht immer wieder mit ungeahnten Wendungen». Es gibt weniger spekulative Währungen, als der Bitcoin. Der folgende Link wurde mir von Frau Trautwein – ein guter Name, zugegeben – gemailt. Ich möchte diese Übersicht über die Kryptowährungen gerne wiedergeben. Vielleicht müssten sie sich hier auch noch über die Blockchain und das ICO – Initial Coin Offering einlesen. Auch nicht ganz einfach, aber was in Zukunft kommen wird, ist meist auch nicht wirklich einfach zu begreifen. Krypto? Das ist der Superhund, der Comicstar – vier Monate jünger als ich. Ja, die Zukunft beginnt immer jetzt.

Wichtig ist, dass die Ausbildung solche Themen behandelt. Hier ein Auszug aus der Handelszeitung über Fachhochschul Absolventen. An der GV der Allumi FH Wirtschaft Bern haben wir daüber diskutiert. Beachtet Seite 31, was Herr Minsch, Chefökonom der Economiesuisse schreibt und die Bemerkungen von Christian Wasserfallen: «Es braucht mehr Personen aus der Wirtschaft, die als Dozierende in den Fachhochschulen tätig sind». Die Umfrage der FH habe ich zu früh gemacht. Einen Tag später hätte ich einfach schreiben können, lest diese Seite. Zu Gast an diesem Anlass war der GDI-CEO Dr. David Bosshart. Er war erstaunt, dass keine Zeit für Fragen eingeräumt wurden. Sein Vortrag über Kommunikation war spannend, also stelle ichdie Fragen persönlich. Knapp 3500 Abonnenten hatten sie am Schluss für das GDI-Impuls. In drei Jahrzehnten gab das eine schöne Summe – an Finanzen. Aber auch an Informationen, die es mehr als Wert waren. Und wer doch zuwenig über Vollgeld weiss, der soll man beim GDI über Vollgeld nachschlagen. Sehrwahrscheinlich die umfassendste Sammlung. Vergessen sie vor lauter lesen die Abstimmung nicht.

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Plakate zum Vollgeld sieht man überall. Nur, nirgends so, wie in Oberwil-Lieli. So aufgehängt, dass sie höchstens der Bauer vom Acker her sieht. Ein bekanntes Dorf. Hier kommt auch der Vorschlag, für den Waffenexport die Schweizer Handgranaten für den Export zukünftig ohne Logo zu fabrizieren … damit man bei einem Kriegs- oder Terroreinsatz die Herkunft nicht mehr herausfinden kann. Wohl der allerdümmste Vorschlag, der je in der Schweizer Politik vorgebracht wurde.

Noch was. Heute berichteten Zeitungen und Radio vom Grossbrand in Bümpliz. Musste ich anschauen. Die Looslistrasse liegt aber in Bethlehem. Die BernerZeitung hat auf mein Mail reagiert. Das ist Kommunikation. Die meisten andern Medien haben die Pressemitteilung einfach übernommen. So werden Irrtümer bekannt gemacht. Bosshard hatte dazu ein Beispiel – 100 Millionen folgen Trump auf Twitter. Mann kann sich auch mal trumpieren.

Kleiner Nachtrag – Überfall in Bümpliz. Auch das dürfte in Bethlehem gewesen sein, denn dort befindet sich meines Wissens nach der einzige Tankstellenshop an der Bümplizstrasse … fast wie «dr nächst Omnibus nach Worb«. Einer, der dem grossen Orangen gehört, ist zwar vom letzten Kreisel aus zu sehen. Lebensmittelgeschäft gibt es vermutlich auch keines mehr bis zum Bahnhof Bümpliz-Süd. Früher schon. Nicht nur Tante Emma ist eingegangen, sondern die Grossen sind westlicher gezogen und noch grösser geworden. Und wenn sie nun denken, dass nur in kleinen, unwichtigen Angelegenheiten falsch informiert wird, dann denken sie garantiert falsch.

Quere Welt – jeder scheint nur noch für sein Wohl … wohl das Vollgeldportemonai-Wohl … zu sorgen. Der Infosperber berichtet heute, ganz ganz kurz vor der Abstimmung:

«Ist Nationalbankpräsident Thomas Jordan politisch noch tragbar?«

Der wohl spannenste Beitrag im Abstimmungskampf.

2 thoughts on “Vollgeld kommt nicht von besoffen oder besetzt … oder Krypto der Superhund”

  1. Normalerweise kopiere ich keine E-Mails. Aber das von Aldi ist super – tolle Reaktion. Habe zwei Spam-Mails dort gemeldet. Aldi antwortet sofort. Reaktionen von Grossbanken auf solche Hinweise sind nicht zu erwarten … vorausgesetzt, sie finden überhaupt eine Kontaktmöglichkeit.

    Für solche, welche immer alles anklicken … und ich kenne welche:

    «Sehr geehrter Herr Marti

    Vielen Dank, dass Sie sich an uns gewandt haben und die zugestellten Hinweise.

    Dieses Gewinnspiel wird ohne Einverständnis der ALDI SUISSE AG durchgeführt, unter anderem wird dafür fälschlicherweise das ALDI SUISSE-Logo verwendet. Dies ist kein offizielles Gewinnspiel der ALDI SUISSE AG.

    Diese Meldungen sollten nicht angeklickt werden und insbesondere keine persönlichen Daten eingegeben werden. Die entsprechenden Abteilungen von ALDI SUISSE sind informiert und arbeiten mit Hochdruck daran, diese Problematik zu lösen oder wenigstens dagegen vorzugehen.

    Offizielle Gewinnspiele der ALDI SUISSE AG lassen sich daran erkennen, dass beim Klicken auf das Gewinnspiel nicht auf eine externe Seite weitergeleitet wird.
    Die einzige Ausnahme ist eine Weiterleitung auf http://www.aldi-suisse.ch etwa zur Einsicht der Teilnahmebedingungen sowie auf unsere Seite http://www.meinemeinung.aldi-suisse.ch.

    Für die Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns und hoffen, Sie weiterhin zu unseren Kunden zählen zu dürfen.

    Freundliche Grüsse
    Best regards

    Kundenservicecenter

    ALDI SUISSE AG»

  2. Der «Sportstyp» ruft nach einem halben Jahr wieder an und will seine Aktien an den Mann bringen … die Seiten begeistern immer noch nicht. Die Stillschweigevereinbahrung die er angeblich per Mail gesandt hat, sehe ich nicht. Vermutlich im Spam gelandet …

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