Dynamische harte Männer …


… haben es nicht immer einfach. Für mich kommt der Abgang von Reto Hartmann bei der Feintool Lyss nicht überraschend.

Die Industrie hat mich immer begeistert – dort wird noch etwas hergestellt das man in die Hand nehmen kann und dies fehlt je länger je mehr in der Schweiz. Es fehlen je länger auch Führungskräfte die Arbeiter begeistern können. Leute die motivieren können. Einer fehlt jetzt in Lyss. Ob der nachfolgende CEO begeistern kann wissen wir nicht. Auch wenn ich über familiäre, kollegiale und eigene Tätigkeiten vermutlich etwas mehr als der Durchschnitt über dieses von den Produkten her beachtenswerte Unternehmen verfüge, kann ich nur spekulieren woher der Nachfolger kommen wird. Es würde mich nicht erstaunen, wenn er aus der Industrie und allenfalls aus dem Ausland kommt.

Vermutlich hat man Angst, wieder einen Branchenfremden zu nehmen. Zugegeben, es ist nicht das Gleiche ob Merkur-Kaffee und Bico-Matrazen hergestellt werden oder Feinstanzmaschinen und Fertigungsautomaten. Aber der Kunde dieser Maschinen ist vielleicht auch aus der Komsumgüterindustrie. Taschenmesser dürften auch an Kiosks zu kaufen sein oder Ladyshaver in Geschäften wo auch Kaffee angeboten wird. Die Denkweise des Kunden zu begreifen ist viel wichtiger, als fundierte Branchenkenntnisse mit zu bringen. Wenn wir den Verlauf der Aktie über die vergangenen Jahre anschauen, spiegelt sich darin sicher ein Teil der Dynamik und der Motivationskraft von Hartmann und der vorwiegend harten Männer, die in die Hände gespuckt haben. Diese waren von ihrer Arbeit (wieder) begeistert.

Die Damen darf man eigentlich nicht fragen ob sie traurig sind, dass Hartmann gegangen ist. Mit denen ich gesprochen habe waren begeistert. Nicht von seinem Abgang, sondern, als er noch da war und vermutlich liegt es nicht nur an seinem Aussehen. Dynamische Männer haben es in einer doch eher konservativen Umgebung nicht immer einfach – warten wir mal ab deren Dinger jetzt folgen werden.

… übrigens, die letzten Aktien von Kunden haben wir Ende April verkauft. Die Stimmung der Mitarbeiter ist vielfach der bessere Indikator, als Finanzresultaten, die Welte-n von dem entfernt sein können, was demnächst einmal ist. Wir sind gespannt, wie die Geschichte weiter geschrieben wird … und «Reisende soll man nicht aufhalten», aber vielleicht doch eine kleine Passage in diesem Text exakter anschauen:

«Doch die Analysten der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch sind der Ansicht, dass Feintool im Top-Management ein Führungsproblem habe.»

Die Antwort von Verwaltungsrats-Vizepräsident Alexander von Witzleben nahm nur auf eine Person Bezug. Das Top-Management sind aber meistens mehrere Leute und je nach Organisation zählen unter Umständen auch solche des Verwaltungsrates dazu. Übrigens, bei der Jenoptik gibt es im Top-Management Leute die bestens motivieren können. Vielleicht müsste man am einen oder andern Ort einsteigen und Aktien kaufen.

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