1 : 0 für Finanzblog


Die heutige «Technologiegläubigkeit» beängstigt zuweilen und gepaart mit einer häufigen Missachtung von möglichen Gefahren, kann dies zuweilen «ins Geld gehen».

Es ist nicht der Sturzflug des Airbus A380 sondern von EADS der vielen Technik-Gläubigern zu denken geben dürfte. Aber rannten in den vergangenen Monaten viele im Grunde genommen nicht fast allem hinter her das etwas mit moderner Technik zu tun hatte. Auf der einen Seite ist man heute total fasziniert, was die Technik so alles bringen wird und auf der andern Seite ist man den möglichen Gefahren gegenüber blind.

1 : 0 für den Finanzblog. Nicht erst in der Verlängerung wie gestern Abend, sondern vor einer Woche. Die UMTS-Strahlung sei ohne Auswirkungen, schreiben die einen. Ich bin da anderer Meinung und habe mich relativ vorsichtig ausgedrückt und vor allem die so genannt wissenschaftliche Vorgehensweise bemängelt. Ich will nicht einigen den Hans-Peter zuspielen, aber oft liegen eben diese falsch, wie eine Woche später im K-Tipp Nr. 12 auf Seite 7 berichtet wird:««Mir wurde schwindlig» – Die neue Studie beweist nicht, dass die UMTS-Strahlung harmlos ist.» Das Passwort um den Beitrag zu lesen steht immer auf Seite 2 unten links und ich denke, dass der Abopreis von CHF 1.35 je Ausgabe billiger ist, als der Zeitaufwand sich dort ein zu hacken. Übrigens, das Passwort ist im heutigen und gestrigen Beitrag in einer ähnlichen Weise wider gegeben.

Im K-Tipp geht es dann mit den magnetischen Feldern der Bahn weiter. Das ist kein neues Phänomen, das haben wir 1985 schon untersucht, weil ein Computer einfach nicht richtig laufen wollte. Es war nicht das Sägewerk in der Umgebung, nicht der Druckluft-Generator mit den grossen Anlaufströmen, nicht die Züge und oder Flugzeuge die auch Auswirkungen haben können. Es waren eigene magnetische Felder im Haus – zu viele Kabel können als Transformer wirken. Herausgefunden hat dies nicht das Elektrizitätswerk, der technische Dienst von Prime oder der Spezialist aus Zürich, der fast bis zum Napf fahren musste – analytisches Denken und Freude an Physik führten zum Ziel. Fünf Techniker gegen einen Betriebswirtschafter der nach Tagen Sucharbeit behauptete, der Fehler muss über die Erdung kommen. Unisono: «Das ist nicht möglich.» Aber es war so – auch damals 1:0 für mich.

Die Konzerngläubigkeit macht mir zu schaffen denn viele, vor allem auch Börsianer, glauben alles was von ganz oben herab erzählt wird. Dort geht es meistens um Geld – um sehr viel Geld. Die Frage ist nur, ob man oder frau ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten will, welche dem Kunden Nutzen bringt oder vor allem einmal schnell Cash generieren. Langfristig gesehen profitiert erster wesentlich mehr. Es ist eine Frage der Konzern-Ethik und auf diesem Level gibt es heute einige Sünder.

Beispiel gefällig? Der K-Tipp nennt sie. Nestlé mit der Kräuterbutter. Note 2,1 – Sechs ist das Maximum. Aber Nestlé hat ja vor kurzer Zeit geschrieben, dass sie auf gesundes Essen umstellen will. Vermutlich wird dies auch langfristig geschehen und der Geschmack der Masse muss ja nicht unbedingt den heutigen Ansichten von gesund entsprechen. Die Frage ist, ob der Konzern seine Kunden ernst nimmt. Die Ignoranz ist heute ein Problem, das sich börsenmässig auswirken kann – manchmal im Sturzflug.

Auch Migros hat im K-Tipp nicht gut abgeschnitten. Kräuterbutter Note 2,6 und Sonnenschutz «ungenügend». Die Migros werden aber mit Sicherheit die Produkte umstellen. Die UMTS-Anbieter sehen aber vermutlich den Zusammenhang zur Sonne, die auch Strahlen abgibt, noch nicht so ganz. Wenn ein Produkt angeschlagen ist, dauert es lange, bis ein Kunde dieses wieder kauft. Das Siegerprodukt – Daylong von Spirig – stammt aus unserer Umgebung, aber ich habe vor 12 Jahren davon starke Ausschläge erhalten. Meine Frau schwört darauf, aber ich habe es nie mehr ausprobiert. Ob es wohl auch Nanopartikel darin hat? Dazu müssen sie allerdings jetzt den Saldo gekauft haben oder sie tragen gleich Kleider mit integriertem Sonnenschutz.

Nebenwirkungen dürfte auch dies verursachen. Über Nebenwirkungen und die Nebenwirkungen der Wirkungen von Nebenwirkungen lesen sie am einfachsten «persönlich von Ueli Schmetzer». Nach der gestrigen Bundesratswahl von Doris Leuthard kann man der einen oder andern Zeile in diesem Jambus etwas mehr Beachtung schenken. Aktienkäufer und Käuferinnen können auch vom andern «Ueli dem Schreiber», der eigentlich Guido heisst, einiges lernen.

Wer bei dieser Sommerhitze lieber Passwörter knackt oder Rätsel löst kann ja meinem Kollegen zum 50. Geburtstag gratulieren. Nur soviel, er wohnt am gleichen Gässli wie Guido Schmezer und im vorletzten Link ist zumindest einer mit seinem Familiennamen erwähnt.

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